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Fokus: Professionalisierung im Jägerbataillon Niederösterreich

Beauftragt vom damaligen Verteidigungsminister Günther Platter habe ich mit Juni 2006 die Führung über das neu gegründete Jägerbataillon Niederösterreich übernommen.

Als meine wichtigsten Ziele in meiner Funktion als Bataillonskommandanten habe ich drei Bereiche festgelegt: Durch regelmäßige Übungen und Ausbildungsmaßnahmen soll die Einsatzfähigkeit des Milizbataillons gewährleistet sein. Die Gewinnung von Partnern aus der Wirtschaft soll eine funktionierende Basis für diese Maßnahmen darstellen. Die gezielte Kontaktaufnahme mit den verschiedenen Zielgruppen in Niederösterreich soll das Verständnis für die Landesverteidigung samt dem Milizsystem in der Öffentlichkeiten fördern.

Die Größe des Bundeslandeslandes Niederösterreich bringt eine Reihe von Herausforderungen für meine Funktion als Bataillonskommandanten mit sich. So ergibt sich aufgrund der hohen Anzahl an Schutzobjekten und anderer neuralgischer Punkte sowie der Vielzahl an weiteren möglichen militärischen aber auch natürlichen Bedrohungsszenarien ein breites Spektrum an Aufgaben. Diese reichen vom Objektschutz bis zur Katastrophenhilfe und müssen in regelmäßigen Abständen geschult und gefestigt werden. So konnten die Kadersoldaten dazu motivieren werden, auch zwischen den großen Waffenübungen an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie an Stabsrahmenübungen auf freiwilliger Basis teilzunehmen bzw. diese sogar selbst zu initiieren. Das Motto dabei lautet stets "Nicht warten sondern starten". Auf einen Auftrag von der vorgesetzten Dienststelle wartet das Jägerbataillon Nieder- österreich nur selten und sieht sich in diesem Bereich öfters in der Rolle eines Trendsetters. Sobald sich die Rahmenbedingungen für das Bundesheer und speziell für einen Milizverband geändert haben, reagierte das Jägerbataillon darauf und richtet den Milizarbeitskalender an den neuen Gegebenheiten aus. Auch neue Ausbildungsmethoden und -techniken finden fast ohne Verzögerung Einzug in die Weiterbildungsarbeit zwischen den Übungen. Nur durch solch ein Engagement ist es möglich, das Kader und in weiterer Folge auch die Mannschaft für einen Einsatz fit zu machen und auch fit zu halten. Das dabei an den Tag gelegte Engagement resultiert aber auch aus der bereits in den Vorgängerverbänden, den Jägerbataillonen 10 und 11 gepflegten Tradition und der stets guten Einbindung des neuen Kaders der Milizsoldaten.

Die besten Ideen und das motivierteste Kader allein ermöglichen aber noch lange keine Umsetzung der Aufträge. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, das Bataillon durch die Gewinnung von zivilen Partnern zu stärken und innerhalb des Bundeslandes auf allen Führungsebenen zu vernetzen. Durch die guten Kontakte zum Militärkommando Niederösterreich erfährt das Jägerbataillon stets die größtmögliche Unterstützung in militärischer Sicht bei all unseren Vorhaben. In diesem Zusammenhang darf aber auch der militärische Partnerverband, das Jägerbataillon 12 in Amstetten, nicht unerwähnt bleiben. Ohne diesen Partner wären in der Vergangenheit sowohl kleine als auch große Übungsvorhaben nicht zu einem solchen Erfolg geworden. Neben Infrastruktur, Gerät und Personal standen die 12er auch stets mit Rat und Tat zur Seite. Die Partner aus der Wirtschaft hingegen ermöglichen eine hohe Flexibilität bei der Durchführung jener Aktivitäten, die auch zu einer besseren Wahrnehmung des Verbandes in der Öffentlichkeit führen. Diese und die mediale Öffentlichkeitsarbeit sind eine permanenten Aufgabe in meiner Funktion als Bataillonskommandant. Die zahlreichen Erlebnistage, Milizschießen und militärhistorischen Wanderungen, bei denen zivile Gäste stets willkommen sind, seien hier nur beispielhaft erwähnt.

So wie ich stets auf aktuelle Entwicklungen eingehe, richte ich meinen Blick auch in die Zukunft und widmet mich den möglichen Entwicklungen der Miliz innerhalb eines künftigen Österreichischen Bundesheeres. Noch weiß keiner, wie es innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahren wirklich mit der heimischen Landesverteidigung weitergehen wird. Da auch hier besser agiert als reagiert werden soll, arbeite ich derzeit an der Entwicklung von Möglichkeiten mit, die Miliz zu professionalisieren und für die neuen Herausforderung fit zu machen.

Oberst Bernd Kranister

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