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Rundschau

Österreich: Kommandantenwechsel bei EUFOR

Am 6. Dezember 2011 übernahm Generalmajor Robert Brieger als Kommandant der EUFOR-Truppe in Bosnien und Herzegowina das Kommando. Er löst Generalmajor Bernhard Bair nach zwei Jahren ab. Damit wurde die Funktion des Kommandanten zum zweiten Mal in Folge von einem Österreicher besetzt. Knapp 1 700 Soldaten aus 25 Nationen stehen unter seinem Kommando. Mit rund 350 Einsatzkräften stellt das Bundesheer das größte Kontingent innerhalb der EU-geführten Mission.

Der gebürtige Wiener Robert Brieger ist Leiter der Gruppe Einsatzgrundlagen im Verteidigungsministerium. Er rückte 1975 zum Bundesheer ein, absolvierte die Militärakademie und war unter anderem Kompaniekommandant in Zwölfaxing. Nach der Generalstabsausbildung diente er als Stabschef der 9. Panzergrenadierbrigade in Götzendorf und in verschiedenen Verwendungen im Verteidigungsministerium. Auslandserfahrungen sammelte Brieger unter anderem bei der deutschen Bundeswehr und am NATO Defense College in Rom sowie als Kommandant des österreichischen Kontingentes im Kosovo in den Jahren 2001 und 2002.

-red-

Österreich: Mobiler Ausbildungsoptimierer

Seit 2009 werden die Führungssimulatoren in der Ausbildung möglichst flexibel verwendet. Um die Anforderungen der Streitkräfte bestmöglich abzudecken wird der Führungssimulator an unterschiedlichen Orten genutzt. Wegen der immer geringeren finanziellen Mittel für die Ausbildung können die Simulationsanlagen des Führungssimulators bei Bedarf zur Truppe hin verlegt werden. So spart sich die Truppe Kosten.

Der Zweck des Führungssimulators ist weiterhin die Unterstützung der Ausbildung von Kommandanten und Stäben der mittleren und unteren Führung im "Führen des Kampfes der verbundenen Waffen". Ziel ist die Simulation von realistischen Zeitabläufen in einem zu erwartenden Gefechtsbildes in einem realen Gelände bei völliger taktischer Freiheit für alle eingebundenen Führungsebenen.

Durch die Möglichkeit der Verlegung des Führungssimulators und die erweiterte Anwendung des Führungssimulators für den zivilen Bereich ist ein wichtiger Schritt zu einer neuen Qualität der Zusammenarbeit der Militärkommanden mit zivilen Behörden und Einsatzorganisationen entstanden.

Oberst Reinhard Pieber, MSD, TherMilAk

Österreich: Cyber Defence Tagung

Vom 8. bis 11. November 2011 fanden fünf verschiede Veranstaltungen im Rahmen des 10. IKT-Sicherheitsseminars in Wien zur Sensibilisierung von Sicherheitsfachkräften, IKT-Betriebspersonal und Anwendern statt. Was vor zehn Jahren als Fortbildungsseminar für einen kleinen Kreis von Fachkräften im (IKT-)Sicherheitsbereich des Österreichischen Bundesheeres begann, ist mittlerweile zur größten IKT-Sicherheitsveranstaltung Österreichs geworden.

Gleich zu Beginn des Seminars startete in Kooperation mit der Fachhochschule Hagenberg und der Fraunhofer AISEC (Applied and Integrated Security) der dritte internationale Workshop zu IT-Frühwarnsystemen. Dabei tauschten rund 20 Fachkräfte aus Österreich, Deutschland und Tschechien ihre Erfahrungen rund um das Thema Sicherheitsradar gegen Schadsoftware sowie Spam und Internet-Angriffe aus. Am 9. und 10. November folgten fast 1 000 interessierte Personen aus dem BMLVS, anderen Ministerien, Institutionen und sonstigen IKT-sicherheitsrelevanten Einrichtungen und Firmen den Ausführungen von nationalen und internationalen Experten. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe war die Podiumsdiskussion mit Vertretern der A1 Telekom Austria AG zum Thema "Lebensadern einer modernen Gesellschaft - Strategische Infrastrukturen und Cyber Security in Österreich", wo 150 Personen, vorrangig aus dem Top-Level-Management der Betreiber strategischer Infrastrukturen bzw. aus dem Behördenumfeld eine interessante Diskussion verfolgen konnten. Am Abend des 10. November fand das Führungskräfteseminar mit rund 100 Personen statt.

