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Der Führungssimulator des Österreichischen Bundesheeres

Optimierung des Ausbildungseffektes

Nach fast zehn Jahren ist die taktische Ausbildung am Führungssimulator im Bundesheer nicht mehr wegzudenken. 1995 wurde das Projekt Führungssimulator genehmigt. Kommandanten und Stäbe bis einschließlich Brigade werden in der Führung des Kampfes der verbundenen Waffen mit Simulationssoftware unterstützt.

Bereits im Juli 2000 wurde der Führungssimulator in der Zeitschrift TRUPPENDIENST (Nr. 249, S. 309 ff.), in seiner technischen Ausprägung und Funktionalität ausführlich dargestellt. Danach galt es, den Ausbildungseffekt zu optimieren. Die bisherige Nutzung war geprägt von einer grundsätzlichen breiten Zustimmung aller eingebundenen Soldaten und Lehrgangsteilnehmer. Die Erfahrungen aus dem tatsächlichen Betrieb und die Möglichkeiten einer optimierten Nutzung des Systems sind Grundlagen für einen noch besseren Ausbildungseffekt. Planung und Durchführung von Übungen am Führungssimulator müssen die Besonderheiten dieses Ausbildungsmittels berücksichtigen.

Zweck und Ziel

Zweck des Führungssimulators ist die Unterstützung der Ausbildung von Kommandanten und Stäben der mittleren und unteren Führung im "Führen des Kampfes der verbundenen Waffen". Technisches Ziel ist die Simulation von realistischen Zeitabläufen und eines zu erwartenden Gefechtsbildes in einem realen Gelände bei völliger taktischer Freiheit für alle eingebundenen Führungsebenen.

Konsequenzen fürdie Planung der Ausbildung

Das Schwergewicht ist eindeutig die Schulung von Kommanden und ihren Stäben. Da das System die Truppe simuliert (und nicht, wie man vielleicht aus der Bezeichnung "Führungssimulator" irrtümlich ableiten könnte, die Führung), ist die auszubildende Ebene von der simulierten Truppe abhängig. Soll ein Kompaniekommando ausgebildet werden, so müssen dessen Teileinheiten dargestellt und im System einzeln abgebildet sein.

Wird ein Bataillonskommando ausgebildet, müssen dessen Kompaniekommanden dargestellt sein und deren Teileinheiten im Simulationsprozess wirksam werden.

Dies ist an sich kein Problem, da das System die Organisation "von unten nach oben" abbildet. Das heißt, dass Organisationselemente durch das Zusammenfassen einzelner (im System vorhandener) Elemente gebildet werden.

Weil im Kampf der verbundenen Waffen auch alle Unterstützungswaffen (Artillerie, Fliegerabwehr, Pioniere etc.) einzubinden sind, gilt für diese sinngemäß das Gleiche, und auch diese Teile müssen im System dargestellt werden. Ebenso gilt dies für Nachbarn und alle anderen Elemente mit Einfluss auf die Organisation des Gefechtes des auszubildenden Kommandos.

Grundsätzlich dient das System dazu, die Führungsebenen Bataillon und Brigade stabsdienstlich zu beüben. Das System lässt aber auch die vor allem im Raumschutz und in friedensunterstützenden Operationen unerlässliche Aufsplittung bis auf die Zugsebene zu, wodurch ein Training auf der Ebene der Einheit mit der gleichen Qualität möglich wird. Das ist besonders in der Taktikausbildung der Militärakademiker wichtig. Neben dem Training der Einheiten erlaubt das System auch die Einbindung von speziellen Teileinheiten (schwerer Granatwerferzug, Panzerabwehrlenkwaffenzug etc.), was für die Bataillonsausbildung - und hier besonders für die Kompanien mit schweren Waffen - von hoher Relevanz ist.

Die Ausstattung der Arbeitsplätze

Für die Darstellung von Truppen der jeweiligen Ausbildungsebene ist die Ausstattung des Führungssimulator-Stützpunktes mit PC-Arbeitsplätzen ein entscheidendes Kriterium. Wird ein Brigadekommando ausgebildet, müssen (neben anderen Teilen) dessen Bataillone und selbstständige Kompanien abgebildet werden.

Die tatsächlich vorhandene Anzahl der verfügbaren PC-Arbeitsplätze ist die Grundlage bei der Planung der Ausbildung am Führungssimulator, weil dadurch die darstellbaren Kräfte und deren Organisation limitiert sind. Dieser vorgegebene Rahmen beeinflusst die Zielsetzung, die Organisation und damit auch die Qualität der Ausbildung in der jeweiligen Führungsebene entscheidend.

