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Fernmelde- und IT-Einsatz auf den Golan-Höhen (II)

Die Entwicklung in den letzten 10 Jahren

Der Friedenseinsatz der UNDOF auf den Golan-Höhen zählt zu den wenigen echten Langzeitmissionen der Vereinten Nationen, die, wie es derzeit aussieht, auch noch einige Zeit weiterbestehen wird. Aus diesem Grund ist eine Modernisierung der zivilen und militärischen Kommunikationssysteme eine der vorrangigen Aufgaben.

Eines der finanziell aufwändigsten Projekte des Modernisierungsprogrammes von UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force) war mit Sicherheit die Wiederherstellung eines zuverlässigen militärischen Funknetzes. Dieses war jahrelang vernachlässigt worden, bis es den militärischen Mitarbeitern im Hauptquartier (HQ) endlich gelang, einen entsprechenden Entschluss beim Force Commander durchzusetzen. Die Forderung der Militärs beinhaltete im Wesentlichen drei Punkte:

- Es muss vor allem im Hinblick auf Krisensituationen ein alternatives militärisches Funknetz zum Motorola-Funknetz geben, das darüber hinaus unabhängig von fehleranfälligen und leicht störbaren Repeatern (Geräten zur Signalverstärkung) arbeitet.

- Alle Stützpunkte müssen mit neuwertigen, leistungsstarken UKW-Funkgeräten ausgestattet werden. Ebenso müssen die Bunker auf den Stützpunkten in das Funknetz eingebunden werden.

- Die zukünftige Flotte an gepanzerten bzw. gehärteten Patrouillenfahrzeugen (ca. 20 bis 30 Fahrzeuge) muss ebenfalls mit leistungsstarken Funkgeräten und entsprechenden VIC (Vehicle Intercom Systemen) ausgestattet werden.

Spätestens seit der Internet-Einbindung von UNDOF hat sich gezeigt, dass vor allem die bestehende VSAT-Verbindung (siehe dazu TRUPPENDIENST, Heft 5/2004, Seite 475) die Anforderungen aufgrund der zu geringen Bandbreite für die Datenübertragung nicht mehr erfüllt. Zwar wurde UNDOF vor knapp zwei Jahren etwas mehr Bandbreite zugewiesen, aber damit war das Limit für diese Satellitenverbindung erreicht. Die langfristige Lösung kann daher nur die Einbindung eines anderen Satelliten (in diesem Fall ist es ein Satellit über dem Indischen Ozean) sein. Zur Zeit ist eine provisorische Verbindung mit zusätzlichen Sprachkanälen über diesen Satelliten in Betrieb. Die endgültige Umstellung aller Verbindungen auf den "Indian Ocean Transponder" wird jedoch erst gegen Ende der Modernisierungstätigkeiten erfolgen, wenn alle erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen im Camp abgeschlossen sind.

Mobiltelefone und Pager

Auch dienstliche GSM-Mobiltelefone gehören bei UNDOF seit einiger Zeit zur Standardausrüstung für die tägliche Kommunikation. In Israel hat der Ausbau des GSM-Netzes bereits um 1995 begonnen, in Syrien hingegen erst vor knapp vier Jahren. Die meisten Geräte sind im HQ in Verwendung, aber auch im AUSBATT stehen dem Kommandanten und dem Stab bereits einige Mobiltelefone zur Verfügung. Freilich lässt die Abdeckung des GSM-Netzes außerhalb der Ballungszentren derzeit noch zu wünschen übrig, aber im Einsatzraum, im Bereich der AOS (Area of Seperation) und bis Damaskus hinein ist ohnehin das Motorola-System als primäres Kommunikationsmittel vorgesehen.

Daneben wird derzeit noch ein Pager-System betrieben, das allerdings aufgrund der veralteten Analogtechnik der 80er Jahre ein Auslaufmodell ist. Auch hier ist im Zuge der Modernisierung bereits die Einführung eines neuen digitalen Systems in Vorbereitung.

Für besondere Situationen gibt es spezielle Mittel zur Aufrechterhaltung der Kommunikation. Bei einem längeren Ausfall der VSAT-Verbindung, des lokalen Fest- und GSM-Netzes oder für den Fall einer (Teil-)Evakuierung von UNDOF stehen derzeit zehn mobile Satellitenkommunikationsgeräte des Typs "INMARSAT Mini-M" zur Verfügung. Sie sind für die Bataillonskommandanten und die Schlüsselfunktionen im HQ vorgesehen und können im Bedarfsfall auch von den entsprechenden Bunkern aus betrieben werden.

