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Rundschau

Österreich: Neues Pioniergerät übergeben

Am 10. März übergab Bundesminister Mag. Norbert Darabos im Heereslogistikzentrum Wien neun "JCB Sitemaster Servo 4CX"-Baggerlader an die Truppe. Dabei wurde auch das neu beschaffte geschützte Mehrzweckfahrzeug (GMF) IVECO LMV den Medien vorgestellt.

Die Baggerlader sind als Ersatz für die 25 Jahre alten JCB 3Dx4 vorgesehen und gelten mit ihren Schnellwechseleinrichtungen und Wechselmodulen als Universalgerät im Baudienst.

Zu den Wechselmodulen im Frontbereich des Baggerladers zählen eine Ladeschaufel 1,3 m³ oder ein Gabelzinkenträger, im Heckbereich ein Bagger mit drei verschieden breiten Tief- und Hochlöffeln (30 cm, 60 cm, 90 cm) sowie ein 150 cm Schwenklöffel, ein Abbruch- und Sortiergreifer sowie ein Abbruchhammer.

Das Bundesheer braucht besonders bei Katastropheneinsätzen schweres Gerät wie Baggerlader, z. B. zur Beseitigung von Vermurungen und Verklausungen. Die neuen Baggerlader (Lieferfirma TERRA Maschinen Vertriebs und Service GmbH) ermöglichen u. a. eine rasche, effektive Unterstützung im Behelfs- und Einsatzbrückenbau sowie im Katastropheneinsatz. Ihre universelle Einsatzmöglichkeit und Mobilität (zuschaltbarer Allradantrieb) machen sie im Pionierdienst unverzichtbar.

Die Bagger im Wert von 1,3 Millionen Euro wurden an die Pionierbataillone in Melk (PiB3), Salzburg (PiB2) und Villach (PiB1) sowie an die Truppenübungsplätze Allentsteig und Seetaler Alpe ausgeliefert. Damit sind nun alle 18 Baggerlader des 2005 eingeleiteten Beschaffungspaketes übergeben.

-red-

Österreich: Heereslogistikzentrum Wels bildete technische Offiziere der Miliz aus

15 Einjährig-Freiwilligen-Korporäle meldeten sich am 1. März zur Ausbildung im technischen Dienst. Dieser Ausbildungsgang (EF-Kurs 2) mit 15 aus fast allen Bundesländern Österreichs kommenden Offiziersanwärtern findet erstmals im Heereslogistikzentrum Wels statt.

Die Ausbildung der angehenden Offiziere umfasst u. a. Führungsverhalten, die Aufbau- und Ablauforganisation der Materialerhaltung im Österreichischen Bundesheer, Sicherheitstechnik, Betriebstechnik, Grundlagen des §57a Kraftfahrzeuggesetzes, Umweltschutz, Führungs- und Gefechtsaufgaben, militärischen Schriftverkehr, Datenerfassung, Errichten und Betreiben eines Bataillonsversorgungspunktes/Instandsetzung. Ein weiteres Schwergewicht der Ausbildung bildet die Körperausbildung.

Die Heereslogistikschule und das Panzerbataillon 14 unterstützen den Ausbildungsgang, der mit einer kommissionellen Prüfung in der ersten Juniwoche endet.

Oberstleutnant Ing. Alfred Kaser, MSD

Österreich: Fliegende Intensivstation

Am 8. April 2010 übergab Verteidigungsminister Mag. Norbert Darabos am Fliegerhorst Vogler (Linz/Hörsching) dem Kommando Luftunterstützung ein MEDEVAC-Modul (Medical Evacuation-Modul). Dieses Modul wird in eine Transportmaschine C-130 "Hercules" des Bundesheeres eingeschoben und dient dem vibrations- und lärmgeschützten Transport von zwei Intensivpatienten oder neun Patienten ohne Intensivbetreuung. Damit können z. B. erkrankte und verletzte Soldaten aus den Einsatzgebieten im Ausland rasch nach Österreich überführt werden. Zur Betreuung der Patienten befinden sich (maximal) fünf Ärzte bzw. Sanitäter an Bord.

Das von der oberösterreichischen Firma Air Ambulance Technology (Ranshofen) entwickelte und produzierte Modul ist in dieser Form einzigartig und kann auch in zivilen Flugzeugtypen befördert werden. Auch andere Luftstreitkräfte haben bereits Interesse an der "fliegenden Intensivstation" gezeigt.