Gleichzeitige Ausbildung mehrerer Führungsebenen

Wird ein gesamtes Bataillon auf einem PC-Arbeitsplatz und nicht wie vorgesehen auf mehreren dargestellt, so kann nur mehr eingeschränkt von einem Ausbildungseffekt für diese Ebene gesprochen werden. Es fehlen wesentliche Elemente der Führungstätigkeit dieses Stabes; sie können nicht mehr dargestellt werden. Man verzichtet z. B. auf die zu führenden nachgeordneten Kommanden und somit auf die Kommunikation mit diesen. Damit wird das Bataillonskommando lediglich als Rahmen für das auszubildende übergeordnete Brigadekommando verwendet.

In der ersten Nutzungsphase des Führungssimulators (1999 bis 2001) wurde im Allgemeinen "top down" ausgebildet: Die Korpskommandanten haben ihre Brigadekommanden zu Übungen befohlen. Die eingebundenen Brigadekommandanten waren der Meinung, dass sie daher ihre Bataillone nicht auch noch separat auszubilden hätten, weil diese ja ohnehin bei den Brigadeübungen eingebunden wären. Ein Trugschluss, der von betroffenen Bataillonskommandanten oft bestätigt wurde.

Sonstige dienstliche Verpflichtungen der einzelnen Truppenkörper in ihren Garnisonen haben dazu beigetragen, dass zahlreiche geplante Übungsvorhaben am Simulator für Bataillone vorerst nicht realisiert wurden. Nur zwei Verbände (das Panzergrenadierbataillon 35 am Führungssimulator der Theresianischen Militärakademie und das Jägerregiment Wien am Führungssimulator der Landesverteidigungsakademie), welche die Ausbildung ihrer Einheiten am Führungssimulator geplant hatten, konnten real üben.

Das bedeutet, dass in dieser Phase der Führungssimulator-Nutzung die Ausbildung der Bataillonskommanden und ihrer Stäbe bewusst zugunsten der Ausbildung der Brigadekommanden zurückgestellt wurde.

Mit gut ausgebildeten Bataillonskommanden kann man ein Brigadekommando besser trainieren. Man sollte also ein zeitliches System finden, das zuerst die Ausbildung der Bataillonskommanden sicherstellt; danach sollte ein Training für die Brigadekommanden angesetzt werden.

Die gleichzeitige Ausbildung mehrerer Führungsebenen ist möglich und rationell, aber nur dann erfolgversprechend, wenn die Übungsleitung dies entsprechend vorbereitet und über hiezu befähigte personelle Ressourcen verfügt. Dies muss bereits bei der Planung entsprechend berücksichtigt werden.

Varianten für die Ausbildung

Die infrastrukturell optimale Lösung wäre eine Ausstattung der Stützpunkte mit so vielen PC-Arbeitsplätzen, dass man neben dem erforderlichen Rahmen die Organisationselemente der untersten auszubildenden Führungsebene (also aller Bataillone einer Brigade) darstellen kann. Die Anzahl der auszubildenden Ebenen darüber spielt grundsätzlich keine Rolle und ist lediglich davon abhängig, ob die Übungsleitung tatsächlich für jede auszubildende Ebene die erforderliche Organisation (Stabstrainer) zur Verfügung hat und die Ausbildung entsprechend geplant ist.

So lange die Stützpunkte hardwaremäßig nicht erweitert werden, muss man sich darauf beschränken, im Führungssimulator nicht darstellbare Kräfte in Form einer Fernmelde- und Stabsrahmenübung einzubinden.

Das Ergebnis im taktischen Bereich wird um so genauer, je detaillierter die Truppen im Führungssimulator dargestellt und einzeln geführt werden. Damit werden das Lagebild und das Führungsverfahren für alle Führungsebenen realistischer als bei einer Zusammenfassung der Truppen und deren Führung ab den Bataillonsstäben. Daraus kann geschlossen werden, dass man grundsätzlich die niedrigste Ebene darstellen und über mehrere Führungsebenen ausbilden muss.

Bestmöglicher Ausbildungseffekt

Bei allen Ausbildungsgängen am Führungssimulator ist stets für jeden Teilnehmer ein Ausbildungseffekt gegeben. Jede Beschäftigung mit der Materie bewirkt einen positiven Effekt - auch wenn der Stabsoffizier an der Karte gemeinsam mit dem Operator am Gerät lediglich Einheiten oder Teileinheiten verschiebt. Gerade friedensunterstützende Szenarien sind aber nur sehr eingeschränkt am Führungssimulator auszubilden. In diesen Fragen ist eine detaillierte Absprache mit dem jeweiligen Führungssimulatorpersonal erforderlich, um die Ziele der Ausbildung präzise definieren zu können. Gleiches gilt für Themen des Raumschutzes.