Den Abschluss fand die Vortragsreihe mit der Gründung eines CERT-Verbundes Österreich am 11. November. Durch die enge Zusammenarbeit der Computer Emergency Response Teams (CERT) soll der Schutz von IKT-Infrastrukturen, der Informationsaustausch und die rasche Reaktion auf Bedrohungen in Österreich verbessert werden.

Die wesentliche Erkenntnis der Vorträge ist, dass eine Bewältigung der sehr vielschichtigen Bedrohungen und Risiken für unsere moderne Gesellschaft und Infrastruktur nur in einem gemeinsamen, interdisziplinären Ansatz und durch intensive Vernetzung möglich ist. Darüber hinaus ist eine umfangreiche Sensibilisierung, vom Anwender bis zu den Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung erforderlich. Fast alle Vorträge hinterließen durch die tiefen Einblicke in die Verwundbarkeit einer modernen Gesellschaft und deren Infrastruktur staunende und zum Teil auch bestürzte Gesichter.

Mit dieser Jubiläumsveranstaltung leistete auch das Abwehramt des BMLVS einen wichtiger Beitrag zur gesamtstaatlichen Cyber Security Awareness. Dieses Thema wird in den nächsten Monaten und Jahren weiter an Brisanz gewinnen. Mit der in Erstellung befindlichen, gesamtstaatlichen IKT-Sicherheitsstrategie, wird das Bundeskanzleramt die weiteren Rahmenbedingungen für die erforderlichen Maßnahmen auf nationaler Ebene schaffen. Noch viel wesentlicher ist aber eine anschließende, rasche Umsetzung der erforderlichen operativen Maßnahmen.

-sgh-

Österreich: Bundesheer verschrottet Panzer

Bis 2014 wird das Österreichische Bundesheer zwei Drittel seiner gepanzerten Fahrzeuge einsparen. Von den derzeit 1 150 gepanzerten Fahrzeugen werden rund 750 ausgeschieden. Das Gerät wird verkauft, verschrottet oder als Ersatzteilelieferant verwendet. Komplett ausgesondert werden Jagdpanzer "Kürassier", Bergepanzer M-578 sowie der Schützenpanzer "Saurer". Die Bestände des Kampfpanzers "Leopard" 2A4 werden halbiert, die der Panzerhaubitze M-109 auf ein Viertel reduziert. Im Bestand bleiben der Schützenpanzer "Ulan", der Radpanzer "Pandur" und die Masse an Berge- und Pionierpanzern. Mit diesem Schritt wird der aktuellen und künftigen Bedrohungslage Rechnung getragen, da konventionelle Angriffe gegen Österreich auf absehbare Zeit unwahrscheinlich geworden sind. Investiert werden soll hingegen nur noch in einsatzrelevantes Gerät, das den aktuellen Herausforderungen (schnell und flexibel einsetzbar, ins Ausland verlegbar) entspricht. Ein Beispiel ist das geschützte Mehrzweckfahrzeug IVECO LMV "Lince" (siehe TD-Heft 1/2010, S. 65).

Die massive Reduktion beim schweren Gerät bedeutet auch, dass veraltetes und kostenintensives Material abgestoßen wird und das Bundesheer mittel- und längerfristig jährlich bis zu 15 Millionen Euro spart. Bis 2014 sind aus diesem Gerät Einnahmen von 17 Millionen Euro zu erwarten.