Major Gerhard Oberreiter

Österreich: Abschlussübung des Jägerbataillons 12

Vom 25. Februar bis 5. März 2010 fand die Abschlussübung der Grundwehrdiener des Einrückungstermins Oktober 2009 statt. In diese Übung eingebunden waren auch 60 Milizsoldaten, die im Jägerbataillon 12 beordert sind. Insgesamt nahmen an der Übung im Raum Amstetten - Treffling - Allentsteig 560 Soldaten mit 180 Kraftfahrzeugen und drei Transporthubschraubern teil. Der Übungszweck war die Überprüfung der Einsatzbereitschaft des Jägerbataillons 12. Geübt wurde
  • die Formierung des Verbandes nach Alarmierung,
  • der Lufttransport einer Jägerkompanie,
  • das Scharfschießen mit sämtlichen Infanteriewaffen des Bataillons,
  • der Kampf im urbanen Gelände (Häuserkampf) sowie
  • die Gefechtstechniken auf Zugs- bis Bataillonsebene.

Den Höhepunkt der Abschlussübung bildete ein infanteristischer Angriff auf eine Ortschaft (geübt in der Ortskampfanlage Treffling), bei dem auch das Duellsimulationssystem mit Echtzeitauswertung verwendet wurde.

Oberwachtmeister Jürgen Gerstner

Österreich: Führung durch Kompetenz -Militärakademisches Forum Reichenau 2010

Das Institut für Offiziersausbildung der Theresianischen Militärakademie veranstaltet vom 29. September bis 2. Oktober 2010 das Militärakademische Forum Reichenau 2010. Veranstaltungsort ist das Schloss Rothschild (Ausbildungsheim Reichenau, Hinterleiten 22).

Das Symposium (Konferenzsprache Deutsch) zum Thema Führung durch Kompetenz soll u. a. den Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern und die Anbahnung von Kooperationen ermöglichen. Die Veranstaltung dient der inter- und transdisziplinären Diskussion zukunftsrelevanter Themen für das europäische Offizier-Sein. Dabei sollen Vertreter akademischer Einrichtungen genauso angesprochen werden wie Berufspraktiker aus den relevanten Sparten und Studierende.

Im Militär spielt "Führung" eine herausragende Rolle. Die "gängige" Infragestellung von Autorität und Führung zwingt jedoch dazu, sich des Wesens von Führung neu zu versichern. Es gilt zu reflektieren, inwieweit sich Führung nicht nur auf Autorität, sondern auf Kompetenz stützt. Es geht aber auch um die Benennung und Beleuchtung der führungsrelevanten Kompetenzfelder und um Kritik an jener Führung, die nicht auf Kompetenz beruht.

Ziel ist die Generierung von Ideen und Ansätzen, welche zu konkreten Problemlösungen führen bzw. zur Realisierung konkreter nationaler und internationaler Projekte beitragen. (weitere Informationen über www.miles.ac.at).

-red-

Bosnien und Herzegowina: Österreichische EUFOR-Soldaten retten Lawinenopfer

Am Samstag den 20. März 2010 rettete ein achtköpfiges österreichisches Einsatzteam mit einem Transporthubschrauber S-70 "Black Hawk" vier in Bergnot geratene Bosnier, die bei einbrechender Dunkelheit mit Schneemobilen in den Zelengora-Bergen unterwegs waren und dabei von einer Lawine erfasst wurden.

Nach einem Hilferuf der Polizei an den Kommandanten der EUFOR-Truppen in Bosnien, Generalmajor Mag. Bernhard Bair, wurden der Hubschrauber samt Besatzung, zwei Flugretter, ein Notfallsanitäter und ein Notarzt zur Hilfeleistung abgestellt. Aufgrund der Dunkelheit und der Geländegegebenheiten erfolgte der Einsatz unter Verwendung von Nachtsichtgeräten und der Seilwinde.

Die Opfer, darunter ein Schwerverletzter mit Oberschenkelbruch, wurden mit dem Transporthubschrauber S-70 "Black Hawk" in die 70 km entfernte Kosevo-Klinik in Sarajewo geflogen.

Der Bürgermeister von Pale, Slobodan Savic, überreichte dem östereichischen Rettungsteam als Dank für die Hilfe in einer öffentlichen Veranstaltung ein Letter of Appreciation (ein Dank- und Anerkennungsschreiben). In Zusammenhang mit dieser Ehrung der Retter betonte Generalmajor Mag. Bair die gute Zusammenarbeit der zivilen Autoritäten und Rettungskräfte des Landes mit EUFOR und sicherte diesen auch weiterhin die volle Unterstützung der EUFOR zu.

