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Führungsunterstützungsbataillon 1

Das Führungsunterstützungsbataillon 1 (FüUB1) ist dem Streitkräfteführungskommando direkt unterstellt. Der Verband kann geschlossen oder auch modulartig je nach den Einsatzerfordernissen der Truppe in IKT-mäßiger (Informations- und Kommunikationstechnologie) Hinsicht unterstützen. Das FüUB1 ist in der Lutschounig-Kaserne in Villach stationiert.

Modernstes Gerät der Informationstechnologie garantiert eine umfassende Kommunikationsfähigkeit des Verbandes. Sie ist - nach dem Force-Provider-Prinzip - speziell für den Bedarfsträger definiert. Das schaffen moderne, verlegbare, digitale Vermittlungs- und Datenverarbeitungssysteme. Im Übertragungsbereich arbeiten die Funknetze über Richtfunk sowie datenfähige UKW-(Ultrakurzwellen-) und KW- (Kurzwellen-)Systeme.

Veränderungen in der Lageentwicklung müssen rasch erkannt und richtig beurteilt werden. Deshalb muss die Führungsunterstützung in der Lage sein, sich laufend den Anforderungen des modernen Gefechtsfeldes anzupassen.

Gliederung Das Führungsunterstützungsbataillon 1 ist seit dem Jahr 2008 in ein Bataillonskommando, eine Stabskompanie und drei Führungsunterstützungskompanien (FüUKp) gegliedert. Als Besonderheit ist das Bataillonskommando zusätzlich zu den Stabsabteilungen mit einem Netzsteuerungselement und einem Element für Elektronische Kampfführung ausgestattet. Die bataillonseigene Fahrschule befindet sich in der S4-Gruppe.

Stabskompanie Die Stabskompanie verfügt neben den Kommando- und Versorgungselementen aufgrund der umfangreichen Fahrzeugausstattung auch über eine eigene Kfz-Werkstätte. Darüber hinaus ist die Stabskompanie in der Lage, mit einer leistungsstarken Elektronikwerkstatt nicht nur die eigenen, sondern auch Fernmeldesysteme anderer Verbände zu warten und in Stand zu setzen. Die ebenfalls im Verband vorhandene ortsfeste Heimatfunkstelle, mit der verschlüsselte Kurzwellenverbindungen zu allen Auslandsmissionen weltweit hergestellt werden können, wird von ausgebildeten Heimatfunkern der drei Funkzüge betrieben.

Führungsunterstützungskompanien Alle drei Führungsunterstützungskompanien sind gleich gegliedert und können so, je nach Erfordernis, modular eingesetzt werden. Jede Kompanie besteht aus einer Kommando- und Versorgungsgruppe, einem Betriebs-, einem Netz- und einem Funkzug.

Dem Betriebszug steht mit seinem Vermittlungssystem "Out of Area" (OOA) ein modernes, interoperables, digitales und extrem leistungsfähiges Fernmeldegerät zur Verfügung, das mittels Satelliteneinbindung auch im Ausland das Kernstück des verlegbaren Fernmeldesystems des Bundesheeres bildet. Mit dem Vermittlungssystem "Kleinkontingent" ist der Betriebszug in der Lage - da in Transportkisten verpackt -, die volle IKT-Kapazität (Datenübertragungsfähigkeit) auch luftbeweglich schnell zur Verfügung stellen zu können. Die Schnittstellenverbindung zur Übertragungsebene (die Verbindung vom Richtfunksystem, wo der Übergang von Kabelübertragung auf kabellose Übertragung zu den eingesetzten Vermittlungssystemen erfolgt) wird durch die Sonderkabelbautrupps mittels Lichtwellenleiter hergestellt.

Der Netzzug hat den Auftrag, mit seinem Vermittlungssystem "Netz" und den Richtfunksystemen die geforderten Übertragungsreichweiten zu schaffen sowie das Netz zu verdichten (verstärken) und somit stabiler und ausfallssicher zu machen.

Der Funkzug verfügt über Hochleistungsfunkgeräte im Kurzwellenbereich und kann datenfähige Funkverbindungen innerhalb kürzester Zeit - und das weltweit - herstellen.

