Fokus: "Einheit in der Vielfalt"
Das Panzerstabsbataillon 4 hat mit Juni 2007 den gegenwärtigen Organisationsplan eingenommen und somit für sich die Transformation ÖBH2010 formal abgeschlossen. Die Werkstattkompanie kam von Wels nach Hörsching, der Instandsetzungszug der Stabskompanie und die Garnisonswerkstätte des Militärkommandos OÖ wurden in die Werkstattkompanie integriert. Die Nachschub- und Transportkompanie in Salzburg wurde aufgelöst und in Ebelsberg neu aufgestellt.
Durch die Auflösung der Aufklärungskompanie, der Pionierkompanie und der leichten Fliegerabwehrlenkwaffenbatterie haben sich die Aufgaben des Verbandes geändert. Vor der Reform waren Gefechtsaufgaben das Schwergewicht im Bataillon, heute liegt das Hauptaugenmerk im Logistikbereich. Dazugekommen ist die Lehrkompanie in Freistadt, die aus zwei Jägerkompanien des Jägerbataillons 15 gebildet wurde.
Somit steht dem Bataillonskommandanten ein Logistikverband mit moderner Ausstattung zur Verfügung, der alle logistischen Bedürfnisse der 4. Panzergrenadierbrigade abdeckt und durch die Lehrkompanie auch eine Kaderschmiede für das Bundesheer mit Infanteriekompetenz ist.
Logistische Aufgaben wie Instandsetzung, Transport und dem Bereitstellen von Unterstützungselementen für die Auftragserfüllung der 4. Panzergrenadierbrigade (4.PzGrenBrig) sind der Kernbereich des Verbandes. Um aber im Sinne des Brigadekommandanten handeln zu können, ist auch die Taktikausbildung der Führungskräfte zentrales Element. Erreicht wird dies einerseits durch zahlreiche Kaderfortbildungen und andererseits durch die Ausbildung am Führungssimulator. Das "Duellsimulationssystem Infanterie" kommt bei der infanteristischen Ausbildung durch die Lehrkompanie laufend zur Anwendung, wodurch bei den Offiziers- und Unteroffiziersanwärtern ein realistisches Verhalten am Gefechtsfeld trainiert werden kann. Dabei wird die Sicherheit im "Handwerk" erlernt, die jeder Soldat zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Dieses selbstbewusste Handeln und das Vertrauen in das eigene Können ist vor allem für die Soldaten in den Kaderpräsenzeinheiten (KPE), die im Panzerstabsbataillon 4 in der Werkstattkompanie, der Führungsunterstützungskompanie, der ABC-Abwehrkompanie (ABCAbwKp) und in der Nachschub- und Transportkompanie ihren Dienst versehen, von lebenswichtiger Bedeutung. Die Soldaten der ABCAbwKp haben schon bei einigen Katastrophen im Ausland durch ihre professionelle Trinkwasseraufbereitung und bei Rette- und Bergeeinsätzen ihr Können unter Beweis gestellt und vielen Menschen geholfen.
Nicht nur die Durchführung von Einsätzen zählt zu den Aufgaben des Panzerstabsbataillons 4 sondern auch deren Nachbereitung. So wurde das gesamte Gerät der Tschad-Mission (MINURCAT) des Bundesheeres durch das PzStbB4 geprüft, inventiert, instandgesetzt und wieder für eine weitere Verwendung bei der Truppe bereitgestellt.
Nur leistungsbereites und kreatives Kaderpersonal macht die Bewältigung solcher Herausforderungen erst möglich. Der praktische Nutzen von Kreativität zeigt sich in innovativen Projekten am Beispiel des vorgeschobenen Gefechtsstandes der 4. Panzergrenadierbrigade auf zwei Rechenstellen M-109. Soldaten der Führungsunterstützungskompanie und der Werkstattkompanie adaptierten den Innenraum der M-109 so, dass sie als Führungsfahrzeuge für alle Einsatzszenarien und als Prototypen für andere Verbände dienen können.
Das Bataillon verbindet den logistischen Hauptauftrag mit kreativen Lösungsansätzen zur Erhöhung der Führungsfähigkeit der 4.PzGrenBrig. Die Erfüllung dieses Anspruches erfordert vom Kaderpersonal Professionalität und Leistungsvermögen. Ein wichtiges Element dabei ist die körperliche Leistungsfähigkeit. Die Körperausbildung im Panzerstabsbataillon 4 hat einen hohen Stellenwert. Die Ergebnisse in Wettkämpfen sprechen für sich: So wurde der Verband zum vierten Mal in Folge bei den Brigadesportwettkämpfen Brigademeister.
Der Anspruch der Lehrkompanie ist es, durch motiviertes und leistungsbereites Kaderpersonal dem Offiziers- und Unteroffiziersanwärter jene soldatischen Grundwerte anzuerziehen, die er für den Dienst als Soldat benötigt. Kameradschaft, Treue, Pflichterfüllung, Gehorsam und Mut sind Werte, die damals wie heute und auch in Zukunft ihre Gültigkeit haben. Erst diese erfüllen unseren Wahlspruch "Einheit in der Vielfalt" mit Leben und machen ihn zur Richtschnur des Handelns!
Oberstleutnant Gerhard Liebrecht, MSD