Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Militärmuseen: Das Bunkermuseum am Wurzenpass (Kärnten)

Das Bunkermuseum ähnelt ein bisschen dem kleinen gallischen Dort aus den Asterix-Geschichten: Ganz Europa rüstet ab und baut seine Bunker und Festen Anlagen ab. Ganz Europa? Nein, am Wurzenpass in Kärnten wird emsig gebaut und aufgerüstet. Unermüdlich werken der "Museumsdirektor" Andreas Scherer und seine Helfer um wenigstens einige der Sperranlagen des Kalten Krieges der Nachwelt zu erhalten.

Adresse: Wurzenpass-Bundesstraße B109, 2,5 km vor der Grenze zu Slowenien (Homepage: www.bunkermuseum.at).

Öffnungszeiten: Juli und August täglich von 10 bis 18 Uhr (weitere Öffnungszeiten von Mai bis Oktober laut Homepage; letzter Öffnungstag: 26. Oktober).

Eintritt: 7 Euro für Erwachsene (5 Euro bei Gruppen ab zehn Personen); 3 Euro für Kinder, Pensionisten, Grundwehr- und Zivildiener. Ermäßigter Eintritt mit der Kärnten-Card. Freier Eintritt für Soldaten in Uniform und für Mitglieder des Museumsvereins.

Am Anfang stand das Bunkersystem am Wurzen, das helfen sollte, den "Schlüsselraum Arnoldstein/Villach" zu verteidigen. Doch der Zusammenbruch des Warschauer Paktes und die (langsame) Befriedung der Lage im ehemaligen Jugoslawien machten die Anlagen in Kärnten obsolet. Der im Jahr 2000 gegründete "Verein zur Erhaltung der Sperranlagen der Sperrkompanie Wurzenpass" übernahm den ehemals geheimen Bunkerkomplex, der seit 2005 der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Zu den dort im Original vorhandenen Sperranlagen kamen in den letzten Jahren praktisch alle Typen von Waffen und Bunkern dazu, die das Österreichische Bundesheer zu Zeiten des Kalten Krieges über Österreich verteilt im Einsatz hatte: vom "Centurion"-Turm bis zur 15,5-cm-schweren Feldkanone "Long Tom" und vom T-34 aus sowjetischen Beständen bis zum Jagdpanzer "Kürassier". Heuer im Frühjahr wurde die Ausstellung neuerlich erweitert und zwar um einen "Charioteer"-Bunker und einen rPak-Stand, sowie um einen "Kanonen-Port" (eine Art Kasematte). Darüber hinaus gibt es Handfeuerwaffen, Panzerigel, Stecksperren und selbst ein Patrouillenboot des ehemaligen Sperr-Regiments Donau zu besichtigen.

In Containern, von denen einige erst im Herbst 2009 aufgestellt wurden, wird dazu die Entstehungsgeschichte der Raumverteidigung und der Festen Anlagen anhand von Fotos, Dokumenten und Erläuterungen dargestellt. Wobei der große Reiz natürlich darin besteht, vor der Tür dann die echten Exponate zu besichtigen, die Atmosphäre in den Bunkern, Gängen, Laufgräben und Unterständen aufzunehmen, vielleicht sogar ein wenig Platzangst zu spüren - und sich manchmal vielleicht die Frage zu stellen, was gewesen wäre, wenn …? Denn ihre Tauglichkeit mussten diese Systeme nie unter Beweis stellen.

Die Besichtigung des Bunkermuseums ist absolut empfehlenswert. Das Personal ist kinderfreundlich, ebenso wie die Anlage selbst (keine ungesicherten "Gefahrenstellen"). Der Museumsshop ist noch etwas klein, aber bei dem rührigen Team besteht kein Zweifel, dass auch der noch gehörig wachsen wird.

Autor: Mag. Uwe Schwinghammer

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle