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Die Wiederkehr der Söldner (I)

Kämpfer für Geld in den Konflikten der Zukunft

Sie kämpften "bald für das und bald für dies". So brachte jedenfalls ein Lied über das Leben der Landsknechte ("Vom Barette schwankt die Feder") deren Einsatzphilosophie auf den Punkt. Söldner gab es schon lange vor den Landsknechten, doch sind im deutschen Sprachraum die Landsknechte und die Schweizer Söldner die bekanntesten Vertreter dieses Gewerbes. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ersetzten stehende Heere die Söldnertruppen in größerem Umfang.

Nun aber melden sich die Kämpfer für Geld als "Sicherheitsunternehmen" zurück - und es sieht nicht so aus, als würden sie in absehbarer Zeit wieder verschwinden.

Selbsternannte "Sicherheitsunternehmen" engagieren sich heute rund um den Globus. Sie stellen Logistik bereit und entsenden militärisches und ziviles Personal in Krisenregionen, zwischenstaatliche Kriege und Bürgerkriege. Diese Unternehmen bilden bereits einen weltweit operierenden Wirtschaftszweig mit hohen, weiter steigenden Wachstumsraten. Doch woher stammt ihr Personal, woher kommen diese neuen "Söldner"?

Nach dem Vietnam-Krieg schlossen sich amerikanische Veteranen erstmals zu privaten "Sicherheitsunternehmen" zusammen. Sie schmuggelten oder verkauften Waffen und Drogen aus Fernost und begannen, die Krisengebiete der Welt - fallweise sogar unter dem Schutz von Geheimdiensten - als lukrative Einnahmequellen zu nutzen. Hinter solchen "privaten Militärunternehmen" oder "Söldnerfirmen" verbargen sich ab Anfang der neunziger Jahre auch ehemalige Mitglieder von Spezialeinheiten, die auf diese weit lukrativeren privaten Einsätze umgestiegen waren.

Mittlerweile nehmen nicht nur Unternehmen in Krisenregionen und lokale Machthaber deren Dienste gegen (viel) Geld in Anspruch, sondern auch internationale Hilfsorganisationen und westliche Regierungen. Nach Schätzungen sind alleine im Irak derzeit zwischen 10 000 und 20 000 Personen in verschiedenen "Sicherheitsunternehmen" tätig. Damit stellt diese Gruppe (nach den US-Truppen) das zweitgrößte Kontingent in der Region und rangiert zahlenmäßig noch vor den britischen Verbänden.

Paradoxerweise haben in den letzten 300 Jahren gerade westliche Regierungen versucht, das Söldnertum abzuschaffen, um die Disziplin der Streitkräfte zu verbessern und diese besser kontrollieren zu können. Nun kehren die Reisläufer (vom schweizerdeutschen Wort Reislaufen: Militärdienst in fremden Ländern unter fremden Herren leisten), Landsknechte und Mercenaries in neuer Form und in großer Zahl zurück, und es sieht - wie nachstehend ausgeführt - nicht so aus, als würden sie in absehbarer Zeit wieder verschwinden.

Was ist ein Söldner?

Ein Söldner ist eine Person, die an einem bewaffneten Konflikt aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt. Der Söldner kämpft de facto nur für seinen Sold und kann von demjenigen angeheuert werden, der ihm am meisten bietet.

Söldner kämpfen daher nicht aus Loyalität, Patriotismus, politischen Motiven oder moralischen Prinzipien. In der Geschichte finden sich zwar auch Beispiele, in denen einzelne Söldner ihrem Land bzw. Herrn treu dienten. Grundsätzlich wurde jedoch die Truppe als Ganzes gemietet.

Dem Söldnertum haftet seit jeher ein Nimbus von Abenteuer, Gefahr und Mystik an. Die Söldner (englisch Mercenaries) nennen sich selbst gerne "Soldiers of Fortune", von regulären Soldaten hingegen werden sie meist abwertend als "Dogs of War" oder "Huren des Krieges" bezeichnet.