Eine Verbesserung kann nur herbeigeführt werden, wenn die derzeit auf zwei Parteien ausgelegte Führungssimulator-Software zu einem Mehrparteiensystem weiterentwickelt wird.

Das Ausmaß des Ausbildungseffektes ist dann am größten, wenn das jeweilige Kommando im vollen Umfang vorhanden und eingebunden, also nicht nur als Rahmen zur Darstellung, eingesetzt wird. Dies gilt insbesondere für alle Ausbildungsvorhaben im Rahmen Friedensunterstützender Operationen, weil dort bereits die Ebene Gruppe/Trupp relevant ist (z. B. Patrouillen).

Erfassen aller Führungsgrundgebiete

Die Ausbildung am Führungssimulator muss alle Führungsgrundgebiete umfassen. Ein Stab kann nur in seiner Gesamtheit ausgebildet werden. Das Weglassen einzelner Faktoren, wie es z. B. bei Planspielen an Hand von Karten möglich ist (Stichwort "Versorgung sichergestellt"), ist am Führungssimulator nicht möglich.

Ausgenommen sind jene Faktoren, die in der Simulation derzeit noch unberücksichtigt bleiben. So spielt die Funkaufklärung derzeit in der Simulation zwar keine Rolle, das Führungsgrundgebiet 6 hat die Möglichkeiten der Funkaufklärung aber trotzdem zu erwägen. Der eigene Funkverkehr ist unter Berücksichtigung der Elektronischen Kampfführung zu errichten und zu betreiben.

Mittels ELSA (Elektronische Sammlung; Software) sollte es u. a. möglich sein, die im Führungssimulator erkennbaren personellen Ausfälle zu personifizieren und den jeweiligen Stabsfunktionen zuzuordnen, wodurch auch die Beurteilung der Personallage möglich wird.

Auch alle anderen Fachfunktionen sind problemlos in das Führungsverfahren einbindbar. Etwa der Wirtschaftsoffizier, obgleich die Wirtschaftsversorgung im Führungssimulator derzeit noch keine Rolle spielt. Selbst wenn man ihn "nur" berechnen lässt, wie viele Liter Wasser (Trinkwasser und Nutzwasser) er täglich benötigt und ihn beurteilen lässt, woher er es bekommt. Die Transportfrage des so wichtigen Versorgungsgutes "Wasser" ist im Stab zu bearbeiten.

Stabsausbildung ist Teamausbildung; keine Funktion, kein Mitglied des Teams ist auszuklammern. Dies muss bei der Planung der Ausbildung am Führungssimulator insofern berücksichtigt werden, dass auch in der Übungsleitung alle Führungsgrundgebiete abgebildet sind.

Die Qualität der Bediener

Die Funktion des Bedieners, also jenes Soldaten, der die Umsetzung der taktischen Befehle im Simulationssystem vornimmt, hat große Bedeutung. Weniger die technischen Kenntnisse als die taktischen Voraussetzungen des Betroffenen sind hervorzuheben.

Da das kleinste am Führungssimulator geführte Organisationselement gleichsam die Teileinheit ist, muss der Bediener auch in der Lage sein, diese zu führen. Weil im Normalfall alle Teileinheiten einer Einheit auf einem PC-Arbeitsplatz dargestellt werden, muss der Bediener aber auch eine entsprechende praktische Erfahrung haben und wissen, wie z. B. Züge im Rahmen einer Kompanie geführt werden. Der Bediener sollte also ein erfahrener Zugskommandant sein und über einen entsprechenden Weitblick verfügen, der es ihm erlaubt, mehrere Organisationselemente parallel zu führen.

Er muss für die Rückmeldungen an seinen unmittelbaren Vorgesetzten in die Rolle des Kommandanten der jeweils aktuell agierenden Teileinheit schlüpfen und so dem Einheitskommandanten ein realistisches Szenario vermitteln.

Das Handwerkszeug für die Ausbildung am Führungssimulator lernt der Bediener in der Bedienerschulung. Das taktische Können und die Erfahrung muss er mitbringen.

Die Verfügbarkeit geeigneter Bediener ist für den Ausbildungseffekt in allen Führungsebenen ein wichtiger Faktor und bei der Planung einer Ausbildung am Führungssimulator entsprechend zu berücksichtigen. Das gilt für alle Waffengattungen.

