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Museum der Royal Engineers in Kent

Sie hatten maßgeblichen Anteil an der Belagerung von Gibraltar, gruben im Ersten Weltkrieg Gräben ohne Ende und bauten im Zweiten Weltkrieg Bailey Bridge um Bailey Bridge den italienischen Stiefel hinauf. In Gillingham, unweit von London, ist den britischen Pionieren, den Royal Engineers, ein ganzes Museum gewidmet.

In einem viktorianischen Gebäude in Gillingham, umgeben von Brückenlegern, Minenverlegepanzern und Schwimmbrücken, haben die Pioniere der Krone einen würdigen Platz für ihr Museum gefunden. Gut dreihundert Jahre traditionsreicher, aber auch blutiger Geschichte dieser Truppengattung werden dort dargestellt.

Doch zuerst eine kleine Begriffsklärung. In der britischen Armee gibt es zwei Arten von Engineers: die Pioniere, wie es sie auch in Österreich gibt, die Brücken bauen und sprengen, Minen legen und räumen etc. Sie werden in Großbritannien einfach Engineers genannt. Die zweite Waffengattung ist für die Instandhaltung und Instandsetzung von mechanischen und elektrischen Teilen an Fahr- und Flugzeugen, aber auch an Zahnarztstühlen oder in Feldlagern zuständig. Dieses Korps nennt sich Electrical and Mechanical Engineers (REME). Doch diese haben ihr eigenes Museum. In der Folge soll hier von den "echten" Pionieren die Rede sein.

Das Museum folgt chronologisch der Geschichte der Pioniere. Von einer kurzen Rückblende, zu welcher Zeit es in welchen Armeen bereits Soldaten mit den Aufgaben eines Pioniers gab (z. B. bei den Römern), folgt die Ausstellung schließlich den "Sappers and Miners", später Royal Engineers, durch Zeit und Feldzüge: Napoleonische Kriege, viktorianisches Zeitalter, Erster und Zweiter Weltkrieg. Besonderes Augenmerk wird dabei freilich weniger den Kampfhandlungen geschenkt, als vielmehr der technischen Entwicklung im Pionierdienst und deren Anwendung auf dem Gefechtsfeld.

Nach dieser Zeitreise findet man sich schließlich im Zentrum des Gebäudes wieder, in einer großen Halle, die der Geschichte der letzten 50 bis 60 Jahre gewidmet ist: Konflikten des zerfallenden Empires, wie zum Beispiel in Burma, den "Troubles" in Nordirland, den Golf-Kriegen etc. In dieser Halle findet sich auch Großgerät. Über Treppen gelangt man in den erste Stock des Gebäudes und wandelt über Stege, die durchaus einer modernen Pionierbrücke ähneln, zum letzten Teil der Ausstellung. Er ist dem britischen Pionier von heute gewidmet. In diesem Stockwerk kann es auch möglich sein, dass man einem Pionier aus Fleisch und Blut in Uniform begegnet. Denn dort gibt es auch Büros der aktiven Truppe. Ach, und nicht ganz unwesentlich: Auch die Cafeteria befindet sich im ersten Obergeschoß. Schließlich befindet sich im Museum noch ein Ordensraum. In diesem werden die Ehrenzeichen aufbewahrt, die Angehörigen der Royal Engineers verliehen wurden.

Alle Teile der Ausstellung sind modern gestaltet. Technische Fragen werden auch für Laien verständlich aufbereitet. Und es wäre kein britisches Museum, wenn es nicht auch für Kinder überall etwas zu basteln oder anzugreifen gebe. So können die Kleinen zum Beispiel eine Brücke bauen und erfahren, welche Bedeutung für die Tragkraft der Schlussstein hat.

Adresse: Prince Arthur Road, Gillingham, Kent, ME4 4UG Tel: +44 (0)1634 822839

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen (Bank Holidays) 11:30 bis 17 Uhr Eintritt: Erwachsene 8 Pfund (ca. 10 €), ermäßigt 5,5 Pfund (ca. 7 €), Familie 21 Pfund (27 €), Kinder unter fünf Jahren frei.

Homepage: www.re-museum.co.uk


Mag. Uwe Schwinghammer

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