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Das Kriegs- und Widerstandsmuseum Overloon

Das Museum im holländischen Ort Overloon ist eine gelungene Mischung aus Gedenkstätte und Militärmuseum. Hier kommen historisch Interessierte ebenso auf ihre Rechnung wie Freunde von gepanzertem Gerät.

Die Geschichte des Museums ist bemerkenswert. Ende September 1944 hätte das Unternehmen "Market-Garden" die Alliierten den Rhein und Berlin ein großes Stück näher bringen sollen. Wie man spätestens seit dem Film "Die Brücke von Arnheim" weiß, glückte die Kombination aus Luftlandeunternehmen und Vorstoß am Boden nur zur Hälfte. Bei dem Versuch der Alliierten, ihren schmalen Korridor am Boden in der Gegend von Overloon auszuweiten, kam es zur heftigsten Panzerschlacht, die Holland je gesehen hatte. Der verlustreiche Kampf von Amerikanern und Briten gegen die Deutschen dauerte drei Wochen. Nach der Befreiung und dem Kriegsende standen abgeschossene Panzer beider Seiten lange in dem Wäldchen von Overloon herum, ehe man beschloss, sie zum Teil eines Museums und einer Gedenkstätte zu machen. Das Museum steht heute im "Libertypark" - dem Freiheitspark.

Dem Zweck entsprechend ist das Museum zweigeteilt: In einem Flügel befindet sich das Kriegs- und Widerstandsmuseum, im anderen, im so genannten Marshall-Trakt, die Sammlung von Panzern, Waffen und Fahrzeugen.

Am Eingang zum Kriegs- und Widerstandsmuseum stehen die bereits erwähnten Panzerwracks aus der Schlacht um Overloon. Die restlichen Räume dokumentieren den militärischen und zivilen Widerstand der Niederlande gegen die deutschen Truppen und Besatzer. Dies geschieht durch eine Vielzahl von Fotos, Filmen, Dokumenten, Plakaten, Uniformen und Modellen in einer didaktisch ansprechenden Art und Weise. Ähnlich wie im Imperial War Museum in London gibt es auch einen Raum, in dem man den Bombenkrieg nachempfinden kann. Zuerst durch den simulierten Flug in einem Bomber, dann auf den Straßen einer brennenden Stadt. Neben der für einen Mitteleuropäer eher vertrauten Geschichte des Zweiten Weltkrieges in Westeuropa wird aber auch auf das Schicksal der holländischen Kolonien in Asien eingegangen. All diese Kapitel sind durch Markierungen auf dem Boden zu einem oft erschütternden Rundgang zusammengefügt.

Im zweiten Flügel des Gebäudes, benannt nach dem amerikanischen General George C. Marshall, kommen die Liebhaber der "Hardware" voll auf ihre Kosten. In der riesigen Halle stehen vornehmlich Geschütze, Lastkraftwägen und Panzer der Deutschen und Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg, in geringerem Maß aber auch modernes Kriegsmaterial verschiedenster Nationen.

Wer sich Souvenirs oder Literatur mitnehmen möchte, der findet im gut bestückten Museumsshop sicher etwas. Und schließlich lohnt sich auch noch eine Wanderung durch den Freiheitspark selbst. Dieser wurde von Archäologen untersucht, wobei die Gebeine zahlreicher Gefallener der Schlacht von Overloon gefunden wurden. An sie wird durch etliche moderne Skulpturen erinnert. Zu sehen ist aber auch eine mehrstöckige Bailey-Pionierbrücke.

Mag. Uwe Schwinghammer


Adresse: Museumpark 1, 5825 AM Overloon, Holland.

Ganzjährig geöffnet (24., 25., 31. Dezember und 1. Jänner geschlossen); Mo. - Fr.: 1000-1700 Uhr, Sa. und So.: 1100-1700 Uhr.

Eintritt: 13 Euro, Kinder von 4 - 12 Jahren 9 Euro.

www.oorlogsmuseum.nl

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
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