Mit dem Radio Access Point (RAP) werden Verbindungen zwischen Funknetzen und digitalen Fernmeldenetzen ermöglicht. Das heißt, Kommandanten können von ihrem Funkgerät aus direkt im ortsfesten Fernmeldenetz telefonieren.

Geschichte Das Führungsunterstützungsbataillon 1 ist in der Lutschounig-Kaserne in Villach stationiert. Der Grundstein dieser Kaserne, die ursprünglich Jäger-Kaserne hieß, wurde bereits in der k.u.k Monarchie im ausklingenden 19. Jahrhundert gelegt. Unter anderem waren hier untergebracht

  • das Husarenregiment Kaiser Wilhelm I.,
  • das Bürgerwehr- und Volkswehrbataillon Nr. 4,
  • das Radfahrbataillon Kärnten Nr. 5,
  • das Gebirgsjägerregiment 139 und
  • britische Besatzungstruppen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Am 1. Februar 1955 wurde in der Jäger-Kaserne die Gendarmerie-Telegraphenschule Villach gegründet. Dies war die Geburtsstunde des heutigen FüUB1. Mit Major Otto Klein gab es erstmals einen österreichischen Kommandanten in der Kaserne, der diese Schule ausbaute und erweiterte. Bereits fünf Monate später wurde aus der Schule die provisorische Grenzschutz-Telegraphenabteilung 2, der erste echte Vorläufer späterer Fernmelder. Die Waffenfarbe war für diese Truppe zunächst stahlgrün.

Mit 1. Mai 1956 stellte man den Stab und eine Kompanie des Telegraphenbataillons II auf. Die Waffenfarbe war zu diesem Zeitpunkt erstmalig rostbraun. Ende 1962 erfolgte die Umbenennung des Telegraphenbataillons II in Telegraphenbataillon 2, welches zur Führungstruppe des Gruppenkommandos II in Graz wurde.

Am 15. Mai 1967 benannte man die Jäger-Kaserne in Lutschounig-Kaserne um. Der Name kommt von Oberst Freiherr Josef Lutschounig von Felsenhof, der sich als Kommandant des Infanterieregimentes Nr. 74 hohe Verdienste erworben hat, als er am 6. September 1914 im Gefecht bei Sasinci mit seinen Truppen entscheidend zum Sieg über die serbische Timok-Division beitrug. Dafür wurde er 1917 mit dem Maria-Theresien-Ritterorden ausgezeichnet.

1978 wurde aus dem Telegraphenbataillon 2 das Fermeldebataillon 2. Mit 1. März 1994 wurde mit der Heeresgliederung NEU der Verband dem 1. Korps unterstellt und in Fernmeldebataillon 1 umbenannt. Es bestand aus einem Kommando, einer Stabs-, Betriebs- und Richtverbindungskompanie sowie der 1. und 2. Funkkompanie. Im März 2008 fand die bislang letzte Umbenen­nung zum Führungsunterstützungsbatail­lon 1 statt.

Partnerschaft Die enge Verbundenheit des FüUB1 zur regionalen Bevölkerung wird durch eine enge und intensiv gelebte Partnerschaft mit der Stadt Villach symbolisiert. Diese besteht seit 1995 und wird durch gemeinsame Veranstaltungen wie Partnerschaftstagen und Besuche von Betrieben im regionalen Raum aktiv gelebt. Das zeigt sich auch im Truppenkörperabzeichen des Verbandes, in das das Stadtwappen von Villach eingebettet ist. Internationale militärische Partnerschaften bestehen zum 11. Fernmeldebataillon der slowenischen Streitkräfte und zum 101. Fernmeldebataillon der tschechischen Armee.

Truppenkörperabzeichen Das Truppenkörperabzeichen hat die Grundform eines französischen Dreiecksschildes. Der Schild ist vertikal gespalten. Im rechten Teil des Abzeichens befindet sich ein stilisierter schwarzer, silbern umrandeter Blitz, der von rechts oben nach links unten auf rot-weiß-rotem Hintergrund verläuft. Im linken Teil des Abzeichens, auf gelbem Untergrund aufgelegt, ist das Stadtwappen von Villach. Am oberen Teil des Abzeichens befindet sich der Schriftzug "FüUB 1" in silberner Schrift auf schwarzem Untergrund.

Hauptmann Mag.(FH) Mag. Markus Witschnigg, S1 & Offizier für Öffentlichkeitsarbeit

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