-red-

China: Neues Katastrophenschutzgerät, wieder Hilfseinsätze

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Erdbeben in Sichuan ist die Notwendigkeit der schnellen Wiederherstellung oder des Ersatzes zerstörter Verkehrswege. Damit die Helfer dabei auch "weiches" Gelände befahren können, wurde ein Fahrbahnleger entwickelt. Nach Einebnung des Untergrundes spult dieser Fahrbahnleger zwei Zentimeter dicke "Fahrbahnmatten" aus Plastik von mitgeführten Rollen ab. Innerhalb von zehn Minuten kann der Fahrbahnleger 30 Meter Notfahrbahn ausbringen - in Vorwärts- oder in Rückwärtsfahrt. (Die Ähnlichkeit des Fahrzeuges mit einem Steyr-Lastkraftwagen ist kein Zufall - es ist ein Lizenzprodukt.) Neu ist auch ein mobiles Bohrgerät, dessen Bohrkopf von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird, und das weder Wasser (zur Kühlung der Bohrerspitze) noch Strom benötigt. Das Gerät kann z. B. minutenschnell Bohrlöcher für eine Sprengung herstellen.

Weiters befindet sich ein Katastrophenrüstwagen in der Testphase, der u. a. über ein Gerät zum Aufspüren von Verschütteten auf Radarbasis verfügt.

Dass die Streitkräfte fähig sind, bei Naturkatastrophen effektiv zu helfen, zeigte sich nicht nur beim Beben in Sichuan sondern auch beim Beben vom 14. April in der Präfektur Yushu (Provinz Qinghai). Unmittelbar nach dem Beben wurden Aufklärungsdrohnen über das betroffene Gebiet geschickt, um den Einsatzstäben ein aktuelles Lagebild zu verschaffen. Das Militärkommando Beijing entsandte noch am selben Tag drei Transportflugzeuge IL 76 mit Pionieren, Suchhunden und Material. Die IL 76 landeten auf dem kleinen Flughafen von Yushu, der unverzüglich nachtan- und abflugtauglich gemacht wurde. Am Folgetag trafen weitere Pioniere sowie ABC-Abwehrkräfte, Soldaten anderer Waffengattungen (darunter auch Reserveeinheiten) und Feldspitäler ein, die sofort den Betrieb aufnahmen.

Die Biilanz des Bebens in Yushu betrug ca. 1 500 Tote und Vermisste sowie tausende Verletzte. Ca. 100 000 Menschen mussten evakuiert werden und 15 000 Häuser wurden zerstört. Zwei Tage nach dem Beben befanden sich bereits über 6 000 Soldaten und Angehörige der Bewaffneten Polizei vor Ort im Einsatz. Sie retteten mehr als 1 000 Menschen aus den Trümmern und versorgten über 2 000 Verletzte. Die Luftwaffe flog in dieser Zeit ca. 100 Tonnen Hilfsgüter und Gerät ein.

Das hochliegende Katastrophengebiet ist verkehrsmässig nur schlecht erschlossen. Die Rettungskräfte kämpfen mit der dünnen Luft und auch die derzeit vorhandenen Hubschrauber (meist ältere Typen sowjetischer Bauart) sind deshalb für Rettungsmaßnahmen nur beschränkt einsetzbar. Künftig könnten aber für derartige Einsätze leistungsfähigere Hubschrauber zur Verfügung stehen. Am 18. März 2010 fand auf dem Lumeng-Flughafen der Stadt Jingdezhen der Erstflug des schweren Transporthubschraubers AC 313 statt. Der von der AVIC (Aviation Industry Cooperation) gebaute Hubschrauber mit einer Startmasse von 13,8 Tonnen und einer Reichweite von 900 km kann 27 sitzende Passagiere oder 15 Verwundete transportieren. Er ist zur Gänze eine chinesische Eigenentwicklung.

Auch in den von der schwersten Dürre seit 100 Jahren betroffenen chinesischen Provinzen Yunnan und Guangxi wurden im April 2010 ca. 7 000 Soldaten des Aktivstandes und ungefähr 10 000 Reservisten eingesetzt. Diese halfen u. a. bei der Wasserversorgung (Wassertransport mit Fahrzeugen), bohrten Brunnen und verlegten Wasserleitungen zur Bewässerung der Felder. Die chinesischen Luftstreitkräfte führten inzwischen Flüge zur künstlichen Regenerzeugung durch.

