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Lufttransportkapazität für das Bundesheer

Bedarfsdeckungsgrundlagen

Der historische Umbruch der vergangenen Jahre hat das sicherheitspolitische Umfeld in Europa und damit auch in Österreich grundlegend verändert. Im direkten Zusammenhang damit sind die neuen Aufgaben des Bundesheers, insbesondere hinsichtlich der internationalen Kooperation, zu sehen. Die Kooperationsfähigkeit ist zu einem hohen Grad von der kurzfristigen Verlegungsfähigkeit von Truppen abhängig, die wiederum mit der Verfügbarkeit einer eigenen Lufttransportkapazität in enger Verbindung steht.

Geschichte

Der Lufttransport hat bei den bisherigen Auslandseinsätzen des Bundesheeres immer eine wesentliche Rolle gespielt, wenngleich das militärische Lufttransportwesen bis zum Aufbau der Luftbrücke ATHUM/ALBA nach Albanien im Jahr 1999 vorrangig im zivilen Linien-, Charter- oder Luftfrachtbereich angesiedelt war. Der zeitgemäßen Cargo- Branche sowie dem operativ - strategischen Lufttransport stand eher eine professionelle "Personen- und Gepäcksabfertigung" gegenüber. Auslandsflüge mit den beiden FSC 7 "Skyvan" können nicht als klassische Transportflüge im herkömmlichen Sinn bezeichnet werden, da es sich bei diesem Flugzeugtyp um einen Kampfzonentransporter (Problem unter anderem der Reichweite und der maximalen Abflugmasse) handelt.
Zur Sicherstellung der notwendigen Transportkapazitäten für die Auslandseinsätze der letzten Jahre musste das Bundesheer immer wieder geeignete zivile oder militärische Transportflugzeuge anmieten. Hierbei kamen Flugzeuge verschiedenster Nutzlastklassen (von IL 76 über C-130 Hercules bis CASA 235) und von Haltern aus 13 Nationen zum Einsatz.

Grundlagen für die Bedarfsdeckung

Folgende Kriterien bildeten bisher die Grundlage für die Bereitstellung von Lufttransportraum:
1. Der Bedarf wurde durch einen konkreten Auslandseinsatz des Bundesheeres ausgelöst und hatte den Aufmarsch des Einsatzes mit Militärluftfahrzeugen kurzfristig zu unterstützen (z. B. humanitäre Hilfe in Mosambique).
2. Der Bedarf an Transportflugzeugen lag in der Anschlussversorgung eines auf mehrere Jahre geplanten Auslandseinsatzes begründet (z. B. Anschlussversorgung für AUCON/KFOR).
Allerdings kann im Einsatzfall, insbesondere in der Aufmarschphase und im Evakuierungsfall nicht immer auf einen Lufttransport durch fremde Streitkräfte zurückgegriffen werden. Schließlich wird jede Armee zunächst ihre eigenen Soldaten in den Einsatzraum bringen bzw. bei Gefahr evakuieren.
Darüber hinaus sind Flüge in Krisen- oder Kriegsgebiete mit zivilen Anbietern grundsätzlich auszuschließen. Alleine daraus sowie aufgrund der internationalen Zusammenarbeit und Kooperation/Integration im Rahmen von KIOP (Kräfte für internationale Operationen) resultiert die gerechtfertigte Bereitstellung von Transportflugzeugen für das Bundesheer als generelle Vorsorge für künftige Anlassfälle.
Ein eigenes Lufttransportsystem begründet sich konkret aus dem militärischen Verlege- und Transportbedarf für:
- Erkundungskommando
- Vorkommanden
- Feldlagererrichtungseinheit
- Aufmarsch/Rückmarsch
- Evakuierungsaufgaben (im Bedarfsfall)
- Anschlussversorgung (gleichzeitig für alle Missionen)
- Rotationen
Darüber hinaus nimmt ein eigenes, permanent betriebenes Lufttransportsystem für alle im Auslandseinsatz eingesetzten Soldaten einen nicht zu unterschätzenden truppenpsychologischen Stellenwert ("Nabelschnur" in das Heimatland) ein.
Aber auch international wird für die Durchführung von gemeinsamen Operationen verstärkt an der Entwicklung eines Planes zur Verbesserung der Lufttransportmöglichkeiten gearbeitet. Dieser Plan beinhaltet insbesondere die Aufstockung und Modernisierung der derzeitigen Flotten. Auch das Bundesheer wird in diesen Bereich einen Meilenstein setzen, indem der Bundesminister für Landesverteidigung die Entscheidung getroffen hat, die Beschaffung von drei Stück werksüberholten Transportflugzeugen vom Typ C-130 Hercules einzuleiten.
Eine Fortsetzung dieses Artikels über den konkreten Beschaffungsvorgang erscheint in einer der nächsten Ausgaben der Zeitschrift Miliz Info.

ADir Obstlt Josef Platzer, LzW

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