-red-

Österreich: Einsatzende nach 21 Jahren

Mit Ende des Jahres 2011 stellte das Österreichische Bundesheer den Assistenzeinsatz zur Überwachung der ungarischen und slowakischen Grenze ein. 21 Jahre lang hatten Soldaten die Behörden dabei unterstützt, illegale Grenzgänger abzuhalten oder festzunehmen. Seit der Verlegung der Schengengrenze Ende 2007 patrouillierten die Soldaten vorwiegend in grenznahen Ortschaften und Gewerbegebieten und meldeten verdächtige Vorfälle der Polizei. Exakt 1 112 Wochen lang sorgten die Einsatzkräfte des Bundesheeres für Sicherheit im Grenzgebiet. Von September 1990 bis Ende 2011 waren dafür fast 356 000 Soldaten im Einsatz; ihre Zahl bewegte sich dabei zwischen 1 200 Ende des Jahres 1995 und kurzzeitig mehr als 2 200 zwischen 1999 und 2002. Die Soldaten überwachten und beobachteten den 470 Kilometer langen Grenzverlauf zu Fuß, mit Kraftfahrzeugen und Fahrrädern sowie fallweise auch mit Pferden oder Booten. Während des Assistenzeinsatzes griffen Soldaten 90 648 illegale Grenzgänger aus zumindest 111 Staaten auf. Im neu organisierten Einsatz nach der Schengenerweiterung erstatten die Beobachtungs-Trupps mehr als 2 500 Meldungen an die Polizei, erkannten 30 Brände und konnten 90 Mal Erste Hilfe leisten.

-red-

Österreich: "Ausbildung bestanden!"

Am 21. November fand die Ausmusterung von 98 Unteroffizieren, darunter sieben Frauen, sowie die Verabschiedung von 125 Absolventen des Lehrganges "Militärische Führung 3" (Stabsunteroffizierssausbildung) in der Stadthalle in Enns statt. Als Lehrgangserster schloss die Grundausbildung zum Unteroffizier Wachtmeister Patrick Schwarz vom Panzergrenadierbataillon 35 ab. Schwarz erreichte im Lehrgang sieben Auszeichnungen.

Im Bereich der Weiterbildung zum Stabsunteroffizier schlossen Oberwachtmeister Franz Deixelberger mit acht Auszeichnungen, Teilnehmer des vierten Lehrganges "Militärische Führung 3" sowie Oberwachtmeister Dietmar Ortner mit zwölf Auszeichnungen vom fünften Lehrgangs "Militärische Führung 3" ihre Ausbildung als Lehrgangserste ab.

Major Gerhard Oberreiter

Österreich: "Decisive Engagement 2011"

Die 7. Jägerbrigade überprüfte bei der Verbandsübung "Decisive Engagement 2011" (Entschlossenes Handeln) vom 5. bis 16. Dezember die Einsatzbereitschaft der Soldaten der Task Force 25, dem Kaderpräsenzbataillon der Streitkräfte.

Die Übungsziele waren die Erhaltung der militärischen Kernfähigkeiten, die Anwendung des Prinzips des "Kampfes der verbundenen Waffen", die Demonstration von Fähigkeiten in einer friedensunterstützenden Operation, einschließlich der Trennung von Konfliktparteien, die Überprüfung der Einsatzbereitschaft für künftige Auslandseinsätze sowie die Zusammenarbeit mit Luftstreitkräften, Fliegerabwehrkräften und der Panzertruppe.

Ausgangslage der Übung war, dass nach einer Resolution der Vereinten Nationen Militärkräfte die Konfliktparteien von "A-Land" und "B-Land" trennten. UN-Beobachter kontrollierten anschließend die Einhaltung dieser Resolution. "A-Land" stellte jedoch weiter Gebietsansprüche und es kam zu neuerlichen Übergriffen auf "B-Land".

Durch die Europäische Union wurden auf Ersuchen der Vereinten Nationen Militärkräfte beigestellt, um die Konfliktparteien zu trennen und für Ruhe zu sorgen. Eine multinationale Brigade unter österreichischer Führung (7. Jägerbrigade) marschierte in die Unruheregion ein und sorgt nun als multinationale Streitkraft (Multinational Force-MFOR) für die nachhaltige Trennung der Konfliktparteien in dieser Region, um für die ansässige Bevölkerung Schutz und Hilfe zu gewährleisten.

