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Militärmuseen: Das Imperial War Museum in London

Großbritanniens Kriege im 20. Jahrhundert

Man kann den Briten einen gewissen Weitblick nicht absprechen: Schon 1917 - noch während der Erste Weltkrieg tobte - wurde vom Kabinett beschlossen, Exponate dieses Konfliktes für ein späteres Museum sammeln zu lassen. Gesagt, getan. Drei Jahre später entstand daraus das Imperial War Museum in London, das heute im Mitteltrakt eines ehemaligen Hospitals - des Bethlem Royal Hospitals - untergebracht ist.

Adresse: Lambeth Road (U-Bahnstation Lambeth North oder Elephant & Castle), London SE1 6HZ, UK (Homepage: www.iwm.org.uk).

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr (geschlossen am 24., 25. und 26. Dezember).

Eintritt: für die permanenten Ausstellungen frei, Sonderausstellungen können kostenpflichtig sein.

Das Museum, das im Laufe der Jahre mehrfach erweitert wurde, beherbergt heute nahezu alles, was mit den Kriegen des britischen Empire im 20. Jahrhundert zu tun hat. (Wer einen Einblick in die englische Militärgeschichte früherer Jahrhunderte sucht, findet diesen im National Army Museum, ebenfalls in London.) Das Imperial War Museum selbst "erschlägt" den Besucher schon aufgrund seiner Ausmaße: Bereits die Eingangshalle enthält eine Fülle von Großgerät - darunter Panzer der Typen "Sherman", T-34 und "Jagdpanther", ein italienisches Mini-U-Boot, ein Jagdflugzeug Supermarine "Spitfire" und eine V2-Rakete. Über diesen Eingangsbereich (ohne Thema) kommt man zu den verschiedenen Dauer- und Sonderausstellungen.

Das Museum beschränkt sich dabei nicht auf Militärgeschichte und -technik wie das Zeigen von Bomben und Granaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Ein Sektor ist z. B. dem "geheimen Krieg", mit Spionage, Kommandounternehmen, Codes und Funksprüchen gewidmet. Ein anderer dem traurigen - meisterhaft aufbereiteten - Thema "Holocaust und Genozid". Dazwischen kommen auch die Liebhaber von Uniformen und Waffen nicht zu kurz. Nicht fehlen darf natürlich die Luftschlacht um England, höchst anschaulich dargestellt in der "Blitz Experience" (eine "Erlebnisausstellung" mit Licht-, Ton- und Erschütterungseffekten).

Weil der Zweite Weltkrieg aber nicht der letzte aller Kriege war, folgen Sektoren über den Kalten Krieg, der glücklicherweise nie zum heißen wurde, sowie über die größeren und kleineren Konflikte, an denen Großbritannien nach 1945 beteiligt war: Korea, Suez, Aden, Falkland, Golfkrieg usw. Dazu kommen Sonderausstellungen, über die man auf der Homepage des Museums jeweils aktuelle Informationen findet.

Der Eintritt in die permanenten Ausstellungen ist frei. Deshalb lohnt es sich, sich pro Besuch auf ein oder zwei Themen zu konzentrieren - sofern man genug Zeit hat. Ansonsten "joggt" man nämlich durch die Räume, anstatt sich die Exponate genauer anzusehen.

Neben den verschiedenen Ausstellungen bietet das Imperial War Museum auch eine gewaltige Sammlung von Bildern, Fotos, Büchern und Dokumenten, die man auf Anfrage ansehen bzw. von denen man zu Studienzwecken Abzüge erwerben kann. Die populärsten Bücher, Drucke und Postkarten erhält man auch im Museumsshop, der eher einem kleinen Supermarkt gleicht.

Der ideale Besuchstag ist übrigens der Samstag. Unter der Woche wimmelt es meist von Schulklassen, die dort in typisch englischer Unterrichtsmanier mit Bögen herumlaufen, um um darauf Fragen zu beantworten oder Exponate zu finden. Und am Sonntag ist traditionell Family-Day.

Das Imperial War Museum verfügt in London noch über zwei weitere - sehenswerte - Ausstellungsobjekte: den Kreuzer HMS Belfast (nahe der Tower Bridge) und die Cabinet War Rooms, Churchills "Kommandozentrale" während des Zweiten Weltkrieges.

Autor: Mag. Uwe Schwinghammer

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