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"Logheat 2011"

Vom 23. Mai bis 10. Juni 2011 fand die größte Übung des Österreichischen Bundesheeres dieses Jahres, die Verbandsübung "LOG­HEAT 2011" (Logistic High Readiness European Action Team) der 3. Panzergrenadierbrigade, statt.

Neben den verbandsinternen Kampf- und Kampfunterstützungstruppen der Brigade übten erstmals Logistikeinheiten des österreichischen Anteils der schnellen Krisenreaktionskräfte der Europäischen Union (EU Battle Group 2012-2).

Zielsetzung

Die Formierung des österreichischen Anteils der EUBG 2012-2 bis zur Stand-by-Phase mit 1. Juli 2012 stellt das derzeitige Schwergewicht der Brigade dar. Den Kern des österreichischen Anteils der EUBG 2012-2 bildet ein vermindertes Logistikbataillon (Combat Service Support Battalion/EUBG 2012-2).

Die 3. Panzergrenadierbrigade und das Österreichische Bundesheer insgesamt beschreiten Neuland hinsichtlich der geforderten Fähigkeiten im Rahmen der EUBG 2012-2. Bereits seit dem Jahr 2010 arbeitet das Panzerstabsbataillon 3 schwergewichtsmäßig als formierungsverantwortliches Kommando für das verminderte Logistikbataillon an der Herstellung der personellen, materiellen und ausbildungsmäßigen Einsatzbereitschaft. Unmittelbar vor Beginn der nationalen Einsatzvorbereitung stellt die Übung "LOGHEAT 2011" einen wichtigen Meilenstein zur Feststellung des Status quo dar.

Zusätzlich zur Logistik wurde im Rahmen der "LOGHEAT 2011" der Fokus auf den Kampf der verbundenen Waffen in der Einsatzart Angriff gelegt. Aus den verfügbaren Kampf- und Kampfunterstützungselementen der 3. Panzergrenadierbrigade, verstärkt durch eine gepanzerte Jägerkompanie der 7. Jägerbrigade, wurde eine Kampfgruppe (Task Force) zusammengestellt. Zur Bewältigung der gestellten Gefechtsaufgaben wurde die Kampfgruppe durch Luftunterstützungselemente, ein Tactical PsyOps-Team (TPT) und ein Combat Camera Team (CCT) verstärkt.

Diesen Truppenteilen stand das Jägerbataillon Burgenland (JgBB) gegenüber, welches im Rahmen der "LOGHEAT 2011" eine beorderte Waffenübung in der Dauer von zehn Tagen absolvierte. Das Schwergewicht lag beim JgBB bei der Gefechtsführung in der Einsatzart Verteidigung gegen einen mechanisierten Gegner.

In der Übung wurden folgende Ziele verfolgt:

  • Führung eines Logistikbataillons in der Zusammensetzung EUBG 2012-2;
  • Errichtung und Betrieb der Führungseinrichtung (Gefechtsstandmodul);
  • Verlege-/Transportplanung für das Logistikbataillon;
  • Durchführung von Transportaufgaben unter Bedrohung durch subversive Kräfte im Rahmen der Folgeversorgung für die Kampfgruppe;
  • Aufbau und Betrieb eines Zwei- und Drei-Ebenen Modells in der Sanitätsversorgung;
  • Aus-/Fort-/Weiterbildung des aktiven Personals des Logistikbataillons;
  • Gefechtsführung in der Einsatzart Angriff durch eine Kampfgruppe;
  • Gefechtsführung in der Einsatzart Verteidigung durch das JgBB.

Die Truppeneinteilung

Gemäß den Vorgaben aus der Übungsanlage kam es zu einem stetigen Aufwuchs der Kräfte in der ersten und zweiten Übungswoche. In der dritten Woche wurde die Maximalstärke mit nachstehender Truppeneinteilung erreicht (siehe Grafik Seite 345).

Unter der Führung der 3. Panzergrenadierbrigade wirkten an der Übung "LOGHEAT 2011" alle Verbände der Brigade und eine Vielzahl an truppenstellenden Verbänden, Schulen und Dienststellen mit. Eingebunden waren Kräfte aus allen Brigaden, der Landesverteidigungsakademie und der Theresianischen Militärakademie, der Heerestruppenschule, der ABC-Abwehrschule, der Flieger- und Fliegerabwehrschule, der Kommanden Einsatzunterstützung und Luftunterstützung, der Auslandseinsatzbasis, des Militärkommandos Burgenland, des Versorgungsregimentes 1, des Kommandos Militärstreife und Militärpolizei und des Führungsunterstützungsbataillons 2.