Der Force Commander und der Chief of Staff verfügen außerdem noch über je ein Satelliten-Mobiltelefon der Marke "Thuraya".

Um der zukünftigen Communications & IT Section (CITS) von UNDOF ein effizienteres Arbeiten zu ermöglichen, wurde im Zuge des Modernisierungsprogrammes die Errichtung eines neuen CITS-Gebäudes im Camp Faouar beschlossen. Dabei handelt es sich keineswegs um ein Prestigeprojekt, sondern um eine absolute Notwendigkeit, wenn man die derzeitige räumliche Trennung des Fachpersonals und der IKT-Einrichtungen im Camp Faouar betrachtet. Sowohl Communications- als auch IT-Unit sind in separaten Gebäuden untergebracht, was die immer wichtiger werdende Zusammenarbeit nicht gerade erleichtert. Das neue Gebäude soll aber nicht nur das zivile und militärische IKT-Fachpersonal des HQ zusammenführen, es wird auch die zukünftige Schaltzentrale für das gesamte IKT-Netzwerk von UNDOF. In dieser Schaltzentrale wird es neben einem großen Serverraum alle technischen Einrichtungen zur Überwachung des Netzwerkes geben. Das bedeutet, dass das Fachpersonal am Ende in der Lage sein wird, Fehler im gesamten Netzwerk - bis hin zu den Stützpunkten - zu erkennen und teilweise auch von der Zentrale aus zu beheben.

"Nyala" werden abgezogen

Trotz des voranschreitenden Modernisierungsprogramms wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis die geplanten Vorhaben abgeschlossen sind. Zudem gab es mittlerweile einige Änderungen der ursprünglichen Planung, so dass beispielsweise die bereits vorhandenen 28 Fahrzeuge des Typs "Nyala" nun doch wieder für andere UN-Missionen abgezogen werden und UNDOF in naher Zukunft mit etwa 20 "Sisu"-Radpanzern den Auftrag erfüllen soll.

Die aktuelle IKT-Situation bei UNDOF

Vor allem im technischen Bereich zeigt sich immer wieder, dass die meisten Projekte stark vom Fortschritt anderer Infrastrukturmaßnahmen abhängig sind. Dazu zählen die Erweiterung der verbleibenden Stützpunkte und Bunkerräume, die Schaffung einer stabilen Stromversorgung (Erneuerung aller Generatoren) und das Ergreifen entsprechender baulicher Maßnahmen für die Unterbringung der IKT-Einrichtungen auf den Stützpunkten. Nicht zu vergessen ist natürlich das erwähnte neue CITS-Gebäude im Camp Faouar, dessen Fertigstellung sich - entgegen den Planungen - bereits um über ein Jahr verzögert hat.

Auch der unerwartet strenge Winter 2002/03 warf viele Probleme auf. Die viel zu wenigen Techniker waren monatelang mehr mit Reparaturarbeiten als mit Modernisierungsmaßnahmen beschäftigt.

Besonders zu erwähnen ist, dass das Modernisierungsprogramm neben dem "normalen" Auftrag von UNDOF abläuft und dass dafür kein zusätzliches Personal zur Verfügung steht. Daher ist es verständlich, dass in politisch brisanten Zeiten, wie etwa während des Krieges im Irak, die Modernisierung aufgrund anderer operationeller Prioritäten nahezu stillgestanden ist.

Dennoch sind die Fortschritte seit Juli 2002 recht beachtlich.

Digitaler Richtfunk

Mit dem neuen digitalen Richtfunk wurden bereits die wichtigsten Verbindungen im Einsatzraum ausgestattet. Vom Camp Faouar aus laufen Richtfunk-strecken über den Stützpunkt Hermon/Hotel und über den polnischen Stützpunkt 60 ins Camp Ziouani. Zudem sind bereits die AUSBATT-Kompaniekommandostützpunkte 10, 27 und Hermon/Base eingebunden. Den Stützpunkten der 1. Kompanie kam nach Forderung des Force Commanders aufgrund der schwierigen Situation in den Wintermonaten besondere Priorität zu. Deshalb wurden vor dem vergangenen Winter auch bereits drei von vier Stützpunkten mit dem neuen Richtfunk ausgestattet und in das IT-Netzwerk eingebunden. Die zwei höchstgelegenen Stützpunkte Hermon/Hotel und Hermon/Süd sind zudem die Schlüsselstellen für die gesamte Kommunikation von UNDOF. Dort befinden sich einerseits die meisten Motorola-Repeater in riesigen Containern und andererseits wichtige Richtfunkrelaisstellen für den Einsatzraum.

