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Rundschau

Österreich: Generalmajor Höfler neuer Kommandant des Streitkräfteführungskommandos

Am 8. Dezember 2005 hat Verteidigungsminister Günther Platter die mit 1. Jänner 2006 geltende Besetzung der Spitzenpositionen für das neue Streitkräfte-Kommando bekannt gegeben. Kommandant des Streitkräfteführungskommandos ist Generalmajor Mag. Günter Höfler, sein Stellvertreter ist Brigadier Mag. Dieter Heidecker und die Funktion des Chefs des Stabes übernimmt Brigadier Mag. Dietmar Franzisci. Die neue Führungsstruktur ist einer der zentralen Punkte der Bundesheer-Reform.

Generalmajor Mag. Höfler stand bislang an der Spitze des Kommandos für Internationale Einsätze in Graz. In seiner neuen Position trägt er zusätzlich die Verantwortung über die Landstreitkräfte, die Luftstreitkräfte sowie die Spezialeinsatzkräfte. Generalmajor Mag. Höfler wird seinen Sitz weiterhin in Graz haben, sein Stellvertreter Brigadier Mag. Heidecker bleibt in Salzburg, wo zuletzt das Kommando der Landstreitkräfte disloziert war.

-si- Österreich/Bosnien und Herzegowina: Bundesheer übernimmt Kommando über EU Task Force

Mit 1. Dezember 2005 hat das Österreichische Bundesheer erstmals das Kommando über einen internationalen Militärverband übernommen. Ein Jahr lang steht die Multinational Task Force North (MNTF N), eine von drei Task Forces der Mission der Europäischen Union, der European Forces (EUFOR) "Althea", in Bosnien-Herzegowina nun unter der Führung von Brigadier Mag. Karl Pronhagl. Ihm unterstehen rund 1 650 Soldaten aus 13 Nationen. Brigadier Mag. Pronhagl, der in Österreich die 3. Panzergrenadierbrigade kommandiert, hat das Kommando von seinem Vorgänger, dem finnischen Brigadegeneral Mika Peltonen, übernommen.

Das Bundesheer ist mit rund 300 Soldaten an der Mission EUFOR "Althea" beteiligt. Bereits zuvor waren österreichische Soldaten im Rahmen der NATO-geführten IFOR- und SFOR-Einsätze in Bosnien und Herzegowina im Einsatz gestanden. Trotz der Präsenz von insgesamt etwa 7 000 Peacekeepern gilt die Lage in dem krisengeschüttelten Land nach wie vor als problematisch.

Mit dem Kommando über die MNTF (N) ist auch die direkte Verantwortung über jenen Teil des Camp Eagle Base verbunden, in dem die Kräfte der Europäischen Union eingesetzt sind. Der Leiter des Führungsstabes des Österreichischen Bundesheeres, Generalmajor Mag. Christian Segur-Cabanac, traf daher am 10. November den Leiter des finnischen Büros für Militärpolitik, Generalmajor Holma Hekki, zur Unterzeichnung der entsprechenden Verträge, die Österreich formell zum Besitzer eines Teiles der Kaserne machen. Zusätzlich wurde auch ein Abkommen zur Unterstützung der österreichischen Teile mit Kommunikations- und Informationssystemen unterzeichnet.

-red-/-whm- Österreich: AFDRU-Kontingent aus Pakistan zurück

In den frühen Morgenstunden des 7. Dezember 2005 kehrten die Soldaten des Österreichischen Bundesheeres von ihrem Einsatz aus der Erdbebenregion in Pakistan zurück. Insgesamt haben 86 Soldaten - darunter drei Frauen - an diesem Einsatz teilgenommen.

Das AFDRU-Kontingent (AFDRU - Austrian Forces Disaster Relief Unit) war seit 13. Oktober in Muzaffarabad im Norden Pakistans im Einsatz gestanden. Während des 47 Tage dauernden Einsatzes hatten die Soldaten mit Hilfe von vier Wasseraufbereitungsanlagen täglich etwa 40 000 Menschen mit insgesamt fast 5 Millionen Liter Trinkwasser versorgt. Darüber hinaus sind auch Wasseranalysen durchgeführt, Brunnen reaktiviert und die lokalen Behörden bei der Wiederherstellung der zerstörten Infrastruktur unterstützt worden.

Am Nachmittag des 7. Dezember bekamen die Soldaten die Einsatzmedaillen verliehen. Neben Verteidigungsminister Günther Platter nahm an der Verleihung auch der pakistanische Verteidigungsattaché Brigadegeneral Iqbal Shaukat teil, der sich bei den österreichischen Soldaten für ihre großartigen Leistungen in Pakistan bedankte.