Rund 2 500 Soldaten der 7. Jägerbrigade, der 3. und 4. Panzergrenadierbrigade, der Luftraumüberwachung, der Militärpolizei und der Heerestruppenschule nahmen an der Übung teil. Dabei demonstrierten die Soldaten ihr Können und bewiesen, dass sie bereit sind, jederzeit und weltweit an friedensunterstützenden Einsätzen teilzunehmen. Übungsgebiete waren das Rosental, das Jauntal, das Lavantal und das Murtal sowie die Truppenübungsplätze Glainach und Seetaler Alpe.

Abteilung ÖA & Kommunikation, Kommando 7. Jägerbrigade

Österreich: "Ausgezeichnete" Soldaten

Am 14. Dezember 2011 ehrte Verteidigungsminister Norbert Darabos in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums die Soldaten und Heeressportler des Jahres. Mit der Auszeichnung "Soldier of the Year" und dem "Military Sports Award" belohnt das Österreichische Bundesheer besondere Initiativen und Ideenreichtum ebenso wie herausragende Leistungen.

"Soldier of the Year" wurde Vizeleutnant Helmut Radl, Stützpunktkommandant auf den Golanhöhen. "Sportler des Jahres" ist der Militärweltmeister im Orientierungslauf Zugsführer Gernot Kerschbaumer.

-red-

Österreich: "Black Hawks" evakuieren Touristen

Am Abend des 10. Jänner 2012 evakuierten Hubschrauber des Österreichischen Bundesheeres 50 Schifahrer, die im Gebiet von Mayrhofen im Zillertal wegen einer defekten Gondelseilbahn in alpinem Gelände festsaßen. Die Schifahrer befanden sich im Bereich der Mittelstation eines Schiliftes. Zwei S-70 "Black Hawk" flogen von Landeck aus nach Mayrhofen und brachten die Touristen ins Tal.

Bis Mitte April 2012 halten sich Bergretter, Sanitäter, Fluglotsen, Piloten und Hochalpinisten des Bundesheeres bereit, um nach Lawinenabgängen und alpinen Unfällen zu helfen. Elf Einheiten mit jeweils 40 Berufssoldaten und Rekruten sind dazu in ganz Österreich eingesetzt. Die Soldaten kommen aus allen Bundesländern, vor allem aber aus Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten.

-red-

Österreich: Evangelische Militärseelsorge übergibt Archiv

Bei der Evangelischen Militärseelsorge sammelten sich in den letzten Jahrzehnten große Mengen an Akten an, die der heutige Militärsuperior i. R. Dr. Julius Hanak der Evangelischen Militärsuperintendentur übergab. Auf Veranlassung des Militärseniors DDr. Karl Trauner ordnete und verzeichnete die Firma "Archivtechnik & Systeme" die Bestände, die neun Amtsbücher und 26 Kartons umfassten - alle audiovisuellen Daten verbleiben im "Fotoarchiv der Militärsuperintendentur". Dann wurde das Archiv an das Österreichische Staatsarchiv abgegeben, wo es für Forscher (im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen) zugänglich sein wird. Die Bestände umfassen neben dem amtlichen Schriftgut seit 1956 auch Tagungsunterlagen, den Sonderbestand "UN-Einsätze" und persönliche Dokumente der Militärgeistlichkeit. Um Einsicht nehmen zu können, ist eine Kontaktaufnahme mit dem Österreichischen Staatsarchiv notwendig: www.oesta.gv.at. Tel.: 01/79540.

Mag. Martin Prieschl

Österreich: Verletzte Panzergrenadiere aus dem Kosovo evakuiert

Am 30. November 2011 kehrten sieben oberösterreichische KFOR-Soldaten nach Österreich zurück. Zwei Tage zuvor wurden sie bei gewaltsamen Unruhen im Nord-Kosovo verletzt. Zwei C-130 "Hercules" Bundesheeresflugzeuge flogen die Patienten in MEDEVAC-Containern im gesundheitlich stabilen Zustand nach Hörsching, wo sie zur weiteren Behandlung in umliegende Spitäler kamen. Die Soldaten des Panzergrenadierbataillons 13 wollten keine Mitleidsbekundungen. Das wichtigste für alle der Verletzten ist, gesund zu werden und zu den Kameraden in die Kompanie zurückzukehren.