EUBG 2012-2 Seit dem ersten Halbjahr 2011 beteiligt sich Österreich an den schnellen Krisenreaktionskräften der Europäischen Union (EUBG). In der zweiten Jahreshälfte 2012 wird Österreich die Verantwortung für die Logistik als "Logistic Lead Nation" in der von Deutschland geführten Battle Group übernehmen. Neben 350 Soldaten und Soldatinnen aus Österreich wurden noch solche aus Deutschland, Irland, Kroatien, Mazedonien und Tschechien in dieser EUBG 2012-2 eingebunden. Von der österreichischen Truppenbeteiligung waren in die Übung "LOGHEAT 2011" unter anderem das Kommando des Logistikbataillons und dessen Stabskompanie, Teile des Sanitätszuges, ein Wasseraufbereitungszug und eine gepanzerte Transportkompanie beteiligt.

Übungsplanung

Aufgrund der beschränkten Ressourcen wurde die Übungsanlage mit Priorität 1 auf das Logistikbataillon und mit Priorität 2 auf die Kampf- und Kampfunterstützungselemente ausgerichtet. Folgende notwendige Richtlinien für die Planung aller Ebenen wurden beurteilt und umgesetzt:

  • Erstellung eines Übungsszenarios zur Schaffung der Rahmenbedingungen für den Einsatz einer EUBG zur Unterstützung einer internationalen humanitären Operation;
  • Abstützung und Anwendung von EUBG-Konzepten und Verfahren für EU-geführte Military Crisis Management Operations (CMO);
  • Berücksichtigung der NATO-Standards einer künftigen NATO-Evaluierung für die Teile des Logistikbataillons/EUBG 2012-2;
  • Zusammenstellung eines Logistikbataillons gemäß der derzeitigen Gliederung der EUBG 2012-2 unter Rückgriff auf Kaderpräsenzeinheiten sowie Auffüllung durch logistische Einheiten des Kommandos Einsatzunterstützung;
  • Erprobung des derzeitigen Gefechtsstandmoduls des Logistikbataillons;
  • Aufstellung einer durch das Logistikbataillon zu versorgenden Kampfgruppe als einsatzführender Verband der EUBG unter Einbindung aller verfügbaren Kampf- und Kampfunterstützungselemente der 3. Panzergrenadierbrigade;
  • Einbindung eines Österreichischen National Support Elements (NSE/AUT) zur Darstellung des Reception, Staging, Onward Movement (RSOM)-Prozesses sowie zur Darstellung der nationalen Versorgung;
  • Berücksichtigung der bestehenden Ressourcenlage in den Streitkräften und der eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten.

Übungsszenario

Der Einsatz findet in der von Österreich rund 5 000 Kilometer entfernten Region Gondor statt. Dort hat sich die Sicherheitslage in der autonomen Provinz Tüplan (nordwestliches Waldviertel), völkerrechtlich ein Teil von Utopia, in den letzten Monaten drastisch verschlechtert.

Nach Jahrzehnten der friedlichen Koexistenz der in der Provinz lebenden Tüplanern und der ethnischen Minderheit der Belten haben sowohl die Anzahl auch das Ausmaß der Übergriffe auf beltische Enklaven zugenommen. Ein sich über Jahre hinziehender Abstieg in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Provinz hatte zu Arbeitslosigkeit, Notstand und gefühlter sozialer Ungerechtigkeit unter der tüplanischen Bevölkerung geführt. Unter den vorherrschenden Rahmenbedingungen gelang es der radikalen Gruppierung der Tüpmons die bestehende politische Führung der Provinz zu diskreditieren, den Hass gegenüber den Belten zu schüren und sie als Schuldige für den wirtschaftlichen Abstieg zu denunzieren. Die Tüpmons verstärkten ihren Einfluss in der Provinz und auch in Utopia, um sich langfristig von Utopia abzuspalten und jegliche Einflüsse durch andere Volksgruppen zu unterbinden. Unter Führung der Tüpmons wurden gezielte Vertreibungen der Belten, unter Rückgriff auf eigene Milizverbände (die Tüpmon Self Defence Forces - TSDF), durchgeführt.

Mit Zunahme der Intensität des Konfliktes zu Jahresbeginn 2011 haben sich die erfolglos agierenden utopischen Sicherheitskräfte unter Protest der internationalen Staatengemeinschaft aus der Provinz zurückgezogen. Die Sicherheitslage in Tüplan verschlechterte sich damit zunehmend und erreichte im April 2011 einen zwischenzeitlichen Höhepunkt. Bestehende Auffanglager in Tüplan für Vertriebene unter Obsorge von United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) wurden angegriffen, um beltische irreguläre Gruppierungen, welche sich im Schutz dieser Lager für die weitere Einsatzführung gegen die TSDF bereithalten, zu zerschlagen.