-red- Österreich: Verteidigungsminister informiert Attachés

Verteidigungsminister Günther Platter hat am 11. Jänner 2005 die in Wien akkreditierten Militärattachés zu einer Informationsveranstaltung über die militärischen Schwerpunktthemen während der österreichischen EU-Präsidentschaft an die Landesverteidigungsakademie eingeladen.

Das Hauptaugenmerk wird dabei auf der aktiven Fortführung und Weiterentwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) liegen. Dazu definierte der Verteidigungsminister drei wichtige Themen: 1. ESVP-Operationen: Auch im Jahr 2006 liegt der Focus aus österreichischer Sicht auf dem Westbalkan (Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Montenegro).

2. Weiterentwicklung der militärischen Fähigkeiten: Hier liegen die Schwerpunkte auf der forcierten Umsetzung der Headlinegoals und des Battle Group-Konzeptes, wobei insbesondere die rasche Verfügbarkeit der militärischen Kräfte verbessert werden soll.

3. Zivil-militärische Koordinierung: Hauptsächlich für die Szenarien von Terroranschlägen und Naturkatastrophen sind die zivil-militärischen Zusammenarbeit zu intensivieren und die Vorlaufzeiten abzukürzen. Ziel ist, innerhalb von 12 Stunden Experten vor Ort und innerhalb von 24 Stunden die Lagebeurteilung als Grundlage für den nachfolgenden Hilfseinsatz vorliegen zu haben.

-si- Österreich: Stabsoffizierskurs Elektronische Kampfführung

Das Thema Elektronische Kampfführung (EloKa) wird insbesondere bei internationalen Einsätzen immer wichtiger und außerdem seitens der NATO als ein integraler Bestandteil jeder militärischen Operation vorausgesetzt. Daher fand vom 10. bis zum 14. Oktober 2005 in Wien der erste österreichische Stabsoffizierskurs Elektronische Kampfführung (SOJEWC - Staff Officers Joint Electronic Warfare Course) statt. Der Kurs wurde vom Führungsgrundgebiet Führungsunterstützung (FGG 6) mit Unterstützung der Firma Systematic durchgeführt.

Der Kurs verfolgte das von der NEWAC (NATO Electronic Warfare Advisory Committee) vorgegebene Ziel, Offiziere aus PfP-Teilnehmerländern, die in einem Stab im Bereich EloKa arbeiten oder eine EloKa-Einheit führen, die notwendigen Kenntnisse für einen NATO geführten Einsatz zu vermitteln. Kursteilnehmer waren Mitglieder der ÖBH 2010-Arbeitsgruppe Elektronische Kampfführung sowie Offiziere des Kommandos Luftstreitkräfte, die sich mit EloKa vor allem beim Transporthubschrauber "Black Hawk" und beim Eurofighter "Typhoon" beschäftigen.

Der Kursinhalt umfasste neben einer Übersicht über den derzeitigen Stand der Elektronischen Kampfführung unter anderem auch die Teilbereiche Elektronische Unterstützungsmaßnahmen (EloUM bzw. ESM - Electronic Support Measures), Elektronische Gegenmaßnahmen (EloGM bzw. ECM - Electronic Counter Measures) und Elektronische Schutzmaßnahmen (EloSM bzw. EPM - Electronic Protective Measures).

-bew- Österreich: Internationaler Kampfmittelbeseitigungskurs in Grossmittel

Im Schulungszentrum der Lehrgruppe Munitionstechnik der Heeresversorgungsschule in Großmittel fand vom 7. bis zum 11. November 2005 erstmals ein Kampfmittelbeseitigungskurs für Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Staaten statt. Insgesamt nahmen zehn Kampfmittelbeseitigungsspezialisten aus Bulgarien, Finnland, Frankreich, Kroatien, Slowakei und Ungarn an dem Kurs teil, was das Interesse dieser Nationen an einer direkten Zusammenarbeit mit Österreich im Bereich der Kampfmittelbeseitigung zeigte.

Bei dem Kurs wurden den Teilnehmern in vorbereiteten Stationen sowohl Vernichtungsverfahren für konventionelle Munition gezeigt als auch die Beseitigung von unkonventionellen Sprengvorrichtungen, wie sie auch von Terroristen verwendet werden. Zur praktischen Ausbildung zählten auch eine Einweisung durch Spezialisten des Innenministeriums (Entschärfungsdienst und Entminungsdienst) sowie die Präsentation des von der Rüstungsdirektion Amt für Rüstung und Wehrtechnik und der Lehrgruppe Munitionstechnik zusammengestellten Sprengstoffanalysekoffers. Vertreter der Industrie gaben einen Einblick in zukünftige Entwicklungen in der Munitionstechnik.

