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Die Basismaterialerhaltung der Zukunft

In der Basismaterialerhaltung soll das derzeit hohe fachliche Niveau für das Österreichische Bundesheer der Zukunft und genutzt werden. Dafür mitverantwortlich sind die Heereszeuganstalten (HZA). Anpassungen der bisherigen Aufgaben der Heereslogistik werden notwendig sein, aber wohlüberlegt, und nach Vorliegen eines zukunftsweisenden Materialerhaltungskonzeptes einschließlich aller Fahrzeuge, Geräte und Waffensysteme.

Da sich die Technik ständig weiterentwickelt, ist lebenslanges Lernen für Techniker längst die Norm. Die mittlerweile hohe fachliche Kompetenz der Mitarbeiter der Basismaterialerhaltung (BaMatE) wurde u. a. durch intensive Schulungen an zivilen Ausbildungsstätten im In- und Ausland erreicht. Ergänzende Ausbildungen am Sektor moderner Arbeitsmethoden und Qualitätssicherung zählen für das technische Führungspersonal ebenfalls zum Standard.

Diese Voraussetzungen, gepaart mit dem persönlichen Engagement der Techniker in den Heereszeuganstalten, waren bisher Garant dafür, dass im Österreichischen Bundesheer Fahrzeuge, Geräte und Waffensysteme weit über international übliche Nutzungszyklen hinaus betrieben werden konnten.

Die Fachkompetenz beginnt bei der Komplettbearbeitung aller Baugruppen am jeweiligen Waffensystem auf Firmenniveau. Sie schließt damit alle mechanischen, hydraulischen und elektrischen Systeme ein und beinhaltet darüber hinaus auch alle Komponenten der elektronischen und optischen Waffentechnologie. Dies gilt natürlich auch für alle Fernmeldesysteme und IKT(Informations- und Kommunikationstechnik)-Einrichtungen. Diese kompletten Systemkenntnisse sind derzeit ausschließlich in den einzelnen Heereszeuganstalten bzw. Heereslogistikzentren konzentriert.

Derzeitige Aufgaben

Konkret umgesetzt werden die Fachkenntnisse derzeit in wesentlichen Bereichen, wie - den Modifikationen zur Kampfwertsteigerung, - den Grundüberholungen, - der BaMatE von Militärgerät und Komponenten, - der Systembearbeitung auf Firmenniveau, - den Entwicklungsarbeiten einschließlich der Prototypenerstellung, - dem Systemengineering einschließlich der Erstellung von Einbau- und Fertigungsanleitungen, - der Abhaltung von Schulungen, Einweisungen für Truppen-Mechaniker-Unteroffiziere (TrMechUO) und Lehrtätigkeiten an Waffen- und Fachschulen, - dem punktuellen Betreiben von Werkstätten der Schlosser, Lackierer, Sattler und Tischler zur Systemzuarbeit, - der Betreuung und Wartung des gesamten IKT-Systems im Österreichischen Bundesheer einschließlich aller elektronischen Schießanlagen und Alarmeinrichtungen, - der Bearbeitung aller Fernmeldesysteme einschließlich der FM-Einbauten in Heereskraftfahrzeugen (z. B. KFOR) und - dem Betreiben von Tauschpools für Geräte der 3. Verarbeitungsebene.

Bewältigung zukünftiger Herausforderungen

Im Zuge weiterer Reformschritte besteht immer die Gefahr, dass durch Rationalisierung militärtechnisches Wissen für immer verloren geht. Diese Fähigkeiten und Kenntnisse (neben der Betreuung weiterhin bestehender Waffensysteme) sollten zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen am Sektor Technik und Logistik weiterhin zweckmäßig verwendet werden können. Folgende Problemfelder wären zu bedenken:

- Gebrauch von Kapazitäten zukunftsorientierter Armeen für die Systembetreibung moderner elektronischer Führungs-, Übertragungs- und Auswertesysteme; - Entlastung der Truppe von planbaren MatE-Tätigkeiten (z. B. erweiterte Inspektionen) an Waffensystemen, Kraftfahrzeugen und Geräten. (Der MechUO z. B. trainiert für den Erhalt seiner Fähigkeiten weiterhin mit Diagnose und Reparaturdurchführungen der Truppenmaterialerhaltung- TrMatErh); - Wiederherstellung und Erhaltung der Feldverwendbarkeit von Waffen und Gerät der präsenten Kräfte (z. B. KIOP-Gerät); - vermehrte Nutzung dieser Fachkenntnisse zur Ausbildung, Schulung und Einweisung von Truppenmechanikern; - vermehrte Nutzung der Zubringerwerkstätten (z. B. Tischlerei, Sattlerei usw.) zur Erhaltung der Einrichtungen der Truppe.

Da bereits Technik und Feldzeug-/Lagerwesen zusammengeführt worden sind bzw. im Heereslogistikzentrum (HLogZ) zusammengeführt werden, gäbe es zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen weitere Möglichkeiten:

- technische und logistische Betreuung von Poolgeräten und stillgelegten Waffensystemen für die Truppe; - systematische Verwertung und Außerstandbringung von Systemen; - den einsatzbedingten Forderungen entsprechende technisch/logistisch betreute Lagerhaltung von kurzfristig verfügbaren Geräten und Ersatzteilen.

Die Ausgliederung von Dienstleistungen - das Outsourcen also - hat zwar Sinn, nicht aber in den militärtechnischen Kernkompetenzen.

___________________________________ ___________________________________ Autor: Oberst Ing. Arnulf Prugger, Jahrgang 1953. Ausmusterung 1977 zum Panzerbataillon 4. Verwendung als Ausbildungsoffizier und Instandsetzungszugskommandant. Weitere Funktionen als Technischer Offizier und Kraftfahroffizier im Bataillonsstab sowie Kommandant der Stabskompanie beim Jagdpanzerbataillon 4. 1989 zum technischen Leiter der Heereszeuganstalt Graz bestellt. Zivile Ausbildung beim Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation (REFA) und zivile Qualitätsbeauftragten-Ausbildung. Absolvent des 17. Truppenkommandantenkurses. Seit Juli 2003 mit der Führung der Heereszeuganstalt betraut, derzeit Kommandant des Heereslogistikzentrums Graz.

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