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Der Kommandounteroffizier ... und sein Netzwerk

Seit dem Jahr 2002 gibt es offiziell die Funktion des Kommandounteroffiziers (KdoUO) im Österreichischen Bundesheer (ÖBH). Mit der Schaffung des KdoUO im Kommando Landstreitkräfte und im Kommando Internationale Einsätze wurde für den Stellenwert des Österreichischen Unteroffiziers ein zukunftsweisender Schritt gemacht, der leider bis heute noch nicht von allen Angehörigen unseres "modernen und international ausgerichteten" Bundesheeres so wahrgenommen wird, eine Unteroffiziersfunktion im unmittelbaren Stab eines Kommandanten, die bei anderen Streitkräften, mit denen wir seit Jahren international kooperieren, bereits etabliert ist.

Der KdoUO ist eine Schlüsselfunktion im direkten Umfeld des Kommandanten. Er ist der Berater des Kommandanten in allen für Unteroffiziere relevanten Angelegenheiten, die nicht in die Zuständigkeit anderer Institutionen fallen. Er ist das Bindeglied zu den Unteroffizieren im Führungsbereich des jeweiligen Kommandanten. Dabei nutzt er den oft schneller zum Ziel führenden direkten Draht (Channel of Communications) der Kommandounteroffiziere zwischen dem Kommandanten und den Unteroffizieren, um seinem Kommandanten jederzeit und auch unaufgefordert ein Feedback aus dem Bereich der Unteroffiziere geben zu können.

Als direkter Mitarbeiter des Kommandanten hat er nicht nur das uneingeschränkte Vorspracherecht, sondern er stellt auch die erforderliche Verbindung und Zusammenarbeit mit den unterstellten Verbänden, den vorgesetzten und nachgeordneten Dienststellen, der Akademie und den Schulen in den für das Unteroffizierskorps betreffenden Angelegenheiten sicher.

Den Kommandanten und maßgeblichen Entscheidungsträgern im ÖBH ist es zu verdanken, dass in den letzten Jahren ein funktionierendes Netzwerk von Kommandounteroffizieren geschaffen werden konnte, das einerseits die umfangreichen Führungsaufgaben der Kommandanten unterstützt und andererseits dem Unteroffizierskorps als Adressat jederzeit zur Verfügung steht. Die eingeteilten Kommandounteroffiziere sind erfahrene, respektierte und bestens ausgebildete Unteroffiziere im jeweiligen Verantwortungsbereich, denen nicht die damit verbundene Funktionsgruppe, sondern vielmehr die verantwortungsvolle Aufgabe ein Anliegen ist.

Nach mehr als vierjährigem Bemühen gegen Widerstände und Verzögerungstaktiken, ist es der Unterstützung des Kabinetts des Herrn Bundesministers für Landesverteidigung und Sport, aber auch der Beharrlichkeit der KdoUO (eines der Wesensmerkmale eines KdoUO) zu verdanken, dass seit Mitte des Jahres die Funktion des Sachbearbeiters beim Brigadekommandanten, offiziell und ministeriell angeordnet, den Zusatz "KdoUO" erhalten hat.

Die Einführung des Verwendungsabzeichens im Jahr 2009 ist ein weiterer Schritt in eine für das UO-Korps erfolgversprechende Zukunft.

Das Netzwerk der KdoUO erstreckt sich nun vom Streitkräfteführungskommando ausgehend über die KdoUO der Land- und Luftbrigaden, dem Jagdkommando, der Heeresunteroffiziersakademie, der Heerestruppenschule und verzweigt sich teilweise bis in die Ebene der Bataillone. Damit wurden jene Voraussetzungen geschaffen, die es dem KdoUO ermöglichen, immer den Finger am Pulsschlag der Truppe zu haben.In regelmäßigen Abständen treffen sich die KdoUO an der Heimatstätte zwischen den Unteroffiziere - der Heeresunteroffiziersakademie (HUAk) - um u. a. die Zusammenarbeit der Unteroffiziere zu verbessern. Ein besonderer Meilenstein in der bisherigen Arbeit der KdoUO ist die Kooperation mit der HUAk, wo durch gegenseitiges Feedback die Bedürfnisse der Truppe, aber auch jene der HUAk erkannt und befriedigt werden sollen.

Was in vergleichbaren Armeen wie in der Schweiz seit 1995 (Einführung der Führungsgehilfen) in allen Führungsebenen standardisiert ist, wird im ÖBH nur langsam Realität.

Wie heißt es aber: "Wer sich auf den Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle". Gerade die kommenden Strukturanpassungen müssen zum Anlass genommen werden, um den Stellenwert der Unteroffiziere zu stärken. Die Etablierung eines KdoUO beim Chef des Generalstabes und auf der Ebene der kleinen Verbände könnte ein Wandel sein und würde das Netzwerk der KdoUO noch mehr stärken. Dabei müssen wir uns gerade in schwierigen Zeiten und analog zur bereits dargestellten Entstehung des KdoUO-Netzwerkes vom Funktionsgruppendenken trennen und die Aufgabe in den Vordergrund stellen.

Die Akzeptanz der KdoUO im ÖBH kann nicht nur durch die Funktionsgruppe, sondern durch die Unterstützung aller Kommandanten und maßgeblichen Entscheidungsträger sowie durch ein entsprechend vorbildhaftes Verhalten und der uneingeschränkten Dienstauffassung aller Kommandounteroffiziere erhalten und weiter ausgebaut werden.


Vizeleutnant Othmar Wohlkönig

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