Söldner in der europäischen Geschichte

Söldner gibt es, seit es Kriege gibt. In der Antike existierten bereits Söldnerverbände. So hatten die frühen griechischen Stadtstaaten Mühe, das Treiben privater Militärunternehmer in den Griff zu bekommen. Griechische Elite-Infanteristen (Hopliten) zählten z. B. zu den Kerntruppen persischer Armeen. Bei den Römern trat das Söldnertum vorübergehend zurück, wenngleich auch Feldherren der späten Republik auf eigene Kosten Legionen aufstellten. Mit "der Lizenz zum Beutemachen" mehrten diese nicht nur die Größe und das Vermögen des Imperium Romanum, sie füllten auch die eigenen Taschen und die des Feldherren. In der Spätantike kämpften Barbarenkontingente als so genannte Hilfstruppen in den Kriegen der römischen Cäsaren und ersetzten dabei römische Bürger als Soldaten. Nicht selten gelangten erfolgreiche Offiziere aus den Reihen dieser Hilfstruppen an die Schalthebel der Macht. Letztendlich trug dieses "Outsourcen" der Bürgerpflicht, einen persönlichen Beitrag zur Landesverteidigung zu leisten, aber wesentlich zum Untergang des Weströmischen Reiches bei.

Die Feudalgesellschaft des Mittelalters kannte anfangs weder den Begriff noch die Realität des Söldners. Das änderte sich jedoch rasch, als durch die Kreuzzüge Regionen und Machtinteressen in Kontakt gerieten, die bis dahin wenig miteinander zu tun gehabt hatten. Weil disziplinierte Söldnertruppen (aufeinander eingespielte Kämpfer im Verband) den Rittern (Einzelkämpfern) in der Schlacht überlegen waren, obwohl letztere vermutlich sogar tapferer kämpften, existierten im Spätmittelalter bereits ganze Söldnerheere.

Den italienischen Condottieri, einer Mischung aus in ihrer Bedeutung abgesunkenen Rittern und aufsteigenden, bürgerlichen Kriegsunternehmern, die sowohl auf Geld- wie Landbesitz aus waren, setzte man sogar Denkmäler. Das überlebensgroße Reiterstandbild des Condottiere Bartolomeo Colleoni (ca. 1400 bis 1475) in Venedig zeugt noch heute von der Hochblüte der Söldnerheere, aber auch vom beeindruckenden Schaffen der Renaissancekünstler. Wer Condottieri anwarb, musste allerdings darauf bedacht sein, sich deren Loyalität zu versichern. Die Stadt Florenz beispielsweise zahlte deshalb ihren Condottieri einen Teil des Soldes in Staatsanleihen aus, die durch hohe Zinssätze zusätzlich attraktiv gemacht worden waren.

In der Folge wechselten die Einsatzgebiete der Söldner ebenso so oft wie ihre Rekrutierungsgebiete. Schweizer Söldner (Reisläufer) und deutsche Landsknechte galten bis zum Ende des 16. Jahrhunderts als besonders effektiv und kampfkräftig. Die deutschen Landsknechte begannen diesen Markt zu dominieren, als in vielen Gegenden der Schweiz die Reisläuferei erschwert oder sogar verboten wurde. Sie wurden damit zu gefragten Truppen des späten 15. und des 16. Jahrhunderts. Landsknechte wurden von allen Mächten Europas angeheuert und wechselten - wie zuvor die Schweizer - auch häufig die Seiten.

Im 16. Jahrhundert wurden Hieb- und Stichwaffen schrittweise durch Musketen und Pistolen verdrängt. Private Kriegsunternehmer konnten sich diese teuren Kriegsgeräte kaum noch leisten. Mit Wallenstein (eigentlich Waldstein) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648), dessen Riesenheere enorme Summen verschlangen und kaum noch finanzierbar waren, endete die Zeit der Condottieri.

Das machte den Krieg mehr und mehr zur Angelegenheit stehender Heere und damit eines staatlichen Gewaltmonopols. Auch die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon im 19. Jahrhundert entstandenen (teilweise nichtstaatlichen) Freiwilligenverbände in Preußen und Österreich - in Spanien und Portugal hießen sie Guerillas - änderten nichts an diesem Monopol. Ihr Endziel war letztlich die eigene Abschaffung. Denn wenn der äußere Feind vertrieben war, gingen die Freiheitskämpfer nach Hause oder wurden in das stehende Heer integriert.

Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand die französische Fremdenlegion (siehe auch Folgekapitel), ein zum französischen Heer gehörender Freiwilligenverband. Gegründet 1831, war ihr Grundauftrag die Absicherung der französischen Kolonien in Afrika.

Im 20. Jahrhundert kämpften Söldner hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent, vor allem, als sich die meisten früheren Kolonialstaaten - nunmehr "befreit" von ihren imperialistischen europäischen Unterdrückern - in Bürgerkriege verstrickten. Die Streitkräfte dieser Staaten wurden häufig von rasch avancierten ehemaligen Unteroffizieren befehligt, waren doch die wenigsten Kolonialmächte daran interessiert gewesen, aus den lokal ausgehobenen Mannschaften Offiziere heranzubilden. Auch die Rebellenkräfte, gegen die diese Truppen kämpften, wurden meist von rasch beförderten Unteroffizieren kommandiert. Auf beiden Seiten fehlte somit Personal, das fähig war, mit den nunmehr aufgestellten größeren Verbänden oder mit modernen Waffensystemen fachgerecht umzugehen. Die Lösung des Problems lag auf der Hand: Söldner. Aus Europa und Amerika wurden deshalb Männer, die das Abenteuer suchten, angeworben und in den Kampf geschickt. Daneben fanden auch viele ehemalige Fremdenlegionäre nach ihrem Dienst für Frankreich in Afrika neue Arbeitgeber. (Fallweise beurteilten diese Arbeitgeber die Überlebenschance ihrer Söldner ohnedies als gering und hofften so, den vereinbarten Sold gar nicht auszahlen zu müssen.) Unter den ersten Ländern, in denen diese Söldner eingesetzt wurden, waren Nigeria, Sierra Leone und Liberia, später breitete sich ihr Einsatz bis ins südliche Afrika aus.

Jahre später schufen die Kriege, die das Ende Jugoslawiens besiegelten, Arbeitsplätze für Söldner in Europa. In Sarajewo wurden z. B. eintreffende Interessenten unmittelbar nach ihrer Ankunft als Söldner angeheuert und in die neuen Einsatzräume verlegt. Viele von ihnen waren Abenteurer oder ehemalige Soldaten aus den Ländern des zerfallenden Ostblocks, die nach den politischen Umwälzungen in Osteuropa arbeitslos waren. Neben ihnen - oder in den gegnerischen Reihen - kämpften jedoch auch ehemalige Soldaten aus anderen europäischen Staaten sowie Rechtsextremisten und islamistische Fanatiker, die unter der Bezeichnung Mudjaheddin im Westen einen eher negativen Ruf genießen.

Manche serbische und kroatische Veteranen dieser Kriege konnte man später bei Kämpfen im Kongo wieder treffen. Im südlichen Afrika existierten jedoch auch Söldner, die als paramilitärische Wachmannschaften für Gold- und Diamantenminen arbeiteten oder in den Apartheid-Konflikten kämpften.

Ein Beispiel: Colonel Callan

Der bekannteste Söldner in Angola stammte aus Zypern. Er hieß Kostas Georgiou, hatte im 1. britischen Fallschirmjägerregiment gedient und war aufgrund eines Überfalls auf ein Postamt in Nordirland unehrenhaft entlassen worden.

Georgiou, bekannt als Colonel Callan, wurde von der FNLA (Frente Nacional de Libertação de Angola - Volksbefreiungsfront in Angola unter der Führung von Holden Roberto, die auch vom US-Geheimdienst CIA indirekt unterstützt wurde) zusammen mit einer Truppe britischer, amerikanischer und holländischer Söldner rekrutiert. Angeblich hat er Spione und Deserteure eigenhändig umgebracht und die Männer unter seinem Kommando terrorisiert. Diese waren selbst ungehindert mit Gewalt und Folter gegen Soldaten und Zivilisten vorgegangen.