Bei Unruhen im Gebiet von Zubin Potok im Nordkosovo wurden insgesamt elf österreichische Soldaten verletzt, einer davon schwer. Dieser erlitt eine Lungenprellung. Er wurde für einen Tag in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Auslöser der dramatischen Szenen war ein von serbischen Demonstranten geworfener Sprengsatz.

Hauptmann Mag.(FH) Christan Deutinger

Österreich: Meister der Höhe

Vom 9. bis 11. November 2011 fanden in der Kletterhalle St. Jakob die Klettermeisterschaften der Streitkräfte des Bundesheeres statt. Unter den 66 militärischen Teilnehmern waren bekannte Namen der Kletterszene, wie der Boulder-Staatsmeister Korporal Kilian Fischhuber und der neunfache Kletter-Weltcup-Sieger Korporal Jakob Schubert, der derzeit die Spitze des "Worldrankings" besetzt. Mit einer Kletterfläche von ca. 600 Quadratmetern und einer maximalen Kletterhöhe von 16 Metern war die Wand in der Kletterhalle auch für sehr erfahrene Sportler eine Herausforderung.

Die Sieger der Wettkämpfe wurden vom stellvertretenden Kommandanten der Streitkräfte, Generalmajor Dieter Heidecker geehrt. Die allgemeine Klasse entschied Hauptmann Bernhard Ritter vom Fliegerabwehrbataillon 3 in Salzburg für sich. Den ersten Platz in der "Super Master Klasse" teilten sich Oberst i. R. Hans Schackl und Oberst Kurt Jedinger, während die "Masters Klasse" Offiziersstellvertreter Andreas Strassegger vom Gebirgskampfzentrum Saalfelden gewann. Die Gästeklasse entschieden Kristin Lasser aus Saalfelden und Gefreiter Dominik Preis von der Fliegerbetriebskompanie Aigen im Ennstal für sich.

Hubert Berger, Militärkommando Tirol

Deutschland: Fregatten "Köln" und "Rheinland-Pfalz" bald Geschichte

Als erstes Schiff der "Bremen"-Klasse wird die Deutsche Marine die Fregatte "Köln" (F 211) zum 31. Juli 2012 außer Dienst stellen. Neun Monate später, am 31. März 2013, folgt ihr die Fregatte "Rheinland-Pfalz" (F 209) als zweites Schiff der Typ-Klasse 122. Die Marineführung entschied dies vor dem Hintergrund, eine personelle Reserve schaffen und finanzielle Ressourcen einsparen zu müssen. Beide Schiffe hätten ansonsten in eine Grundinstandsetzung gehen müssen, die der Bundeswehr jeweils eine zweistellige Millionensumme gekostet hätte.

Die Fregatten der "Bremen"-Klasse sind mittlerweile fast drei Jahrzehnte in der Fahrbereitschaft der Marine und hätten gemäß der ursprünglichen Planung schrittweise ab 2013 außer Dienst gestellt werden sollen.

Die Marine verfügt derzeit noch über acht Fregatten der "Bremen"-Klasse. Die Schiffe kamen in den vergangenen Jahren vor allem im Rahmen der Operationen "Enduring Freedom" und "Atalanta" am Horn von Afrika im Indischen Ozean, aber auch zu Beginn des UNIFIL-Einsatzes im Mittelmeer zum Einsatz. Ihre Robustheit und Zuverlässigkeit hatte den Einheiten die Bezeichnung "Arbeitspferde der Flotte" eingebracht.

Der Marineinspekteur, Vize-Admiral Axel Schimpf sagte, dass die operationelle Verfügbarkeit der verbleibenden sechs Fregatten der Klasse 122 bis zum Zulauf der neuen Schiffe der "Baden-Württemberg"-Klasse (Klasse 125) ab dem Jahr 2016, erhöht werden solle. Die Marine strebt an, mit dem Personal der außer Dienst gestellten Einheiten personelle Reserven in Form von Mehrbesatzungsstrukturen für die verbleibenden Schiffe zu bilden. Gleichzeitig würden dadurch auch materielle Engpässe gelindert.

