Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Alles Gute zum Geburtstag - Ad multos annos!

"Mach er mir tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer daraus!" lautete 1751 der Grundauftrag Maria Theresias an den ersten Kommandanten der Theresianischen Militärakademie in Wr. Neustadt, Feldmarschall Graf Daun. Gut 250 Jahre später haben diese Worte unverändert Gültigkeit und versinnbildlichen damit die Erfolgsgeschichte der österreichischen Offiziersausbildung.

Das Ziel Maria Theresias war es, durch eine einheitliche Ausbildung aller Offiziere die Schlagkraft ihres Heeres zu erhöhen. Die jungen Offiziere sollten nach modernen Gesichtspunkten ausgebildet werden und militärische sowie pädagogische Kompetenzen für die Führung der ihnen Anvertrauten erwerben. Seit damals wurden rund 15 000 Offiziere in der alten Babenbergerburg zu Wr. Neustadt ausgebildet.

Die Akademie erfuhr, wie Österreich insgesamt auch, eine wechselhafte Geschichte. Aufgrund der Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges kehrte sie erst 1958 aus dem "Exil" in Enns wieder nach Wr. Neustadt zurück.

Mit dem Meilenstein der Implementierung der Offiziersausbildung als Fachhochschul-(Diplom)Studiengang "Militärische Führung" im Jahre 1998 - einer zukunftsweisenden Entscheidung - ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die damaligen Verantwortlichen erkannten das große Potenzial, das die neu geschaffenen Fachhochschulen als Alternative zur Universität boten. So entsprach und entspricht dieses Ausbildungssystem durch die geforderte praxisbezogene Ausbildung auf Hochschulniveau und der damit verbundenen Vermittlung der Fähigkeit, die Aufgaben dem Stand der Wissenschaft und der Praxis entsprechend zu lösen, voll inhaltlich den Anforderungen des Offiziersberufes.

Die Ausbildung zum Offizier wurde im regulären Bildungssystem verankert und erfuhr mit der Zuerkennung des akademischen Abschlusses Magister (FH) erstmalig die Anerkennung, die sie immer schon verdient hatte. Das erleichterte und beschleunigte aber auch die anfangs noch zaghaften Schritte zur Internationalisierung wesentlich. Heute, zehn Jahre danach, versehen die jungen Offiziersanwärter ihr sechswöchiges Berufspraktikum bereits in 13 Nationen. Dabei werden Erfahrungen gesammelt und Verständnis erzeugt, aber vor allem kann so, wie schon zu Maria Theresias Zeiten, die Effizienz bei gemeinsamen internationalen Einsätzen und Aktivitäten wesentlich gesteigert werden.

Der österreichische Offizier wird von seinen Vorgesetzten, wie auch Untergebenen, als fachlich kompetente Führungskraft geschätzt. Die praxisnahe Ausbildung stellt die sofortige Einsetzbarkeit, auch im internationalen Rahmen, bereits unmittelbar nach Abschluss der Ausbildung sicher.

Betrachtet man die internationalen Entwicklungen, so wird deutlich, dass eine zusätzliche Fokussierung auf die Realitätsnähe der Ausbildung notwendig sein wird, um den Bedrohungen, internationalen Herausforderungen und Einsätzen gerecht zu werden.

Mit dem Umstieg auf das dreistufige Bologna-Modell wird nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ab Herbst 2008 wird der künftige Offizier in einem Fachhochschul-Bachelorstudiengang mit grundsätzlich gleichen Zielsetzungen ausgebildet. Ein (Fachhochschul-)Masterstudiengang schließt daran an. Selbstverständlich ist es unsere Absicht, auch diesen Studiengang an der Theresianischen Militärakademie zu führen.

In guten wie in schlechten Zeiten konnte die österreichische Staatsführung auf die Qualität der in Wr. Neustadt an der Theresianischen Militärakademie ausgebildeten Offiziere vertrauen. Meinungsumfragen und regelmäßige Absolventenanalysen bestätigen und festigen diese Erkenntnis.

Die Babenbergerburg zu Wr. Neustadt bleibt der Kristallisationspunkt als Heimat aller Offiziere. In ihren alten, ehrwürdigen Räumlichkeiten wird, eingebettet in alle notwendigen berufsspezifischen Neuerungen, seit jeher Herz, Hand und Hirn, d. h. das Wollen, Können und Wissen, des österreichischen Offiziersstandes bewahrt, gelebt und weiter vermittelt.

Diesen erfolgreichen Weg werden wir auch für die Zukunft beibehalten.

Als Kommandant wünsche ich der akademischen Offiziersausbildung zu ihrem zehnten Geburtstag alles Gute. Ad multos annos!

Autor: Generalmajor Mag. Norbert Sinn

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle