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Einsatz in Afghanistan

Grundlage des Einsatzes

Der Einsatz der International Security Assistance Force (ISAF) zur Unterstützung der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung erfolgt auf der Grundlage der Resolution des UN-Sicherheitsrates vom 21. Dezember 2001. Die Beteiligung Österreichs an dieser Mission wurde durch den Ministerrat am 8. Jänner 2002 beschlossen.

Auftrag

Die ISAF hat die Regierung Afghanistans bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung zu unterstützen, so dass die vorläufige afghanische Regierung und das Personal der Vereinten Nationen in einem sicheren Umfeld arbeiten können.
Die militärische und Sicherheitslage in Kabul und in Afghanistan insgesamt ist noch sehr instabil weshalb die Operation als Einsatz "bewaffneter" Streitkräfte erforderlich ist. Landesweit gibt es noch immer Widerstandsräume von Kämpfern der Taliban und Al Qa'ida. Die UN-Truppe muss daher über robuste Fähigkeiten zur Selbstverteidigung und über hinreichende Abschreckungsfähigkeit verfügen.
Die Kräfte der ISAF sind autorisiert, alle erforderlichen Maßnahmen einschließlich der Anwendung militärischer Gewalt zu ergreifen, um den Auftrag gemäß der Resolution des Sicherheitsrates durchzusetzen. Den Soldaten der ISAF ist auch die Befugnis zur Wahrnehmung des Rechtes auf bewaffnete Nothilfe zugunsten jedermann erteilt.

Einsatzgebiet

Die Kräfte der ISAF sind in Kabul und Umgebung eingesetzt, wo auch der Flughafen Bagram und die Verbindungsstraße von dort nach Kabul zu sichern sind.
Im übrigen Gebiet Afghanistans dürfen die Kräfte der ISAF über die Wahrnehmung des individuellen und kollektiven Selbstverteidigungsrechtes und des Nothilferechtes hinaus nicht zu Kampfhandlungen eingesetzt werden. Die Transit- und Überflugrechte richten sich nach den bestehenden internationalen Bestimmungen.

Unser Kontingent

AUCON/ISAF ist in das deutsche Kontingent integriert. Die nationale Führung erfolgt durch das Kommando für Internationale Einsätze.
Das Kontingent besteht mit Stichtag vom 25. April 2002 aus einem
Wach- und Sicherungszug, gestellt vom Zentrum Jagdkampf und vom Jägerbataillon 25 aus Klagenfurt. Offiziere mit internationaler Erfahrung arbeiten in den Stäben in verschiedensten Fachbereichen.
Das Sanitätselement besteht aus fünf Soldaten, das CIMIC-Element aus sieben Soldaten. Weiters arbeiten Soldaten bei der Beladung und Entladung von Gütern am Flughafen Kabul. Insgesamt sind siebzig österreichische Soldaten im Einsatz, davon elf Milizsoldaten.
Vier Mannschaftstransportpanzer PANDUR verstärken seit Anfang April unser Kontingent. Damit wurde auf die Situation im Einsatzraum reagiert. Das Kontingent kann nun das gesamte Einsatzspektrum der Patrouillentätigkeit abdecken.

Kurze Vorbereitungszeit

Weniger als ein Monat Vorbereitung stand für die Soldaten zur Verfügung. Am 20. Dezember erging der Vorbefehl. Am 27. Dezember 2001 flog der Chef des Stabes des Kommandos für Internationale Einsätze , ObstltdG Dr. Schmidseder zur Erkundung nach Kabul. Am 2. Jänner wurden zwei Verbindungsoffiziere von Götzendorf nach Potsdam bzw. Northwood, UK entsandt. Bereits am 3. Jänner 2002 war Mjr Nemec mit dem Vorkommando nach Kabul unterwegs.
Am 18. Jänner 2002, weniger als eine Monat nach der Alarmierung wurde das Kontingent von Bundesminister Scheibner verabschiedet.

Ausbildung in Deutschland

Die Ausbildung in Deutschland begann am 20. Jänner 2002 bei der deutschen Bundeswehr. In Hammelburg wurden die Soldaten aus Österreich und Deutschland aufeinander eingeschworen. Dies war notwendig, da das österreichische Kontingent in ein deutsches Fallschirmjägerbataillon integriert wurde. Abläufe mussten abgestimmt und die Ausbildung harmonisiert werden. Danach ging es über den Militärflughafen Köln-Wahn nach Kabul.

Situation vor Ort

Die Situation vor Ort war und ist vor allem durch das Fehlen der Infrastruktur gekennzeichnet. Die erste Aufgabe war es, das Lager aufzubauen. Gleichzeitig begannen die Erkundung und die Aufnahme der Patrouillentätigkeit. Seit 5. Februar ist die Einsatzbereitschaft hergestellt.
Unsere Soldaten erfüllen nunmehr die uns aufgetragenen Aufgaben im Einsatzraum hervorragend. Deutsche und britischen Kommandanten betonten die Professionalität der österreichischen Soldaten.

Alltag der österreichischen Soldaten

Der Alltag der österreichischen Soldaten ist von gemeinsamen Patrouillen mit deutschen Soldaten und den Organen der afghanischen Behörden gekennzeichnet. Die Rückkehr von Flüchtlingen lässt darauf schließen, dass sich die Lage bessert. Jedoch haben die versuchten Anschläge gegen die internationale Schutztruppe gezeigt, dass die Lage keinesfalls stabil ist.
Der Einsatz ist nicht zuletzt durch die Entfernung einer der schwierigsten für das österreichische Bundesheer. Zur privaten Verbindung stehen den Soldaten Mobiltelefone zur Verfügung. Zehn
Gesprächsminuten pro Woche werden vom Bundesheer bezahlt.

Hptm Michael Bauer, Kdo IE

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