Auf beiden Stützpunkten werden die alten Container durch so genannte Radomes (Antennenkuppeln) ersetzt, die dem stürmischen Wind besser standhalten und die Bildung von meterdicken Eisschichten an den Außenwänden verhindern sollen. Im Inneren dieser Radomes werden sich dann alle Antennen befinden, wodurch die Verbindungen vor allem im Winter wesentlich stabiler werden sollten.

IT-Netzwerk Der Ausbau des IT-Netzwerkes ist mittlerweile relativ weit fortgeschritten. Im AUSBATT sind neben der fast fertig vernetzten 1. Kompanie auch noch die Kommandostützpunkte 27 (2. Kp) und 10 (3. Kp) eingebunden. Der weitere Ausbau zu den übrigen Stützpunkten der 2. und 3. Kompanie hängt jedoch unmittelbar mit dem Austausch der verbleibenden alten Richtfunksysteme zusammen. Es wird daher noch zumindest bis zum Jahr 2005 dauern, bis dieses Hauptziel der Modernisierung erreicht ist und alle Stützpunkte in das IT-Netzwerk eingebunden sind.

Im Camp Faouar sind im Bereich des Bataillonskommandos und der Stabskompanie bereits über 30 PCs im Netz. Das Schwergewicht liegt im Camp, aber nicht im weiteren Ausbau des Netzwerkes, sondern im schrittweisen Austausch der bestehenden Verbindungen gegen Lichtwellenleiter. Ein Teil der Hauptleitungen wurde bereits ausgetauscht, und bald sollen alle wichtigen IT-Verbindungen über Lichtwellenleiter laufen.

Die permanent angespannte Lage im Nahen Osten zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und die Kommunikation von UNDOF mit den benachbarten UN-Missionen sind. Sowohl das HQ von UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) in Naqura (Südlibanon) als auch jenes der Beobachtermission UNTSO (United Nations Truce Supervision Organization) in Jerusalem sind natürlich über die internationalen Satellitenverbindungen telefonisch und über E-Mail erreichbar. Zusätzlich wurden aber auch die terrestrischen Kommunikationsmittel verbessert. Zu UNIFIL wird über Relaisstellen auf dem Stützpunkt Hermon/Süd sowohl eine Motorola-Funkverbindung als auch eine Richtfunkverbindung unterhalten. Zu UNTSO gibt es eine Funkverbindung über die OGG (Observer Group Golan) in Tiberias und ebenfalls eine Richtfunkeinbindung über eine Relaisstelle im südlichen Teil der AOS. Bei einer jährlichen "Intermission Communication Exercise" wird die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft all dieser Kommunikationsmittel überprüft.

Militärische Funkgeräte

Die Nachbeschaffung der militärischen Funkgeräteausstattung hat sich im Gegensatz zum zivilen Kommunikationsgerät als äußerst langwierig herausgestellt. Zusätzlich zur aufwändigen UN-internen Beschaffungsbürokratie gibt es noch einen anderen, ausschlaggebenden Verzögerungsfaktor. Der Großteil der benötigten Ausstattung ist nur über amerikanische und britische Firmen erhältlich, und diese benötigen für die Auslieferung von militärischem Gerät in Krisen- und Kriegsgebiete spezielle Exportlizenzen ihrer Regierungen. Es bedarf daher wohl keiner weiteren Erklärung, dass die Ereignisse im Nahen Osten in den vergangenen zwei Jahren eine zeitgerechte Auslieferung absolut unmöglich gemacht haben.

Bereits im Jahr 2002 ist folgende wesentliche Funkgeräteausstattung angefordert worden:

- Funkgeräte VRC-650 mit Zubehör für die Stützpunkte; - Intercom-Systeme VIC-2 für alle gepanzerten Patrouillenfahrzeuge; - VRC-650-Geräte für die "Nyala"- bzw. "Sisu"-Fahrzeuge.

Bis dato sind erst Teile des Gerätes verfügbar und die noch fehlende Ausstattung betrifft vor allem jene für die "Sisu"-Fahrzeugflotte.

