Editorial
Zeiten widriger Rahmenbedingungen erfordern ein hohes Maß an Flexibilität und Innovationsbereitschaft. Diese positiven Eigenschaften zeigen sich in den durch die Soldatinnen und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres in den letzten Jahren erbrachten Leistungen.
Mit dem Eurofighter "Typhoon" wurde der modernste Jet Europas in kürzester Zeit als System eingeführt und in der Luftraumüberwachung zum Einsatz gebracht.
Die Teilnahme an der EUFOR-Mission im Tschad zeigte das hohe Ausmaß der Anpassungsfähigkeit österreichischer Soldatinnen und Soldaten an bis dahin nicht erlebte Umweltbedingungen sowie die bekannte österreichische Improvisationsfähigkeit. In kurzer Zeit wurde der Puch "G" zum SOF "Sandviper" modifiziert, und die "Schattenmacher" der Melker Pioniere sind mittlerweile nicht allein im Einsatzraum legendär.
Im Bereich der Truppenführung konnte durch die Übernahme des Kommandos über die Multinational Task Force South/KFOR die Führungsfähigkeit von Kommandanten des Österreichischen Bundesheeres im internationalen Rahmen unter Beweis gestellt werden.
Die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise werden die budgetären Möglichkeiten des Österreichischen Bundesheeres vermutlich nicht verbessern. Aber jede Krise eröffnet auch Chancen. Erfahrungsgemäß verbreitert sich in Zeiten schwächerer Konjunktur die Rekrutierungsbasis für das Österreichische Bundesheer.
Daher gilt es gerade jetzt, die hervorragenden Leistungen unserer Soldatinnen und Soldaten einem breiteren Publikum näher zu bringen.
Wenn es gelingt, den Sinngehalt des Militärdienstes im Einsatz für den Frieden bereits im Grundwehrdienst zu vermitteln, können wir alle, auch mit geringen budgetären Mitteln, einen Beitrag zur Nachwuchsgewinnung für die Truppe leisten, damit diese auch in Zukunft die geforderten Leistungen erbringen kann.
Dr. Jörg Aschenbrenner, Chefredakteur TRUPPENDIENST