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Einsatz der Piloten

Freiwillige Milizarbeit sowie der gegenseitige Transfer von Ressourcen zwischen dem Heer und der Wirtschaft soll an Bedeutung gewinnen.

Die Ausbildung und Verwendung der Piloten beim Bundesheer steht in einer starken Konkurrenz zu zivilen Fluglinien, da diese einen hohen Bedarf an qualifizierten Piloten haben. Österreichische Militärpiloten sind wegen ihrer exzellenten Ausbildung international heiß begehrt und die Verdienstmöglichkeiten bei Fluglinien sind in der Regel attraktiver als beim Bundesheer.
Zunehmende Flugeinsätze bei gleichzeitigen Budgeteinsparungen schränken unsere Luftstreitkräfte bei der Auftragserfüllung immer mehr ein. Speziell in Fliegereinheiten mit sehr spezialisierten Qualifikationen ist das Personalproblem alleine mit Berufssoldaten nur mehr schwer zu bewältigen.
Viele Verantwortliche des Bundesheeres und auch wir engagierten Milizoffiziere haben diese Entwicklung bereits vor Jahren erkannt, weshalb wir mit großem Engagement eine fliegende Milizkomponente aufbauen konnten.

Einheit mit Modellcharakter

In der Öffentlichkeit kaum bekannt und auch innerhalb des Bundesheeres wenig beachtet, befindet sich heute im Bereich der Fliegerdivision eine bemerkenswerte Einheit mit Modellcharakter. Die Pilotengruppe der 4. Staffel des Fliegerregiment 1 in Langenlebarn besteht heute zur Hälfte aus Milizpiloten mit höchsten Qualifikationen. So verstehen wir uns als „Profimiliz“.
Derzeit versehen neun Milizpiloten Dienste bei der 4. Staffel auf der „Pilatus Porter“ PC-6. Sechs dieser Piloten sind in großen österreichischen Fluglinien als Flugkapitäne oder Copiloten tätig, drei Milizpiloten kommen aus der allgemeinen Luftfahrt und verfügen ebenfalls über einen jahrzehntelangen fliegerischen Hintergrund.
Im statistischen Schnitt kann der Milizpilot der 4. Staffel eine Erfahrung von über 6.000 Flugstunden vorweisen und fliegt pro Jahr rund 70 Stunden im militärischen Flugbetrieb. Das sind Werte, die auch international weit über dem Durchschnitt liegen.

Unsere Zukunft

Wir Milizpiloten sind heute schon viel mehr als nur eine fliegerische Reserve für den Ernstfall. Etwa 25 Prozent der Flugstunden der 4. Staffel werden von uns Milizpiloten in Freiwilliger Milizarbeit unentgeltlich erbracht. Bis zu fünf Tage pro Monat versieht der Milizpilot Dienst in der Staffel und so leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit unserer Luftstreitkräfte.
Speziell die Einführung des neuen Transportflugzeuges CASA hat die Staffel personell an ihre Grenzen gebracht. Die Milizpiloten helfen tagtäglich bei der Auftragserfüllung. Sie bestreiten Flüge zum Absetzen von Fallschirmspringern im Rahmen der Jagdkommandoausbildung und bei internationalen Springbewerben, Transport von Menschen und Material, Löschen von Bränden, zur Zieldarstellung für die Fliegerabwehr sowie zur Aufnahme von Luftbildern.

Zusammenfassung:

Wir Milizpiloten regen daher an, dass unsere Luftstreitkräfte mögliche Personalprobleme in der Zukunft dadurch lösen, indem sie den Pilotenbedarf über ein flexibles System des Contracting abdecken. Dadurch würde eine noch bessere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ermöglicht, die für Bundesheer, Wirtschaft und uns Soldaten sicher Vorteile bringen würde.

Capt. Rainer Kuen, Hptm (Milizstand)

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