Fast alle Kommunikationsmittel bei UNDOF arbeiten seit jeher unverschlüsselt, und der Funkverkehr wird ausschließlich im Klartext geführt. Dies entspricht einerseits den Richtlinien der UN bei friedenserhaltenden Einsätzen und ist andererseits ein Teil des Abkommens mit den beiden Konfliktparteien. Davon ausgenommen sind lediglich zwei Verbindungen, nämlich das "Krypto Fax" des Force Commanders für den operationellen Schriftverkehr zum HQ in New York und die Heimatfunkverbindung des AUSBATT ("National HF Rear Link"). Zu Letzterem ist anzumerken, dass nur die Kurzwellenverbindung vom Camp Faouar nach Wien verschlüsselt ist (die Daten sind immer verschlüsselt, die Sprachverbindung kann verschlüsselt werden), nicht jedoch die Weiterführung der Verbindung zu den Stützpunkten über das Telefon- bzw. über das Richtfunknetz.

IKT-Fachpersonal bei UNDOF

Um die Komplexität und die Zuständigkeiten mit den damit verbundenen Problemen im bestehenden IKT-Einsatz noch etwas näher zu bringen, muss die derzeitige Fachpersonalsituation sowohl im HQ von UNDOF als auch im AUSBATT genauer erläutert werden.

Auf Ebene des HQ wird zwischen zivilem und militärischem IKT-Personal unterschieden. Die zivile Seite stellt den wesentlich größeren Anteil des Fachpersonals in Form der Communications Information Technology Section. Diese besteht aus der Communications Unit und der Information Technology Unit. Beiden gehören rund 20 UN Field Service-Techniker und lokale Angestellte an. Die Communications Unit ist für die gesamten zivilen Kommunikationsmittel innerhalb des Einsatzraumes und nach außen verantwortlich. Die IT Unit ist für das gesamte IT-Netzwerk von UNDOF zuständig. Nachdem die Untrennbarkeit beider Fachbereiche auch hier längst erkannt worden ist, wurde vor gut drei Jahren die Funktion des Chief CITS geschaffen. Dieser steht als Projektmanager über beiden Abteilungen und koordiniert alle Belange der Communications und IT bei UNDOF.

Der Chief CITS ist der zivile Gegenpol zum militärischen Communications Information Technology Officer (CITO). Dieser wurde im April 2002 aus der früheren Funktion des Force Signal Officer (FSO) geschaffen, und damit wurde auch auf der militärischen Seite der FM- und IT-Bereich unter eine koordinierende Verantwortung gestellt. Die Funktion des CITO ist eine Stabsfunktion mit dem Dienstgrad Major und wird genauso wie der ehemalige FSO permanent vom österreichischen Kontingent besetzt. Mit der Schaffung des CITO wurde der erste Schritt in Richtung einer G6-ähnlichen Einrichtung bei UNDOF gesetzt, leider bis heute ohne die dafür notwendige personelle Struktur. Im Gegensatz zum Chief CITS sind dem CITO lediglich zwei IT- Offiziere unterstellt: der IT Officer Camp Faouar (österreichischer Hauptmann) und der IT Officer Camp Ziouani (polnischer Hauptmann). Beide sind in der IT Unit fachlich integriert, stehen jedoch unter der militärischen Aufsicht des CITO. Der CITO selbst war bis vor kurzem Teil der Operations-Branch im HQ, ist aber mittlerweile dem Chief Logistics Officer (CLO) unterstellt worden.

Sowohl der CITO als auch die beiden IT-Offiziere sind neben ihrem militärischen Unterstellungsverhältnis Mitarbeiter der IKT-Organisation von UNDOF. Das ermöglicht die tägliche Zusammenarbeit mit dem zivilen Fachpersonal, um die anfallenden IKT-Anforderungen möglichst effektiv zu erfüllen.

Auch das IKT-Fachpersonal des AUSBATT, allen voran der S6, arbeitet fast täglich mit der Communications und der IT Unit im HQ zusammen. Der S6 ist neben seiner Tätigkeit im Bataillonsstab auch der Kommandant des Fernmeldezuges und außerdem Fachvorgesetzter aller Fernmeldeteile der drei Zonenkompanien.

Dem Fernmeldezug gehört derzeit folgendes Fachpersonal an:

- Der stellvertretende Fernmeldezugskommandant ist die rechte Hand des S6 und übernimmt vor allem die administrativen Belange im Fernmeldezug. Er nimmt auch die fachliche Vertretung des S6 während dessen Abwesenheit wahr.

- Der Fernmeldeunteroffizier/Zone ist das Bindeglied zwischen dem Fernmeldeoffizier und den Zonenkompanien. Er unterstützt die Kompanien in allen Fernmeldebelangen.