Die neuen Fregatten werden eine Verdrängung von 7 000 Tonnen, bei einer Länge von 149,5 und einer Breite von 18,8 Meter haben. Der Tiefgang liegt bei 5,0 Meter. Als Antrieb dienen eine Gasturbine (20 Megawatt) mit 27 200 PS sowie vier Dieselgeneratoren (je 2,9 Megawatt) und zwei Elektromotoren (je 4,7 Megawatt). Bei einer Marschfahrt von 18 Knoten (33 km/h) haben die Schiffe eine Reichweite von 4 000 Seemeilen (7 400 Kilometer). Die Dauerhöchstfahrt liegt (mit Gasturbine) bei 28 Knoten (52 km/h). Die Stammbesatzung wird 120 Soldaten betragen. Die Kojenkapazität liegt bei 190 Soldaten, da zusätzlich zur Stammbesatzung ein Bordhubschrauber mit 20 Soldaten sowie ein Kontingent Spezialkräfte mit bis zu 50 Soldaten hinzukommen.

Fregattenkapitän a. D. Jürgen R. Draxler

Österreich/Slowenien: Militärisches "Know how" für die slowenische Armee

Die weitere Professionalisierung der Streitkräfte Sloweniens bedingt eine Kooperation mit den Armeen der NATO ebenso wie mit dem Österreichischen Bundesheer. Auf Einladung der slowenischen Verteidigungsministerin, Dr. Ljubica Jelusic, reiste Verteidigungsminister Mag. Norbert Darabos am 3. November 2011 zu einem Arbeitsbesuch nach Laibach, wo beide Ressortchefs die Wichtigkeit des Ausbaues der bilateralen Zusammenarbeit auch im Hinblick auf die Förderung einer defensiven Verteidigungsstruktur unterstrichen, bei der auch bezüglich der Auswirkungen der Finanzkrise Prioritäten zu setzen wären. In bestimmten Bereichen soll die Kooperation, wie bei der militärhistorischen Bildung, der Kartografie sowie der Alpinausbildung noch vertieft werden. Die slowenische Ministerin dankte Darabos für die Gründung des multinationalen Ausbildungszentrums für Gebirgstruppen in Bohinjski Beli und betonte, wie wichtig die Annäherung befreundeter Armeen hinsichtlich einer gemeinsamen Ausbildung sei. Die Einrichtung haben neben Slowenien und Österreich auch Ungarn und Italien mitbegründet.

Vor allem durch die gemeinsamen Aktivitäten bei EUFOR "Althea" in Bosnien und Herzegowina und bei KFOR im Kosovo sind sich Slowenien und Österreich näher gekommen. Deshalb liegt es im Interesse beider Staaten, die innere Stabilität des westlichen Balkans zu sichern. Die Minister haben eine Regelung für den aktiven Konfliktfall im Bezug auf Bosnien und Herzegowina vereinbart, um bei Bedarf über gut ausgebildete personelle Reserven zu verfügen.

-emi-

China: Hunde sind wieder "in"

10 000 Hunde versehen gegenwärtig ihren Dienst bei der Chinesischen Volksbefreiungsarmee. In den Streitkräften werden zehn verschiedene Rassen verwendet. Die wichtigsten davon sind der Chinesische Kunming, der Deutsche Schäferhund, der Belgische Schäferhund und der Labrador Retriever. Die Hunde werden hauptsächlich im Patrouillen-, Wach-, Sicherungs-, Fahndungs-, Such und Rettungsdienst eingesetzt. Militärhunde gibt es seit 1950 bei den chinesischen Streitkräften. Mit der Kulturrevolution verschwanden aber die Hunde aus dem militärischen Dienst. 1991 wurden die Militärhunde in der Chinesischen Volksbefreiungsarmee wieder eingeführt.

