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Fokus: Das Panzerbataillon 14

Mechanisierter Verband im 21. Jhdt

Wo wir stehen:

Das Panzerbataillon 14 hat mit der Einnahme des neuen Organisationsplanes am 1. Dezember 2008 die Reform 2010 formal abgeschlossen. Mit der neuen Gliederung stehen dem Bataillonskommandanten nunmehr in drei Panzerkompanien neun Kampfpanzerzüge sowie ein Aufklärungszug/Kampfpanzer zur Verfügung. Damit ist eine eigene Gefechtsaufklärung möglich, ohne ein Kampfelement zu schwächen. Nach der Umverteilung von Gerät sind nun auch genügend Gefechtsfahrzeuge vorhanden, um die drei Kampfkompanien voll mit den "Leopard" 2A4 auszustatten. Zusätzlich kamen rund 30 Kadersoldaten von aufgelösten oder übergeleiteten Dienststellen zum Bataillon. All das schuf die personellen und materiellen Grundlagen für eine erfolgreiche Auftragserfüllung im In- und Ausland.

Wohin wir gehen:

Die "Panzerschlacht im Marchfeld" hat Gott sei Dank nicht stattgefunden. Derzeit deutet alles darauf hin, dass es auch in absehbarer Zeit zu keiner Auseinandersetzung dieser Art kommen wird. Tatsache ist und bleibt aber, dass mechanisierte, gepanzerte Kräfte weltweit für Einsätze zur Krisenbewältigung unverzichtbar sind - heute und in Zukunft. Die Erhaltung der Kernkompetenz "Führen eines Gefechtes" steht daher im Zentrum des Handelns im Panzerbataillon 14. Das Führen des Gefechtes mit Kampfpanzern (Panzergefecht) kann in dieser Form eben nur ein Panzerbataillon leisten. Erreicht wird diese Fähigkeit neben der materiellen Ausstattung in erster Linie durch laufende Fortbildung der Soldaten aller Führungsebenen in Taktik und Gefechtstechnik. In der Taktik dienen dazu vor allem Planspiele und Führungstraining z. B. am Führungssimulator. Zum Erlernen und zur Vertiefung der Gefechtstechnik nutzt das Bataillon zahlreiche Simulationsmittel. (Die kostenintensiven Fahrten mit dem Einsatzgerät erfolgen daher mit Masse bei den Übungen mit Volltruppe.) Die Garnison Wels verfügt über ein modernes Ausbildungszentrum mit einer Ausbildungsanlage "Turm", Schießsimulatoren und einem Zugsfeuerleittrainer für den "Leopard" 2A4. Zusätzlich nutzen die Kommandanten zur Schulung den Low-Cost-Simulator am Institut "Panzer und Panzergrenadier" in Zwölfaxing sowie die Duellsimulatoren mit Echtzeitauswertung am Übungsplatz Allentsteig.

Der Bereich "Kampfeinsatz" ist aber nur ein Teil der Bataillonsaufgaben. Eine "Zweitrollenfähigkeit" des Panzersoldaten ist gefordert. Diese spannt sich vom Assistenzeinsatz nach Schengenerweiterung über Katastropheneinsätze im Inland bis zur Beteiligung an den laufenden Auslandseinsätzen des Bundesheeres. Letztere erfolgt durch die Entsendung einzelner Soldaten bis hin zur Stellung eines Bataillonskommandos bei AUCON/KFOR (2008). Die dabei gemachten Erfahrungen werden durch das Ausbildungspersonal des Bataillons zielgerichtet umgesetzt, zuletzt bei der Einsatzvorbereitung von rund 350 Soldaten für AUCON22/KFOR.

Die sichere und selbstbewusste Anwendung des militärischen Handwerkszeuges in Einsatzszenarien erfordert vom Personal Professionalität und hohes Leistungsvermögen.

Ein wesentlicher Faktor dabei ist die Erhaltung und Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit der einzelnen Soldaten. Im Bataillon finden deshalb laufend Kaderfortbildungen statt, wie z. B. auch über Motivationsfaktoren im Sport oder Autogenes Training.

Das Körperausbildungs- und Sporttraining wird gezielt durch die im Bataillon verfügbaren Bundesheersportausbilder gesteuert. Im Bereich der militärischen Sportarten, die gleichsam die Grundlage für den Gefechtsdienst sind, ist es so gelungen, viel zur Bewusstseinsbildung und Leistungssteigerung der Einzelnen beizutragen und somit die Einsatzbereitschaft des Panzerbataillons 14 weiter zu erhöhen.

Das Ende des Kalten Krieges vor mehr als 20 Jahren hatte auch für das Panzerbataillon 14 weitreichende Auswirkungen: Klare Fronten und damit nur ein einziger klarer Auftrag sind Geschichte. Die Panzersoldaten haben nun ein breiteres Aufgabenspektrum als früher zu bewältigen. Basis dafür ist eine laufende, auf diese Aufgaben und die jeweilige Führungsebene abgestimmte Ausbildung der Kadersoldaten. Die dazu unverzichtbare Einbindung der Rekruten erfolgt in der Kaderaus- und -weiterbildung jedes Organisationselementes. Damit sind die Welser Vierzehner für ihre Aufgaben gerüstet - auch im 21. Jahrhundert - getreu ihrem Wahlspruch: Schwarz die Farbe, Gold im Herzen!

Autor: Oberstleutnant Gerhard Bojtos, MSD

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