- Der Fernmeldeunteroffizier/Camp& HeiFu (Heimatfunk) ist für die Fernmelde-Angelegenheiten des AUSBATT im Camp Faouar verantwortlich und wickelt als Nebenaufgabe den Heimatfunk-Betrieb ab. Bis vor wenigen Jahren waren diese beiden Aufgaben noch zwei verschiedenen UO-Funktionen zugeordnet.

- Der Kommandant des Communication Centers (ComCen) leitet den Schichtdienstbetrieb des UNDOF Switchboard (Vermittlung), das eigentlich eine Institution des HQ ist. Deshalb gibt es hier unterschiedliche Kompetenzverteilungen, da das ComCen-Personal dem AUSBATT angehört und die fachliche Verantwortung für das UNDOF Switchboard beim CITO im HQ liegt.

- Mit Jahresbeginn wurde im Fernmeldezug der so genannte IKT-Bautrupp geschaffen. Dessen Aufgaben sind einerseits die Unterstützung der Arbeit der Fernmeldeunteroffiziere bei sämtlichen Kabelarbeiten und andererseits die Zusammenarbeit mit den zivilen Fieldservice-Technikern bei laufenden Projekten. Gerade der Bereich der verstärkten Integration und Zusammenarbeit mit dem UN-Fieldservice hat seit Beginn der Modernisierung enorm an Bedeutung gewonnen, und durch die zunehmende Automatisierung des Vermittlungsbetriebes im ComCen ist es auch möglich geworden, Ressourcen aus dem ComCen-Personal für den IKT-Bautrupp freizusetzen.

- Eine äußerst schwierige Aufgabe im Fernmeldezug hat der IT-Unteroffizier. Er ist für das gesamte Netzwerk im AUSBATT zuständig, was bei der ständig wachsenden IT-Infrastruktur eine immer größere Herausforderung darstellt. Immerhin gibt es im gesamten AUSBATT-Bereich bald 50 PC im Netzwerk, davon etwa zehn in den Zonenkompanien. Eine effizientere Netzwerkbetreuung wird erst durch die Schaffung eines zweiten IT-Unteroffiziers im Organisationsplan des AUSBATT möglich sein.

Alle Fachunteroffiziere des Fernmeldezuges arbeiten regelmäßig oder bei Bedarf selbstständig mit den Technikern des Fieldservice im HQ zusammen. Daher sind gute Englischkenntnisse für das gesamte Personal des Fernmeldezuges eine unbedingte Voraussetzung.

IKT-Zukunft bei UNDOF

Die Entscheidungsgrundlage für das aufwändige Modernisierungsprogramm war keineswegs nur dessen dringende Notwendigkeit, sondern auch die Tatsache, dass der Friedenseinsatz von UNDOF aufgrund der schwierigen Situation im Nahen Osten wahrscheinlich noch längere Zeit bestehen wird.

Auf dem IKT-Sektor wird die Modernisierung neben der Verbesserung des allgemeinen Standards eine Verkürzung des Zeitbedarfes zur Entscheidungsfindung bzw. der Reaktionszeit bei krisenhaften Entwicklungen bringen. Für das Fachpersonal werden die Herausforderungen steigen, weil es keine leichte Aufgabe sein wird, die neuen technischen Geräte entsprechend zu betreuen und die Netzwerke für die Nutzer laufend verfügbar zu halten. Die intensive Zusammenarbeit zwischen den zivilen Technikern des HQ und dem militärischen Fachpersonal der Kontingente bildet die Basis dafür, dass diese Aufgaben zur Auftragserfüllung der Mission bewältigt werden.

___________________________________ ___________________________________ Autor: Beamter Hauptmann Christian Staudinger, Jahrgang 1971. Absolvent des Militärrealgymnasiums an der TherMilAk; 1989 bis 1990 EF-Ausbildung beim damaligen Fernmeldebataillon 1 in Wien; 1990 bis 1995 verschiedene Verwendungen beim Fernmeldebataillon 4, vor allem in der BetrRVKp; ab Oktober 1995 Lehroffizier an der Fernmeldetruppenschule. Auslandseinsätze: 1992 bis 1994 UNDOF/AUSBATT, ComCenTrpKdt/FMZg; 1997 bis 1998 UNDOF/AUSBATT, 3 Monate OPS DO und 12 Monate FMO; 2002 bis 2003 UNDOF HQ, CITO. Derzeit Lehrgruppenkommandant & Hauptlehroffizier für EloKa an der FMTS.

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