Die Qualität des Bedieners hängt natürlich auch von der darzustellenden Ebene ab. Das heißt, dass bei der Darstellung eines Bataillons auf einem PC-Arbeitsplatz auch ein Einheitskommandant Bediener sein sollte.

Realistisches Verhalten der Kommandanten

Um für die unmittelbar am System arbeitenden Kommanden einen optimalen Ausbildungseffekt erzielen zu können, ist folgendes zwingend erforderlich: Der jeweilige Kommandant (in der Regel der Einheitskommandant) muss tatsächlich seine Züge mit eindeutigen Befehlen (geschlossener bzw. Einzel- oder Gefechtsbefehl) führen. Dies beginnt beim ordnungsgemäß vorgenommenen Führungsverfahren und endet bei entsprechenden Gefechtsbefehlen zur Koordination der Teileinheiten sowie der Unterstützungselemente.

Der jeweilige Kommandant darf nicht (wie es immer wieder vorkommt) "am Bildschirm kleben". Er hat an seiner Lagekarte zu führen, laufend die Lage zu beurteilen und so zu koordinieren, dass er seine Absicht (Zielerreichung/Auftragserfüllung) realisieren kann. Um dieses Verhalten ohne "Schummeln" zu begünstigen, sollte die direkte Sicht auf den Bildschirm grundsätzlich dem Bediener vorbehalten sein. Der Kommandant sollte nur dann auf den Bildschirm blicken dürfen, wenn er einen seiner Züge virtuell besucht.

Damit wäre auch innerhalb der Einheit die Kommunikation ähnlich der im Gefecht, vor allem aber hätte der Bediener die erforderliche Ruhe, um seine Arbeit ungestört durchführen zu können. Dieses Verhalten müsste durch die Übungsleitung laufend kontrolliert werden (Kompanietrainer).

Wenn allerdings, wie es oft passiert, der Bediener nicht in der Lage ist, die Teileinheit zu führen, dann muss der jeweilige Kommandant direkt eingreifen. Damit ist aber ein Führungstraining für diese Führungsebene praktisch unmöglich. Der Bediener könnte eingespart und durch den Kommandanten ersetzt werden.

Die in der Benutzerordnung vorgesehene Qualifikation für den Bediener ist unumgänglich und ein notwendiges Instrument für ein Führungstraining auch der untersten Führungsebene. Nur das korrekte und gefechtsmäßige Verhalten der untersten eingebundenen Führungsebenen stellt einen optimalen Ausbildungseffekt sicher.

Kontrolle muss sein

In jeder Ausbildungsphase kann und soll der Ausbildungserfolg kontrolliert werden. Neben den formalen Kriterien (korrekte Befehle und Pläne, Zeitanhalte für das Führungsverfahren etc.) sollte der Ausbildungsleiter zusätzliche Kriterien festlegen, die er (speziell für die Phasen am Führungssimulator) beurteilt haben will. Dies erleichtert den Auswertern am Führungssimulator die Arbeit und den Auszubildenden die Kenntnisnahme der Auswertung.

Die Ausbildung kann je nach Ausbildungserfolg und/oder Ausbildungsstand mit flexiblen Kriterien durchgeführt werden, um eine Steigerung zu ermöglichen bzw. Frustration zu verhindern (z. B. variable Zeitanhalte für Milizbataillone).

Es ist jedoch unumgänglich, die zu erreichenden Ziele schon vor Beginn der Ausbildungsplanung genau zu definieren, die Ausbildung auf diese Ziele hin auszurichten und dann auch die Erreichung der gesteckten Ziele zu überprüfen. Nur so nutzt man das System Führungssimulator optimal.

Ein Bataillonskommando übt

Jede Ausbildung ist entsprechend vorzubereiten. Das gilt auch für die Ausbildung am Führungssimulator.

Den vorgesetzten Kommanden die verpflichtende Weiterbildung ihrer unterstellten Truppen im taktischen Bereich ohne wesentlichen Vorbereitungsaufwand zu erleichtern heißt, dass eine einmal getroffene Vorbereitung immer wieder verwendet werden kann. Das daraus resultierende und im Simulationssystem verfügbare Szenario ist (beinahe) unbegrenzt wiederholbar und Anpassungen oder Weiterentwicklungen können relativ einfach vorgenommen werden.

Für Ausbildungen am Führungssimulator benötigt man kein Drehbuch. Die Lage entwickelt sich nach den taktischen Entschlüssen und deren Umsetzung realistisch (Realzeit, reales Gelände, reales Feindverhalten und teilweise reale Auswirkungen der Umweltbedingungen).