Während eines "Himmelfahrtskommandos" gegen eine wesentlich stärkere kubanische Brigade wurde er verwundet und später gefangen genommen. Die kommunistische MPLA (Movimento Popular de Libertação de Angola - Volksbefreiungsbewegung für Angola) wollte die Verbrechen der Söldner publik machen und brachte in Luanda, der Hauptstadt Angolas, zehn Briten und drei US-Amerikaner vor Gericht. Sie wurden beschuldigt, bezahlte Attentäter zu sein. Der Prozess und die Brutalitäten, die dabei zur Sprache kamen, zogen die Aufmerksamkeit der Medien auf sich und lösten eine allgemeine Empörung über Söldner aus sowie über all jene, die in diesem Gewerbe tätig waren. Georgiou alias Callan und drei andere Söldner wurden am 10. Juli 1976 exekutiert.

Söldner - Fremdenlegionäre - Privatarmeen

Söldner

Der Artikel 47 Absatz 2 I. Zusatzprotokoll 1977 zu den Genfer Abkommen 1949, die sich aus dem Völkergewohnheitsrecht entwickelt haben, definiert Söldner wie folgt: "Als Söldner gilt, - wer im Inland oder Ausland zu dem besonderen Zweck angeworben ist, in einem bewaffneten Konflikt zu kämpfen, - wer tatsächlich unmittelbar an Feindseligkeiten teilnimmt, - wer an Feindseligkeiten vor allem aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt und wer von oder im Namen einer am Konflikt beteiligten Partei tatsächlich die Zusage einer materiellen Vergütung erhalten hat, die wesentlich höher ist als die den Kombattanten der Streitkräfte dieser Partei in vergleichbarem Rang und mit ähnlichen Aufgaben zugesagte oder gezahlte Vergütung, - wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist, - wer nicht Angehöriger der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei ist und - wer nicht von einem nicht am Konflikt beteiligten Staat in amtlichem Auftrag als Angehöriger seiner Streitkräfte entsandt worden ist.

Alle diese Merkmale müssen kumulativ vorliegen." In Artikel 1 Absatz 1 der Konvention zur Eliminierung des Söldnerwesens in Afrika findet sich eine nahezu identische Definition. Jedoch hat diese Konvention nur regionale Bedeutung erlangt.

Neben dieser juristischen Definition werden im alltäglichen Sprachgebrauch all jene Personen als Söldner bezeichnet, deren Hauptmotivation für die Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt das Streben nach persönlichem Gewinn ist, unabhängig von ihrem tatsächlichen rechtlichen Status. Mit anderen Worten ausgedrückt heißt das: - Söldner werden angeworben und leisten eine Art Militärdienst. Sie sind also Teil eines militärischen (paramilitärischen) Kontingentes zur Verteidigung oder zum Angriff.

- Sie treten immer für den jeweiligen Auftraggeber ein. Dabei ist Geld ein entscheidender Grund zur Auftragsannahme.

- Die Söldner stehen nicht unter dem unmittelbaren Befehl ihres Auftraggebers, haben aber ihren Vertrag zu erfüllen, der ihnen den Sold oder einen Gehalt in Aussicht stellt.

- Es gibt eine militärische Gliederung, eine Rangordnung, einen Verhaltenskodex und andere definierte Regeln.

- Sie tragen eine Art Uniform oder zumindest eine Kennzeichnung.

- Sie trainieren ihr "Handwerk", werden aus- und weitergebildet und halten Stillschweigen über manche Bereiche ihrer Tätigkeit.

Fremdenlegionäre

Die Fremdenlegion (französisch Légion étrangère) besteht aus Freiwilligen, die als Zeitsoldaten (ausschließlich Männer) Armeedienst für Frankreich leisten. Die Fremdenlegion wird vor allem für besonders gefährliche Einsätze ausgebildet und eingesetzt. Die Angehörigen der Fremdenlegion sind reguläre Soldaten und somit keine Söldner.

Zählte die Truppe noch vor wenigen Jahren 35 000 Mann, ist sie heute auf etwa 7 800 Mann geschrumpft. Gegenwärtige Einsatzgebiete sind u. a. Kourou (Objektschutz am Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana) sowie Dschibuti am Horn von Afrika.