Aufgrund der sich verschlechterden Sicherheitslage haben bereits tausende Belten Tüplan Richtung Fantasia verlassen. In der Grenzregion, vor allem im nordöstlichen Mühlviertel, werden die Flüchtlinge möglichst grenznah durch staatliche und nicht staatliche Hilfsorganisationen in provisorischen Lagern aufgenommen und versorgt. Das baldige Erreichen der Kapazitätsgrenzen der Flüchtlingslager, der stetig anhaltende Flüchtlingsstrom aus Tüplan und das Wirksam-Werden irregulärer und krimineller Gruppierungen im Mühlviertel haben sowohl die Sicherheitslage als auch die Versorgung der lokalen Bevölkerung rapide verschlechtert. Mit der UN-Sicherheitsresolution 3224 autorisieren die Vereinten Nationen die internationale Gemeinschaft zur Ergreifung von Maßnahmen, um die Sicherheit der beltischen Minderheit sowie der internationalen Hilfsorganisationen in Tüplan zu gewährleisten. Die Europäische Union zeigt sich gewillt, rasch mit militärischen Kräften (European Force, EUFOR) ein sicheres Umfeld in Tüplan herzustellen und nach einem Wiederaufbau die Voraussetzungen für die Rückführung der Flüchtlinge und Vertriebenen zu schaffen. Als Zeichen der Entschlossenheit der Europäischen Union soll eine EUBG im Rahmen der Operation "Prometheus" zum Einsatz gebracht werden. Ziel soll es sein, durch einen unverzüglichen Einsatz im Krisengebiet private und staatliche Organisationen bei deren Hilfeleistungen zu unterstützen sowie Flüchtlinge vor weiteren Übergriffen der TSDF zu schützen. Die Hauptkräfte von EUFOR, in Summe drei multinationale Brigaden, sollen im Juli 2011 nachfolgen. Fantasia unterstützt die Operationsführung der europäischen Streitkräfte und stellt das Einfließen von EUFOR-Truppen in den Einsatzraum unter Bereitstellung der notwendigen logistischen Einrichtungen, vor allem Flug- und Seehäfen und Entladebahnhöfe, sicher. Die Infrastruktur auf dem Militärstützpunkt ist kaum nutzbar und/oder vorhanden.

In der Übung "LOGHEAT 2011" wurden über den Übungszeitraum von drei Wochen die Verlegung der EUBG in das Operationsgebiet, der Aufmarsch nach Tüplan sowie eine dort gestellte Gefechtsaufgabe im oberen Petersbergspektrum abgedeckt.

Übungsablauf

Die Übung "LOGHEAT 2011" orientierte sich in der ersten Phase des Einsatzplanes am Concept of Operations der schnellen Europäischen Krisenreaktionskräfte (CONOPS/EUFOR) und gliederte sich in drei Abschnitte:

  • Phase 1 (21. Kalenderwoche - KW): Verlegung in das Operationsgebiet und Herstellen der Einsatzbereitschaft des Logistikbataillons;
  • Phase 2 (22. KW): Verlegung der Task Force in das Operationsgebiet, Aufnahme der Task Force durch das NSE und Vorbereitung für den weiteren Aufmarsch;
  • Phase 3 (23. KW): Gesicherter Landmarsch der Task Force vom Militärstützpunkt Hörsching in das Camp Kaufholz am TÜPl Allentsteig, Einsatzführung und Folgeversorgung der Task Force durch das Logistikbataillon.

Der Aufmarsch aller Übungsteilnehmer in den Übungsraum erfolgte in drei Phasen:

Phase 1

In der 21. Kalenderwoche war es die Aufgabe des Logistikbataillons, auf dem Land- und auf dem Seeweg (Donau) in das (fiktive) Operationsgebiet zu verlegen, die Einsatzbereitschaft auf dem Militärstützpunkt Fliegerhorst Vogler herzustellen sowie die Vorbereitungen für die Unterstützung der Aufnahme der Task Force in der 22. Kalenderwoche zu schaffen.

Die Aufnahme des Logistikbataillons und der Betrieb der Entladeeinrichtungen wurde durch ein NSE des Kommandos Einsatzunterstützung sichergestellt, das auch bei einem möglichen Einsatz der EUBG 2012-2 mit in den Einsatzraum verlegen wird. Die Aufnahme wurde durch das Gastland Fantasia (fiktiv) unterstützt, welches vor allem die Sicherung der Entladeeinrichtungen sowie die äußere Sicherung des Militärstützpunktes übernahm.

