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Fokus: Der Mensch als Unternehmensphilosophie

Das Stabsbataillon 7 bekennt sich zu den verfassungsmäßigen und gesetzlichen Grundlagen der Republik Österreich, der es letztlich in allen Belangen zu dienen hat. Es folgt dem humanistischen Menschenbild des urteilsfähigen und selbstverantwortlich handelnden Menschen. Der Soldat im Stabsbataillon 7 ist der mündige Staatsbürger, der von den soldatischen Werten und Tugenden getragen wird und nach eigenem Gewissen handelt. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Seine Bedürfnisse sind, vor allem bezogen auf den Einsatz, Richtschnur allen Handelns. Zuerst kommt der Mensch und dann der Auftrag.

Wenn Verunsicherung, Ängste und Gefahren in den Vordergrund rücken, können die sich zweifellos bietenden Chancen übersehen werden. Chancen eröffnen sich aber erst, wenn sie als solche erkannt werden und die Risikobereitschaft aufgebracht wird, sie zu ergreifen und zu nutzen. Verunsicherungen und Ängste dürfen den Blick auf die Chancen nicht verstellen. Dazu braucht es eine Grundhaltung, welche eigene Initiativen hervorbringt und von der Verantwortung dem anderen und der Gesellschaft gegenüber getragen ist. Der Einzelne muss selbst seine Freiräume suchen, entdecken und nutzen können. Die Entfaltung von Neugierde und Kreativität sind hiezu Grundvoraussetzung. Die Führungskräfte des Stabsbataillons 7 haben diese zu fördern.

Leben, Dienst und Aufgaben werden immer komplexer und können durch einen allein oft nicht bewältigt werden. Mehr als bisher bedarf es daher neben den hierarchischen Strukturen der Kooperation der gegenseitigen Toleranz sowie der Fähigkeit zur Kommunikation und Konfliktlösung. Dazu wird es nicht mehr genügen, psychologische Hintergründe zu kennen und nutzbar zu machen. Vielmehr wird man lernen müssen, eigene Interessen hinter die Sache zu stellen, ohne sich dabei selbst aufzugeben.

Zur Toleranz muss eine Solidarität treten, die verhindert, dass Mitarbeiter, Angehörige und ehemalige Angehörige einsam werden, und die die entsprechende Wärme erfahren lässt. Es wird deshalb eine Solidarität geben müssen, der es nicht bloß um "Wir-Gefühl" oder "gleichgerichtete Interessen" geht, sondern um so etwas wie "soziale Liebe", die vom Einzelnen ein selbstloses soziales Handeln erzwingt.

Die Familie darf bei all dem in keinem Fall ins Hintertreffen geraten. Ungeachtet bestehender Rahmenbedingungen und Gegebenheiten ist wenigstens im eigenen Bereich dafür Sorge zu tragen, dass sich Dienst und Familie im größtmöglichen Ausmaß vereinbaren lassen. Dazu sind Maßnahmen zu ergreifen, die den Dienst für die Angehörigen und ihre Familien einfacher machen. Dem gerecht zu werden, ist vorrangige Aufgabe der Führungskräfte, bedarf aber auch der Mitarbeit jedes Einzelnen.

Der Mensch darf auch nicht zur "Maschine" werden, die nur "funktioniert". "Rambos" entsprechen nicht dem im Stabsbataillon 7 praktizierenden Menschenbild. Diesbezüglichen Tendenzen muss unbedingt entgegengewirkt werden. Vielmehr kommt es auf den kritisch urteilenden Mitarbeiter an, der nach seinem Gewissen handelt. Führungskräfte müssen das vorleben und ihren Mitarbeitern den dazu nötigen Freiraum einräumen.

Desgleichen sind Umgangsformen erforderlich, die optimal motivierte Leistungen für die Zielerreichung herausfordern. An Führungsverhalten, zwischenmenschlichen Beziehungen und Formen der Kommunikation werden daher hohe Maßstäbe anzulegen sein.

Führen ist in erster Linie Menschenführung und kann nicht ausschließlich für die rein militärische Aufgabenerfüllung zweckdienlich sein. Menschenführung schließt das Erziehen und Ausbilden ein und muss den ganzen Menschen mit all seinen Bedürfnissen und auch seinen Ängsten erfassen.

Deshalb müssen Führungskräfte immer wieder über sich und ihr Handeln nachdenken. Wahlsprüche wie "Treu bis in den Tod" oder "Der Unteroffizier als Rückrat der Armee", deren Gültigkeit auch in der heutigen Zeit außer Zweifel steht, sind immer wieder dahingehend zu überprüfen, wie diese in konkrete Handlungsweisen umzusetzen sind.

Soldatische Tugenden, wie Mut, Tapferkeit, Treue, Kameradschaft, Ehrlichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Vorbild und Gehorsam sind auch weiterhin unabdingbare Erfordernisse, an denen festgehalten werden muss.

Oberst Mag. Bernhard Meurers

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