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Schwindelzustände

Dauerschwindel (oft wochenlang), Schwindelattacken oder der nur Sekunden dauernde Lage- und Bewegungsschwindel, der bei raschen Kopfbewegungen oder beim Bücken auftritt, sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, und den Ursachen muss unbedingt auf den Grund gegangen werden.

Wichtig: Keine Selbstbehandlung, sondern ärztliche Abklärung!

Dauerschwindel ist oft - nicht nur bei älteren Menschen - in der Schädigung des Sehnervs oder der Netzhaut durch den krankhaft gesteigerten Augeninnendruck (grüner Star) begründet. Hinweisende Begleitbeschwerden sind Sehstörungen.

Der in Schüben (Anfällen) auftretende Dreh- und Schwankschwindel ist mit Brechreiz, Ohrensausen und/oder mit Schluck- und Sprachstörungen, verknüpft. Die Ursache liegt meist in einer krankheits- (z. B. Gürtelrose, Mittelohrentzündung) oder verletzungsbedingten Schädigung des Innenohres. Wird der Drehschwindel durch Kopf- und/oder Nackenbewegungen ausgelöst, sind Erkrankungen (z. B. Arthrosen) der Zwi­schen­wirbelgelenke und der Wirbelkörper im Bereich der Halswirbelsäule die Ursachen.

Die plötzlich auftretenden, mitunter stundenlang anhaltenden Schwindelzustände bei der Menier’schen Krankheit sind mit Übelkeit, Hörverlust und mit Druckgefühl in einem oder in beiden Ohren verbunden. Die Ursachen dieser Beschwerden sind Veränderungen im Innenohr und im Gleichgewichtsorgan. Als Auslöser der Menier’schen Krankheit werden umweltbedingt auf den Organismus einwirkende Reize des "täglichen Lebens" vermutet (Hitze, Licht, Geruch oder Lärm als "Stressoren"). In jedem Fall werden die Beschwerden durch schädigende Einwirkungen von außen verschärft.

Schwindelzustände können manch­mal auch der Hinweis auf eine bisher nicht offenbar gewordene Zuckerkrankheit sein.

Schwindelgefühl, verknüpft mit "Schwarzwerden" oder "Flimmern" vor den Augen, das bei plötzlichem Aufrichten aus dem Liegen oder aus dem Sitzen auftritt, findet meist in niedrigem Blutdruck die Ursache. Bezeichnende Begleitbeschwerden sind Schweißausbrüche und "Herzjagen". Grundlegend falsch und daher nicht anzuwenden ist, einen z. B. durch langes Stehen, Wärmeeinwirkung (Sonnenbestrahlung!), gesteigerte körperliche Betätigung oder durch starkes Schwitzen bereits gestörten Kreislauf durch die Verabreichung von Nikotin, Alkohol oder Koffein "in Schwung zu bringen".

Die häufigste Ursache von Schwindelzuständen jenseits des fünfzigsten Lebensjahres sind Durchblutungsstörungen der Gehirngefäße auf arteriosklerotischer (gefäßverkalkender) Grundlage. Auch der unblutige Schlaganfall (die vorübergehende Mangeldurchblutung eines Ge­webs­bezirkes im Gehirn) kündigt sich durch (Dreh-)Schwindelanfälle, Gangunsicherheit (Sturzanfälligkeit), Hinter­kopfschmerzen, Taubheitsgefühl einer Gesichtshälfte, Schwächegefühl in einem Arm oder in einem Bein, Hör-, Seh- und Sprachstörungen (Ohrensausen, Doppelbilder) und durch das anfallsartige Niederstürzen mit sekundenlangem Bewusstseinsverlust an.

Können Schwindelzustände nicht abgeklärt werden und klagt der Betroffene auch über Herz- und Atembe­schwerden, Ein- und Durchschlafstörungen, verringerte Leistungsfähigkeit und über mangelnden Antrieb, sind meist seelische Spannungszustände die Ursache des Leidens.


Autor: Oberstarzt Medizinalrat Dr. Peter Heinz Hutzler, MAS, Jahrgang 1948. Medi­zin­studium und Promotion an der Universität Wien. Niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin in Thaya, Niederösterreich. Autor verschiedenster Veröffentlichungen in medizinischen Fachzeitschriften sowie Preisträger zahlreicher Bewerbe für Medizin-Journalismus. 1993 Bestellung zum ärztlichen Leiter des Krankenreviers B3 am Truppenübungsplatz Allentsteig. 1996 Erwerb des Diploms zum "Akademisch geprüften Krankenhausmanager" an der Wirt­schaftsuniversität in Wien. 2002 Verleihung des akademischen Grades "Master of Ad­vanced Studies (Hospital Management)" durch die Wirtschaftsuniversität Wien.

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