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Im Spiegel der Geschichte - Die Offiziersausbildung in Wr. Neustadt

"Mach er mir tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer daraus!" Dieser in österreichischen Offizierskreisen wohl bekannteste Auftrag der Gründerin der Akademie, der "Kaiserin" (Regentin) Maria Theresia, an den ersten Oberdirektor Feldmarschall Leopold Graf Daun (1751 - 1766), markiert den Beginn der Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie 1752 und einer "Erfolgsgeschichte", welche heuer in zwei Jubiläen ihren Ausdruck findet:

  • Am 14. Dezember 1958 wurde die Theresianische Militärakademie feierlich wiedereröffnet und die Offiziersausbildung von Enns nach Wr. Neustadt verlegt.
  • Der Fachhochschul-(Diplom)Studiengang "Militärische Führung" feiert sein zehnjähriges Bestehen.

Im historischen Zeitraffer gilt es hier die wichtigsten Ausbildungsgänge von 1958 bis zum Beginn des Fachhochschul-Studienganges darzustellen:

Mit dem Studienjahr 1958 begann die planmäßige dreijährige Ausbildung der Militärakademiker, das Schwergewicht lag auf dem Gefechtsdienst.

Die Studienordnung 70 gliederte den Ausbildungsstoff in die drei Studiengruppen: Ausbildung zum Gefecht, allgemeine militärische Ausbildung und staatspolitische Ausbildung und Erziehung.

Die Studienordnung 80 unterteilte die Offiziersausbildung in Führung im Einsatz, Führung im Frieden und in die wehrpolitische Ausbildung.

Die Übernahme der Berufs- und Milizoffiziere in die Armee erfolgte - mit Ausnahme des Jahrgangs "Monte Piano" im Mai 2000 - ab dem 21. September 1980 gemeinsam. Die "eigentliche" Ausmusterung der Berufsoffiziere findet jedoch am Vorabend traditionell auf dem Maria Theresien Platz statt.

Mit der Akademiefahne werden auch die Werte und die Tradition, die sie verkörpern, an den jeweiligen Burgherren-Jahrgang (Vierter Jahrgang) übergeben!

Unter dem Gesichtspunkt der europäischen Integration und der daraus resultierenden, erforderlichen Kompatibilität mit anderen Militärs ergab sich die Notwendigkeit der Umstrukturierung der österreichischen Offiziersausbildung.

Mit der Akkreditierung als Fachhochschul-Studiengang im Juli 1997 erfolgte die Einbindung der Truppenoffiziersausbildung in das tertiäre Bildungssystem. Ab dem 1. Jänner 1998 bildete der sechssemestrige Fachhochschul-Studiengang "Militärische Führung" den Kern der Truppenoffiziersausbildung.

Der Studiengang hat seit dem Jahr 2003 eine Dauer von acht Semestern und führt die Bezeichnung Fachhochschul-Diplomstudiengang "Militärische Führung" (FH-DiplStg "MilFü"). Seit Beginn des Studienganges obliegt die Führung dem Leiter des Instituts 1, Brigadier Mag. Karl Pichlkastner.

Der Jahrgang Monte Piano war der erste, der (am 19. Mai 2000) als "Leutnant und Magister (FH) Militärische Führung" ausmusterte. Seit damals haben 626 Berufsoffiziere und 15 zivile Hörer den Fachhochschul-Diplomstudiengang "Militärische Führung" absolviert.

Der Fachhochschul-Diplomstudiengang wird im Jahr 2011 auslaufen und dann vom sechssemestrigen Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung (FH-BaStg MilFü) abgelöst, welcher im Wintersemester 2008 an der Alma Mater beginnt.

Damit ist der Grundstein zu einer neuen Form der Offiziersausbildung an der ältesten Militärakademie der Welt gelegt - eingebettet in die europäische Bildungslandschaft und den Bolognaprozess.

Autor: Oberst dhmfD Mag. Dr. Andreas Steiger, MSc

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