-nt-

China: Neue Rekrutierungsprogramme

Die chinesischen Luftstreitkräfte benötigen jährlich 1000 (!) Pilotenschüler, die aus etwa 7 000 Bewerbern ausgewählt werden. Ein neues Programm zur Sicherung der Besttalentierten als Pilotennachwuchs beginnt schon in den Mittelschulen und soll dort geeignete Kandidaten finden und diese bis zum Eintritt in die Luftwaffe fördern. Dieses Erfassungs- und Förderungsprogramm läuft derzeit in der Provinz Hebei, wo mit dessen Hilfe in 59 Mittelschulen 350 Pilotenkandidaten ausgewählt wurden. Verläuft das Programm erfolgreich, soll es auf weitere Provinzen ausgedehnt werden.

Die Chinesischen Streitkräfte arbeiten derzeit auch an einem Online Rekrutierungsprogramm. Dessen Ziel ist es, 150 000 Universitätsabsolventen zu erreichen, die in den Streitkräften dienen sollen. 2009 haben sich 130 000 Hochschulabsolventen für den Dienst in den Chinesischen Streitkräften beworben, 100 000 davon wurden aufgenommen. Das Eintrittshöchstalter für Hochschulabsolventen in die chinesischen Streitkräfte beträgt 24 Jahre (ansonsten 20 Jahre).

Darüber hinaus führte die Akademie der chinesischen Luftstreitkräfte neue Flugsimulatoren ein, um das Training der Pilotenschüler im Aircrew Resource Management (dient der Vermeidung menschlichen Versagens und der Steigerung der Entscheidungsfähigkeit v. a. in Krisensituationen) gezielter durchzuführen. Die angehenden Piloten werden unter Stress mit verschiedenen Aufgaben konfrontiert, die unter Beachtung des richtigen Informationsflusses, der Kommunikation, der Risiko-Identifizierung und der Entscheidungsfindung zu lösen sind.

Auch bei der Ausbildung des Personals der Strategischen Raketenwaffe nutzen die chinesischen Streitkräfte nun Simulatoren. Das verkürzte die erforderliche Ausbildungszeit von neun auf sieben Monate und senkte die Ausbildungskosten beträchtlich. Eine Brigade des 2. Artillerie Korps der Strategischen Raketenwaffe hat im März diese neue Ausbildungsmethode mittels einer Übung im scharfen Schuss überprüft, bei der 13 Raketen gestartet wurden. Die Übungsleitung zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. (Das 2. Artillerie Korps hat darüber hinaus eine Liste von 400 zivilen Unternehmen zusammengestellt, die für die Herstellung derartiger Waffensysteme und deren Komponenten in Frage kommen. Diese Unternehmen sollen künftig auch für Wartungsaufgaben in Betracht gezogen werden.) -nt-


Österreich: Übung zum Teil abgesagt

Das Verteidigungsressort muss 530 Millionen Euro einsparen. Dem ist auch eine Großübung der 3. Panzergrenadierbrigade zum Opfer gefallen. 3 500 Soldaten hätten im Juni geschlossen im Raum St. Pölten - Krems - Allentsteig trainieren sollen. Weil aus Kostengründen der Fahrbetrieb der Panzer und Schützenpanzer stark eingeschränkt ist, wurde auch die geplante Übung auf ein Mindestmaß reduziert.

China: 7,5 Prozent mehr Wehrbudget

Das Verteidigungsbudget Chinas wird um weitere 7,5 Prozent erhöht. Die "geringe" Steigerung (2009 betrug sie noch knapp 15 Prozent, auch in den Jahren zuvor war sie "zweistellig") wird damit begründet, dass man u. a. der angespannten Weltwirtschaftslage Rechnung tragen muss. Das chinesische Verteidigungsbudget liegt bei 6,4 Prozent des Gesamtbudgets bzw. bei 1,4 Prozent des Bruttosozialproduktes.

China: Armee soll "rauchfrei" werden

Ende dieses Jahres soll in den Streitkräften Chinas ein generelles Rauchverbot durchgesetzt werden. Gegenwärtig ist jeder zweite chinesische Soldat (vom Rekruten bis zum Offizier) Raucher. In der Volksrepublik China (insgesamt ca. 1,3 Milliarden Einwohner) gibt es derzeit schätzungsweise rund 350 Millionen Raucher. Jährlich sterben dort ungefähr eine Million Menschen an den Folgen des Rauchens.

Österreich: AB.212 werden modernisiert

Die im Juni 2010 beginnende Modernisierung der Transporthubschrauber AB.212 des Bundesheeres durch die Firma Agusta erfolgt in mehreren Tranchen und soll 2014 abgeschlossen sein (Kosten ca. 63 Millionen Euro). Bei den 23 aus den 1970er Jahren stammenden Hubschraubern werden u. a. die Avioniksysteme ersetzt sowie die Nachtsicht- und Selbstschutzfähigkeit erhöht, um die "Lebenserwartung" um 25 Jahre zu verlängern.

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