Phase 2

In der 22. Kalenderwoche erfolgte die Verlegung der Task Force in den fiktiven Einsatzraum. Die Aufnahme am Militärstützpunkt erfolgte in Verantwortung des NSE/AUT unter Rückgriff auf Transportkapazitäten des Logistikbataillons. Nach der Zusammenführung von Personal und Material sowie der Durchführung notwendiger Versorgungsmaßnahmen am Aufmarschort wurde die Task Force in den Bereitstellungsraum Freistadt (Staging Area - SA) verlegt. Das Logistikbataillon wurde in der 22. Kalenderwoche auf dem Truppenübungsplatz Treffling zusammengeführt. Es unterzog sich dort einem Force Integration Training, um die eigenen Nachschub- und Transportelemente für seine Versorgungsaufgaben vorzubereiten. Dem Logistikbataillon wurde eine motorisierte Jägerkompanie als Bedeckungs­element für die weiteren Übungsphasen unterstellt, um die Handlungsfreiheit des Verbandes hinsichtlich der Planung und Durchführung der Folgeversorgung zu erhöhen. Die Aufklärung und Erkundung wurden im Zusammenwirken mit fliegerischen Elementen der Luftaufklärung durch eine Aufklärungskompanie entlang der vorgegebenen Marschrouten durchgeführt. Unter Rückgriff auf Role Player wurden taktische Übungseinlagen für die Aufklärungselemente durch die Übungsleitung dargestellt.

Phase 3

Die letzte Übungswoche stand im Zeichen der Einsatzführung der Task Force und des Milizbataillons Burgenland auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig sowie der Folgeversorgung der Task Force durch das Logistikbataillon.

Das JgBB, als fiktiver Verband der Tüpmon Self Defence Forces eingesetzt, begann nach erfolgter Aufnahme des Milizpersonals in der 23. Kalenderwoche in Weitra mit dem Herstellen der Abwehrbereitschaft. Im zugewiesenen Verteidigungsbereich zwischen Steinbach, Schlagles, Oberplöttbach und Germanns richteten sich die Milizsoldaten auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig zur Verteidigung ein, um als vorgestaffelt eingesetzte Flankensicherung eines großen Verbandes ein Durchstoßen der Task Force der Europäischen Krisenreaktionskräfte in den Raum Großglobnitz-Großhaslau zeitlich begrenzt - bis zum Eintreffen von Folgekräften - zu verhindern.

Nach der Verlegung der Task Force im gesicherten motorisierten Marsch vom Militärstützpunkt Hörsching aus über die Hauptversorgungsstraße in das Camp Kaufholz, erfolgte in den Nachmittagsstunden des 7. Juni 2011 durch die Task Force ein Angriff nach Bereitstellung mit begrenztem Ziel. Der Angriff wurde östlich des bereits bezogenen Gefechtsvorpostens des burgenländischen Milizbataillons (JgBB) in den Raum Großpoppen geführt, um so das Herstellen der Abwehrbereitschaft des Jägerbataillons Burgenland zu stören und durch Machtdemonstration (Show of Force) die Einheiten des JgBB zum raschen Abzug zu bewegen.

Bei einem Treffen der Bataillonskommandanten setzte der Kommandant der Task Force dem Kommandanten des JgBB mit der Forderung der Rücknahme der eingesetzten Kräfte ein Ultimatum. Verstärkt und unterstützt wurde diese Forderung durch die Einsatzführung der Task Force mit Überflügen der auf Zusammenarbeit angewiesenen Luftunterstützungsmittel sowie mit einem Tactical PsyOps-Team sowie einem Combat Camera Team.

Teile der Tüpmon Self Defence Forces (fiktiv) hatten seit Anfang Juni 2011 das Flüchtlingslager Großhaslau eingeschlossen und jegliche Versorgung unterbrochen, um erkannte irreguläre Kräfte der Belten im aufgeklärten Rückzugsraum innerhalb des Flüchtlingscamps zu zerschlagen. Um eine humanitäre Katastrophe sowie weitere Übergriffe auf die beltischen Flüchtlinge zu verhindern, erteilte der Kommandant der Europäischen Streitkräfte die Freigabe für einen notwendigen Ansatz zur Öffnung der Versorgungslinien und zum Schutz des Flüchtlingslagers.