Derzeit werden die Fremdenlegionäre nicht mehr wie früher Krieg führend, sondern überwiegend kriegsverhindernd im Rahmen von heiklen UNO- oder NATO-Aufträgen (z. B. Bosnien 1993 bis 1995, Kosovo, Afghanistan, Elfenbeinküste) eingesetzt.

Zu ihren Aufgaben zählen die Friedensschaffung und Friedenserhaltung, die Evakuierung gefährdeter Menschen, humanitäre Hilfe, die Wiederherstellung von Infrastruktur und die Katastrophenhilfe. Auch stehen sie für riskante Spezialeinsätze wie Dschungel-, Gebäude-, Nacht- und Antiterrorkampf sowie zur Geiselbefreiung bereit.

In die Legion können diensttaugliche Männer jeglicher Nationalität im Alter von 18 bis 40 Jahren aufgenommen werden. Die kürzeste Verpflichtungszeit beträgt fünf Jahre. Der Legionär kann auch einen Unteroffiziersdienstgrad erreichen. Für den Zugang zur Offizierslaufbahn ist die französische Staatsbürgerschaft erforderlich, doch kommen neun von zehn Offizieren aus dem französischen Heer und dienen nur für eine bestimmte Zeit in der Legion.

Nach drei Jahren Dienstzeit kann sich der Legionär um die französische Staatsbürgerschaft bewerben. Er bleibt aber Ausländer, bis er zumindest die im Vertrag geforderten fünf Jahre Dienst abgeleistet hat. Dann hat er Anspruch auf eine zehnjährige Aufenthaltserlaubnis in Frankreich. Nach 15 Jahren Dienst erhält er eine lebenslange Pension, die auch ins Ausland ausbezahlt werden kann. Daneben unterhält der französische Staat spezielle Heime für Veteranen, die nur ehemaligen Legionären zugänglich sind.

Privatarmeen

Privatarmeen unterscheiden sich von den regulären Streitkräften eines Staates generell dadurch, dass sie einer bestimmten Person oder Gruppe dienen, vor allem, um deren politische oder oftmals auch wirtschaftliche Ziele durchzusetzen. Zur Finanzierung solcher Armeen wird viel Geld benötigt, das meistens durch Drogengeschäfte, Menschenhandel, Überfälle, Erpressung und ähnliches beschafft wird. Privatarmeen existieren derzeit u. a. in Afghanistan und Kolumbien.

Im Norden Afghanistans herrscht z. B. General Dostum. Allein dieser Warlord unterhält eine auf zigtausend Mann geschätzte Armee, die die regulären afghanischen Streitkräfte an Stärke weit übertrifft.

Finanziert werden die afghanischen Privatarmeen gleichsam unter den Augen der afghanischen Regierung und trotz der im Lande befindlichen westlichen Militärpräsenz vermutlich über den Verkauf von Rohopium, dem Grundstoff für Heroin.

Die Privatarmeen der Mafiaorganisationen und Drogenkartelle in Südamerika, z. B. in Kolumbien, sind aber von der Größe her mit Dostums Verbänden nicht vergleichbar.

(wird fortgesetzt) ___________________________________ __________________________________ Autor: Oberst dIntD Mag. Dr. jur. Michael Pesendorfer, Jahrgang 1961. Berufsoffiziersausbildung, in weiterer Folge Zugskommandant, Kompaniekommandant und S3 beim Jägerbataillon 26 in Spittal/Drau; Studium der Rechtswissenschaften in Salzburg; Gerichts- und Anwaltspraxis in Klagenfurt. 1996 bis 2001 Leiter der Intendanzabteilung des Militärkommandos Burgenland. 1998 bis 1999 Chief of Finance der European Union Monitor Mission in Sarajewo; 1999 Rechtsberater des Österreichischen Humanitären Kontingentes in Albanien; 2001 bis 2003 Rechtsberater im Militärstab der Europäischen Union in Brüssel; Frühjahr 2003 Rechtsberater im Hauptquartier der EU-Kräfte in Mazedonien. Seit September 2003 Rechtsberater im Kommando der 7. Jägerbrigade in Klagenfurt. 2004 bis 2006 Chief Legal Adviser im Hauptquartier der EU-Kräfte in Sarajewo.

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