Die erste Planung und Erstellung einer Übung am Führungssimulator ist entscheidend für den messbaren Ausbildungserfolg.

Erforderliche Tätigkeiten

Eine so angelegte Ausbildung erlaubt ohne weitere intensive Vorbereitungen:

- die Festlegung eindeutiger Ausbildungsschwergewichte für jeden einzelnen Ausbildungsgang am Führungssimulator. Zu erreichende Ziele sind gleichzeitig Kriterien für die Auswertung; - die gestaffelte realistische Ausbildung aller Kampfbataillone und der Unterstützungselemente (gemäß Plan der Durchführung der Brigade) im Rahmen der Brigade innerhalb eines planbaren Zeitraumes; - ein oftmaliges Wiederholen der Ausbildung mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen für die Kampfbataillone, aber auch für die Unterstützungselemente; - ein stetes Ansteigen der Ansprüche an die Kampfbataillone und alle anderen Elemente durch kürzere Zeitlimits und durch anderes (gesteuertes) Feindverhalten; - die genaue Kontrolle des Ausbildungserfolges an Hand der erfolgten Dokumentation; - auch zeitlich kürzere Ausbildungseinheiten durch Einstieg in ein schon einmal gespieltes Szenario zu bestimmten ausgewählten Zeitpunkten (abhängig vom konkreten Ausbildungszweck); - die Einbindung der Sprachausbildung als weitere Steigerungsmöglichkeit.

Gute Führungsausbildung trotz Sparmaßnahmen

Die Simulationszentren des Bundesheeres können gemäß ihrer Zielsetzung sowohl unter Berücksichtigung jeweilserforderlicher Sparmaßnahmen als auch hinsichtlich der aufzuwendenden Vorbereitungszeit wesentlich zur Führungsausbildung beitragen.

Folgende Erfordernisse werden hierbei abgedeckt:

- realistische Ausbildung/Fortbildung von Kommandanten und deren Stäben mit minimalem Kostenaufwand; - Unterstützung bei der Formierung neu zusammengesetzter/gebildeter Stäbe; - Unterstützung bei neu zu implementierenden Verbänden durch Einbinden in die (spezifischen) Abläufe der übergeordneten Führungsebene; - Training vor Übungen mit Volltruppe; - Überprüfung der Erfolgsaussichten von getroffenen oder geplanten Maßnahmen am Führungssimulator; - bessere Präsentation taktischer Grundsätze durch Darstellung im Unterricht mittels Führungssimulator, weil auch der Erfolg realistisch darstellbar ist.

Grundvoraussetzungen

Die präzise Festlegung des jeweils zu erreichenden Zieles und die genaue Planung des Ablaufes, vor allem der Nutzungsphase des Führungssimulators, sind unumgängliche, einmal zu erstellende Grundlagen. Die entsprechende Festlegung der Übungsleitung und die Auswahl des Bedienungspersonals fordern stete Flexibilität der übenden Truppe.

Das Bundesheer verfügt mit dem Führungssimulator über ein modernes und zunehmend europaweit genutztes Ausbildungsmittel. Die Optimierung dieses Systems durch eine Weiterentwicklung zu einem Mehrparteiensystem ist beabsichtigt.

Es muss das Anliegen der Truppe sein und es liegt an den vorgesetzten Kommanden, dieses Ausbildungsmittel für eine zeitgemäße, kostengünstige und ressourcensparende, aber hochwertige Ausbildung zu nutzen. So kann die Truppe trotz aller erforderlichen Sparmaßnahmen und anderer Restriktionen für alle derzeitigen und künftigen Aufgaben hinsichtlich ihrer Führungs- und Reaktionsfähigkeit bestens vorbereitet werden.


Autor: Oberst Siegfried Albel, Jahrgang 1951. 1973 Reifeprüfung am Bundesrealgymnasium der Theresianischen Militärakademie, 1976 ausgemustert zum Panzergrenadierbataillon 35. Zugskommandant, Kompaniekommandant, S3 und S4. Wechsel als S3 in die 9. Panzergrenadierbrigade, danach Kommandant Panzergrenadierbataillon 35. Referent für Elektronische Datenverarbeitung & Informationswesen im Korps III, Kommandant der Betriebsversorgungsstelle Wiener Neustadt des Militärkommandos Niederösterreich. Leiter des Referates Führungssimulator der Entwicklungsabteilung an der Theresianischen Militärakademie; derzeit Leiter Referat 1, Projektleiter und Entwickler.

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