Nach Ablauf des Ultimatums folgte in den Morgenstunden des 8. Juni 2011 der Angriff der Task Force mit dem Ziel, das Jägerbataillon Burgenland zu zerschlagen und die Versorgungslinien in den Raum Großhaslau zu öffnen. Die Task Force wurde dabei durch die Luftnahunterstützung einer Rotte bewaffneter Hubschrauber (Close Combat Attack) sowie durch eine OH58/TAR-(Tactical Air Reconnaissance-)Hubschrauber zur Luftaufklärung unterstützt.

Aufgrund der räumlichen und kräftemäßigen Einschränkung wurde durch die Übungsleitung jeweils nach Angriffs- bzw. Verteidigungserfolg die Übungsphase zurückgesetzt. Die beübten Verbände konnten dabei ihre Einsatzführung frei planen.

Das Logistikbataillon führte in der 23. Kalenderwoche über eine Distanz von 120 km entlang der Hauptversorgungsstraßen den Aufmarsch der Task Force von der Main Operating Base Hörsching aus in die Forward Operating Base auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig durch. Gleichzeitig war das Bataillon für die Folgeversorgung verantwortlich. Fiktiv wurde die Task Force mit Verpflegung, Betriebsmitteln und Munition versorgt, um die Durchhaltefähigkeit und die Einsatzführung der Task Force in Tüplan aufrechterhalten zu können.

Entlang der Versorgungslinien wurden die Transportkonvois mit diversen Übungseinlagen konfrontiert. Ein Auszug aus den Einlagen zeigt das breite Spektrum der Aufgabenstellungen:

  • Hinterhalt;
  • Technischer Defekt an Fahrzeugen;
  • Erkundung eines Verfügungsraumes über Nacht aufgrund eines verweigerten Grenzübertrittes eines Transportkonvois;
  • Umgang mit behelfsmäßigen Brand- und Sprengvorrichtungen;
  • Verkehrsunfall mit Personenschäden.

Zusammenfassung

Ziel der Übung "LOGHEAT 2011" war es, Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der 3.PzGrenBrig hinsichtlich einer Einsatzvorbereitung des österreichischen Anteils an den schnellen Europäischen Krisenreaktionskräften zu treffen. Mit der Übung ist es gelungen, wesentliche Erkenntnisse für die weitere Formierung und Vorbereitung des Logistikbataillons der EUBG 2012-2 zu gewinnen. Im Rahmen der laufenden Übungsnachbereitung werden derzeit durch das Panzerstabsbataillon 3 sowohl die gewonnenen Erfahrungen für die weitere Ausbildung als auch notwendige Adaptierungen in der Ausstattung im Rahmen der nationalen Einsatzvorbereitung umgesetzt.

Den Kampf- und Kampfunterstützungstruppen der 3.PzGrenBrig als auch dem Milizbataillon Burgenland wurde durch die Übung "LOGHEAT 2011" die Möglichkeit geboten, den Angriff und die Verteidigung im größeren Rahmen intensiv zu üben.

Das Szenario der Übung "LOGHEAT 2011" ist als Grundlage für die weitere Ausbildung der schnellen Europäischen Krisenreaktionskräfte (EUBG 2012-2) konzipiert und findet in der NATO-Evaluation seine Fortsetzung.


Autoren: Hauptmann dG Mag.(FH) Mag. Jürgen Scherl, Jahrgang 1979. 1998 bis 2002 Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie: Jahrgang Sachsen-Coburg, Ausmusterung als FMO zum Fliegerfernmeldebataillon, Fernmeldezugskommandant und Kompaniekommandant. 2006 S6/Fliegerregiment 1, 2007 bis 2010 18. Generalstabslehrgang, seit 2010 G5/3. Panzergrenadierbrigade.

Oberstleutnant Georg Härtinger MSD, Jahrgang 1966. 1985 Ausbildung zum Milizoffizier; 1985 Zugskommandant Sperrbataillon 332; 1987 Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie: Jahrgang Banfield. Ausmusterung zum Landwehrstammregiment 33; 1990 Ausbildungsoffizier Jäger und Fernmeldedienst, 1996 Kompaniekommandant im Jägerregiment 3, 1999 S1&S5 im Panzerstabsbataillon 3; 2002 S5, Offizier für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation sowie Offizier für operative Kommunikation im Kommando der 3. Panzergrenadierbrigade. Seit 2008 Stellvertretender G5. Einsätze: 1991 Sicherungseinsatz Jugoslawien, Assistenzeinsätze im Burgenland, 2002 Hochwassereinsatz, 2004 KFOR, 2005/06 EUFOR/"Althea”.

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