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IFOR/SFOR - Beteiligung in Bosnien

Österreich beendet nach fünf Jahren seine Beteiligung an der NATO-Mission in Bosnien: AULOG/SFOR ( Austrian Logistics/Stabilization Force). Spätestens bis zum 30. April 2001 wird die gesamte Infrastruktur abgebaut und alle österreichischen Soldaten werden wieder in ihrem Heimatland sein. Die Abbau- und Rückholaktion läuft bereits seit dem 1. Jänner 2001 – hierfür werden bis Ende April vierzig Personen zum Abbau der infrastrukturellen Einrichtungen Österreichs nach Bosnien entsandt.

Geschichte der Mission

Die legislativen Regelungen zur Mission in Bosnien sind einerseits im Vertrag von Dayton und in den UN-Resolutionen 1031 und 1088 verankert. Die Durchführung der festgesetzten Punkte erfolgt unter der Schirmherrschaft der NATO, wobei auch die PfP-Mitglieder, darunter auch Österreich, aufgefordert wurden, sich an der Mission zu beteiligen. Zu diesem Zweck erging am 6. Dezember 1995 eine offizielle Aufforderung an Österreich, Kapazitäten für IFOR (Implementation Force) – seit dem 20. Dezember 1996 SFOR (Stabilization Force) – zur Verfügung zu stellen.
Durch die Ministerweisung 147/95 vom 15. Dezember 1995 wurde auch auf nationaler Ebene grünes Licht für den Einsatz des österreichischen Bundesheeres in Bosnien gegeben. Bereits Ende Jänner 1996 erfolgte die Entsendung des Vorkommandos unter dem Namen AUSLOG/IFOR (Austrian Logistics/Implementation Force) in den Einsatzraum – insgesamt wurden 10 Kontingentsrotationen durchgeführt.
Am 10. Februar 1996 folgte schließlich der Großteil des vorgesehenen Truppenkontingentes – AUSLOG I setzte sich damals aus rund 300 Mann zusammen. Insgesamt nahmen 36 Nationen, darunter alle NATO-Länder, an der Mission teil. Im Laufe der Jahre jedoch wurde die Personalstärke stets reduziert, um Kapazitäten für andere Missionen freizubekommen – so auch von österreichischer Seite. Dem Ministerratsbeschluss vom 6. Juni 2000 zufolge wird die Mission in Bosnien von der Republik Österreich mit März 2001 vollends aufgelöst, da sich Österreich an der EU-Kriseneingreiftruppe mit rund 2.000 Soldaten beteiligt.
Von 1996 bis Anfang 2000 schwankte die österreichische Totalstärke zwischen 180 und 250 Soldaten – zuletzt weist das Kontingent 52 Angehörige eines Transportzuges auf. Die österreichischen Kräfte waren anfangs im Camp BELUGA in VISIKO gemeinsam mit Belgiern, Griechen und Luxemburgern als Korpstransportreserve in Bataillonsstärke stationiert. Am 1. April 1997 übernahm Griechenland von Belgien die Funktion der „Lead Nation“; mit dem 18. Juni 1998 erfolgte die Verabschiedung sowohl des belgischen als auch des luxemburgischen Kontingentes; diese wurden von den Bulgaren abgelöst. Zwei Tage später wurde das Camp von BELUGA auf HELBA umbenannt.

Umgliederung

Am 14. September 1999 fand zwischen dem österreichischen und dem deutschen Befehlshaber eine Besprechung betreffend eine Eingliederung des AUSLOG-Transportzuges (AUSLOG=Austrian Logistics) in die GECON-Logistikeinheit (GECON=GERMAN CONTINGENT) in RAJLOVAC (5 km nordwestlich von SARAJEVO) statt. Das erste Implementierungskonzept hierfür lag bereits am 10. November desselben Jahres vor – ein Monat später begann ein Erkundungskommando mit dem Lagerabbau und den Umzugsarbeiten im Einsatzraum.

Aufgaben

HELBA, bestehend aus Bulgarien, Griechenland und Österreich, hatte die Aufgabe, Transporte in der Multinationalen Division Süd-Ost, in der sich Deutschland und Frankreich befinden, durchzuführen. Nach Fertigstellung des Lagers in RAJLOVAC führte der österreichische Transportzug Transporte unter der Weisungsgewalt von GECONSFOR (=German Contingent SFOR) durch. Im Bedarfsfall werden auch Aufträge vom Hauptquartier in SARAJEVO durchgeführt.

Zahlen, Daten, Fakten

Das österreichische SFOR-Kontingent kann auf eine positive Bilanz zurückblicken. Insgesamt nahmen an der Mission ca. 1.988 Soldaten des Bundesheeres teil. Im Laufe der Jahre sind 6.800.000 Kilometer gefahren und 461.900 Tonnen Güter aller Art transportiert worden. Der letzte Kommandant von SFOR war der Steirer Obstlt Dietmar Foditsch.

Hptm Michael Bauer, Kdo IE

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