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Forschung am Fachhochschul-Diplomstudiengang

Ein ehrgeiziges Ziel des Fachhochschul-Diplomstudienganges "Militärische Führung" besteht darin, national und international als konkurrenzfähige Hochschuleinrichtung etabliert zu sein. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Sicherstellung von angewandter Forschung und Entwicklung sowie des damit zusammenhängenden Wissens- bzw. Technologietransfers zwischen der militärischen Hochschule, der Industrie und der Wirtschaft.

Der Fachhochschul-Diplomstudiengang "Militärische Führung" muss im Sinne eines Center of Excellence ein erfolgreicher Akteur in der europäischen Bildungs- und Forschungslandschaft werden (vgl. Akkreditierungsrichtlinien des Fachhochschulrates).

In Übereinstimmung mit den entsprechenden internationalen Standards und Richtlinien (Frascati-Handbuch 2002 der OECD, UNESCO-Empfehlung 1978) wird Forschung und Entwicklung am Diplomstudiengang als schöpferische Tätigkeit definiert, welche auf systematische Weise unter Verwendung wissenschaftlicher Methoden mit dem Ziel durchgeführt wird, den Stand des Wissens zu vermehren sowie neue Anwendungen dieses Wissens zu erarbeiten.

Das Element der Neuheit und Originalität (neue Erkenntnisse, neues Wissen, neue Wissensordnung, neue Anwendungen) ist das wichtigste Kriterium, Forschung und Entwicklung von den anderen wissenschaftlichen Tätigkeiten zu unterscheiden.

Die anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung am Diplomstudiengang versteht sich als militärische Führungsforschung, welche insbesondere der (Weiter-)Entwicklung von Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der militärischen Handlungsfelder zur Lösung der in diesem Zusammenhang auftretenden praktischen Probleme dient und welche auch um einen Transfer dieses Wissens in verwandte Bereiche bemüht ist.

Projekte und Publikationen

Derzeit gibt es drei laufende Projekte:

  • Gesellschaftliche und ideologische Einflüsse auf das Österreichische Bundesheer in Bezug auf die Geschichte der Ersten und Zweiten Republik: Das systematisch durchgeführte Projekt soll mittels interdisziplinärer Betrachtung, speziell mit Zeitgeschichte, Sicherheitspolitik, Politikwissenschaft, politischen Systemen, Militärgeschichte sowie Sozialgeschichte, den möglichen Einfluss auf gesellschaftlichen und ideologischen Wandel im Kontext Österreichisches Bundesheer transparent machen.
  • Qualitätssicherung im Fachhochschul-Diplomstudiengang "Militärische Führung": Von den Anforderungen zur Eignung von Führungskräften. Im Kontext der geforderten Theorie-Praxisvernetzung wird vorhandenes Humanpotenzial der zukünftigen und derzeitigen Studierenden sowie Absolventen des Diplomstudienganges mittels verschiedenster Verfahren der Eignungsdiagnostik erfasst und begründet, um eine nachvollziehbare Entwicklung und Förderung von bestimmten berufsspezifischen Verhaltensweisen, welche aus den Gegebenheiten der Situation bzw. Interaktion von Person und Situation erklärbar sind, im Rahmen der Qualitätssicherung zu garantieren.
  • Führung in Grenzsituationen: Entscheidungsfindung unter physischer und psychischer Belastung sowie in verschiedenen Szenarien. Diese systematisch durchgeführte Untersuchung mit Studierenden des Fachhochschul-Diplomstudienganges "Militärische Führung" muss im Zusammenwirken von Verhalten, Kompetenzen und Handeln gesehen werden. Im Speziellen soll das Führungsverhalten aus den Gegebenheiten der Situation bzw. Interaktion von Person und Situation mit systematischer Entscheidungsfindung unter physischer und psychischer Belastung sowie in verschiedenen Szenarien erklärbar gemacht werden.

Die Publikationsreihe "Armis et Litteris" am Diplomstudiengang bietet ein Forum zum militärwissenschaftlichen Diskurs im Rahmen der Lehre und Forschung. Darüber hinaus werden vor allem die anwendungsbezogenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Lehrkörpers präsentiert.

Kritik und Ausblick

Die Gewichtung von Forschungstätigkeit ist, zumindest auf dem Papier, definiert. Dennoch ist die Gewichtung der Forschung als Bedingung für die Lehre unzureichend. Die Publikationsliste des hauptberuflich wissenschaftlichen Personals ist derzeit noch intransparent und entspricht nicht wissenschaftlichen Gepflogenheiten. Die laufenden Forschungsprojekte scheinen wenig bzw. nur sehr indirekt in die Lehre integriert zu sein. Allerdings werden Teilaspekte derselben im Rahmen von Diplomarbeiten vertieft oder aufgearbeitet.

Der Fachhochschul-Diplomstudiengang und der Bachelor-Studiengang "Militärische Führung" wollen erfolgreiche Akteure in der europäischen Bildungs- und Forschungslandschaft werden. Diese Studiengänge sind auch für viele nationale und internationale Kooperationen geeignet und müssen deshalb die für eine unmittelbare Kooperation notwendige Handlungs- und Forschungskompetenz zugestanden bekommen.

Autoren: Oberst dhmfD MMag. Dr. Rainhard Slanic, MSc, Oberst dhmfD Mag. Dr. Andreas Steiger, MSc

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