-nt-

China: Eine Armee - eine Sprache

Am 28. Dezember 2011 wurde an die Streitkräfte ein neues Schlagwörterbuch für militärische Ausdrücke und Phrasen ausgegeben. Das Buch umfasst über eine Millionen Zeichen samt englischer Übersetzung und deckt alle Bereiche des militärischen Lebens ab. Sinn des Buches ist, dass sämtliche Soldaten im Dienstbetrieb eine einheitliche Sprache verwenden.

-nt-

China: Konkurrenz für GPS

Am 27. Dezember 2011 startete der Probebetrieb für das chinesische Navigationssystem "Beidou". Gegenwärtig deckt das System den Raum Asien Pacific mit einer Genauigkeit von bis zu 25 Metern ab. Nach dem Start von sechs weiteren Satelliten in diesem Jahr wird Ende 2012 das Navigationssystem eine Genauigkeit von zehn Metern haben. Ab 2020 soll es weltweit funktionieren. Das chinesische Navi steht auch zivilen und privaten Nutzern weltweit kostenfrei zur Verfügung.

-nt-

Australien: Umstrukturierung der Streitkräfte

Verteidigungsminister Stephen Smith gab im Dezember 2011 bekannt, dass die australische Armee nach dem Plan "Beerscheba" in den nächsten Jahren nachhaltig umstrukturiert wird. Mit der Umstrukturierung will die Regierung die Operationsbereitschaft der Armee steigern und sie für kommende Einsätze zeitgemäß organisieren. Die dritte und siebente Brigade werden drei Multi-Role Maneuver Brigaden bilden während gleichzeitig zehn Battle Group Maneuver Units aufgestellt werden. Von der Aufstellung der Multi-Role Maneuver Brigaden verspricht sich der Verteidigungsminister eine effektivere Ausbildung und eine schnelle Einsatzmöglichkeit in Übersee. Jede Multi-Role Brigade wird aus Panzer- Artillerie-, Fernmelde-, Infanterie und Nachschubelementen bestehen. Auch sollen die Reservisten in die Operationen der Armee wesentlich mehr integriert werden. Das zweite Bataillon des Königlich Australischen Regiments wird das Herzstück der zukünftigen Marineinfanterielandungseinheit.

-nt-

Indien: Mehr Schutz gegen Bio-Terror

Die indischen Streitkräfte haben eine neue ABC-Ausrüstung für die Truppe im Wert von 219,6 Millionen USD (ca. 172 Millionen Euro) eingeführt. In den nächsten fünf Jahren sollen ABC-Ausrüstungen im Wert von insgesamt 1,8 Milliarden USD (ca. 1,4 Milliarden Euro) angekauft werden, um für Bedrohungen der asymmetrischen Kriegsführung gerüstet zu sein. Indische Verteidigungsexperten gehen von einer zunehmenden Bedrohung auf dem biologischen und chemischen Gebiet durch Terroristen aus. Die Streitkräfte werden in Zukunft verstärkt in Übungen auf diese Szenarien vorbereitet.

-nt-

Indien: Sturmgewehrsuche

Indien schrieb Ende 2011 Aufträge für sechs luftunabhängig angetriebene U-Boote im Wert von elf Milliarden USD (8,6 Mill. Euro) aus. Vier der neuen U-Boote sollen in Indien mit ausländischer Hilfe und zwei in den Werften des Ausschreibungsgewinners gebaut werden.

Ebenfalls wurde eine Ausschreibung von 66 000 5,56-mm-Sturmgewehre an weltweit 40 Hersteller im Wert von 250 Millionen USD (196 Mio. Euro) verschickt. Das Gewehr, soll auch in der Lage sein pyrotechnische Munition zu verschießen. Das Sturmgewehr muss aber in Indien hergestellt werden und in der Lage sein indische Munition zu verschießen. Die indische Armee will das vor 15 Jahren auf politischen Druck eingeführte indische Sturmgewehr INSAS AR ersetzen, das sich im Einsatz als unbefriedigend herausstellte. Die nepalesische Armee, die ebenfalls das INSAS eingeführt hat, führt seine Verluste in Kämpfen mit maoistischen Aufständischen auf häufige Ladehemmungen der Waffe zurück. Indien hat in der Zwischenzeit 100 000 Kalaschnikow AK-47 und 3 070 israelische "Tavor" für einige seiner Truppen eingeführt, will nun aber das Problem generell lösen. Insgesamt wird Indien zwei Millionen Sturmgewehre benötigen.

-nt-

Japan: Marines sollen umziehen

Am 13. Dezember erklärte die japanische Regierung, dass sie weiter auf die Verlegung von 8 000 amerikanischen Marines von Okinawa nach Guam besteht. Ebenso besteht die Regierung auf die Verlegung des Marine Corps Stützpunktes Futenma, der sich innerhalb von dicht bewohnten Gebiet befindet, nach Heneko auf eine künstliche Insel. Der Marineluftwaffenstützpunkt soll zwei V-förmige Landebahnen bekommen. Unterkünfte für 10 000 Soldaten müssen neu errichtet werden. Der Bau des Stützpunktes steht aber aufgrund des amerikanischen Budgets und Umweltschutzproblemen noch nicht fest. Die japanische Regierung will sich mit 475 Millionen USD (372 Mill. Euro) an der Verlegung der Marineinfanteristen nach Guam beteiligen, gibt aber den Betrag erst frei, wenn die Übersiedlung des Luftwaffenstützpunktes abgeschlossen ist. Zurzeit sind 47 000 amerikanische Marines auf Okinawa stationiert. Seit Jahren gibt es von Seiten der Bevölkerung heftige Proteste dagegen, weil es neben der großen Lärmbelästigung, laufend zu kriminellen Übergriffen durch Soldaten des Marine Corps gegenüber der Bevölkerung kommt.

-nt-

Ticker:

Sprengfalle tötet Soldaten.

Am 3 Jänner 2012 wurden zwei Soldaten von einer Sprengfalle in der Provinz Pattani in Südthailand getötet. Dies passierte als ihr Konvoi nach der Verteilung von Neujahrsgeschenken an die Bevölkerung auf der Rückfahrt in die Kaserne war. Die Bombe war in der Strasse versteckt und explodierte unter dem Lastwagen. Seit 2004 wurden in den Provinzen von Yala, Pattani und Narathiwa 4 500 Menschen getötet und 7 200 verletzt. Islamische Separatisten kämpfen für die Unabhängigkeit dieser Provinzen von Thailand.

Soldatenengpass in Australien.

Die australischen Streitkräfte können die notwendigen Rekrutierungen für ihre Berufsarmee nicht erfüllen. Vor allem Spezialisten fehlen. Die Streitkräfte versuchen nun vorrangig in Großbritannien Soldaten, Matrosen und Luftwaffenangehörige anzuwerben. Australien versucht aber auch in den USA, in Kanada und in Neu Seeland Soldaten anzuwerben. Sie können entweder direkt von den anderen Streitkräften übernommen werden, oder sollten nicht länger als drei Jahre außer Dienst sein.

China entsendet Truppe nach Sudan.

Seit dem 11. Jänner 2012 ist eine chinesische Peacekeeping-Einheit in der Republik Südsudan in Wau stationiert. Die Einheit besteht aus Pionieren, Unterstützungskräften und einer Wacheinheit. Die Soldaten werden von der Tigerdivision des Militärkommandos Jinan (Provinz Shandong) gestellt. Die Hauptaufgabe der Truppe ist die Errichtung und Instandhaltung von Infrastrukturen wie Strassen, Brücken, Flugplätze und Stützpunkte.

Neue Freiwillige beginnen Wehrdienst.

Am 2. Jänner 2012 haben rund 2 800 Soldaten als Freiwillig Wehrdienstleistende den Dienst in der Bundeswehr angetreten. Insgesamt sind damit rund 3 000 für den Wehrdienst im Heer, circa 500 für die Luftwaffe, etwa 450 für die Marine, rund 940 für die Streitkräftebasis sowie circa 260 für den Zentralen Sanitätsdienst vorgesehen. Ein Viertel der Freiwillig Wehrdienstleistenden, die am 1. Juli 2011 in die Truppe eingetreten sind, haben diese wieder verlassen. Gründe dafür sind andere Jobangebote.

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