Bei der Abschlussbesprechung wurde die Abhaltung einer Kampfmittelbeseitigungsübung angeregt, die unter der Verantwortung des Schulungszentrums für Munitionstechnik durchgeführt werden könnte.

-jos- Österreich: Sprachausbildung und Sprachpolitik international vernetzt

Bei dem im Vorjahr in Sofia, Bulgarien, abgehaltenen Seminar des Bureau for International Language Coordination (BILC) hielt Oberst Hofrat Mag. Andreas E. Hofer als Vertreter des Sprachinstitutes des Bundesheeres zum Generalthema Improving Language Programs einen viel beachteten Vortrag. Inhalt dieses Vortrages waren das österreichische Verfahren zur Erstellung von Curricula anhand von ausgewählten Beispielen verschiedener Leistungsstufen sowie die Lehrgangs- und Prüfungssystematik im Bereich des militärischen Fremdsprachenwesens.

Außerdem wurde bei dem Seminar das im Österreichischen Bundesheer eingeführte Konzept der obligatorischen Fremdsprachenausbildung für Unteroffiziere, das im internationalen Vergleich als einzigartig gilt und bereits mehrfach bei Übungen und internationalen Einsätzen von den Vertretern anderer Armeen anerkennend vermerkt wurde, bestätigt.

Das BILC (mit Sitz im George Marshall Center in Garmisch-Partenkirchen/Deutschland) wurde 1966 geschaffen, um - als Informationsschnittstelle der teilnehmenden Länder für die Entwicklung im Bereich der Sprachausbildung in Streitkräften zu dienen, - jährlich eine Konferenz für konzeptive Arbeit und ein PfP-Seminar abzuhalten, bei denen einerseits ein Rückblick über die geleistete Koordinationsarbeit gegeben und andererseits sprachausbildungsspezifische Themen behandelt werden sollen, - die Einhaltung der entsprechenden NATO-Standards zu gewährleisten, - den Austausch von Expertenmeinungen und Dokumenten, die sich mit dem Erlernen von Fremdsprachen, der Curriculumsentwicklung, dem Prüfungswesen etc. beschäftigen, zu ermöglichen.

-je- Österreich: Bundesheer bei der Anti-Terror-Übung "VORSORGE 05"

260 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres haben am 24. November vergangenen Jahres an der Anti-Terror-Übung "VORSORGE 05" teilgenommen. Diese war Teil des Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements (SKKM). Unter der Leitung des Innenministeriums übte das Bundesheer gemeinsam mit Blaulichtorganisationen und Experten des Entschärfungsdienstes.

Der Übungsannahme lag ein Terror-Szenario zugrunde: Am ersten Übungsort in Schwechat war es auf einer Straßenkreuzung zu einem Verkehrsunfall mit einer größeren Anzahl an Verletzten gekommen. Als Folge des Unfalls traten radioaktive und chemische Stoffe aus, was den Einsatz von Rettung, Polizei, Rotem Kreuz, Feuerwehr, Bundesheer und Entschärfungsdienst erforderte. Unter anderem kamen ABC-Abwehr-Spezialisten aus Salzburg und Oberösterreich mit Spür- und Dekontaminationstrupps sowie mehrere Notarztteams des Bundesheeres zum Einsatz. Außerdem wirkte das Bundesheer in der Gesamtorganisation, in der Übungsleitung sowie bei der abschließenden Evaluierung der Übung mit.

Am zweiten Übungsort, im 14. Wiener Gemeindebezirk, wurde u. a. ein Zugriff des Einsatzkommandos "Cobra" - unterstützt durch Hubschrauber des Innenministeriums - bei der Erstürmung einer Wohnung geübt, in der sich mutmaßliche Terroristen aufhielten.

Ziel der Übung im Vorfeld der österreichischen EU-Präsidentschaft war es, das Staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement sowie die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien und den Blaulichtorganisationen zu überprüfen und zu optimieren.

-si- Österreich/Deutschland/Slowenien: Multinationale Übung "DISPUTE 05" in Österreich

Die Übung "DISPUTE 05" wurde vom 5. bis zum 16. Dezember vergangenen Jahres auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf, in Großmittel sowie in Götzendorf und Umgebung abgehalten. Neben den rund 2 200 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres, die mit Masse der 7. Jägerbrigade angehörten, nahmen auch deren Partnerbrigaden, die 1. Infanteriebrigade aus Slowenien sowie die 37. Jägerbrigade und die 26. Luftlandebrigade aus Deutschland, mit rund 150 Soldaten an der Übung teil. Inhalt der Übung war der Einsatz im Rahmen einer friedensunterstützenden Mission. Ziel waren die Überprüfung der Interoperabilität für gemeinsame Einsätze mit internationalen Partnern sowie die Durchführung eines Angriffes zur Verhinderung einer ethnischen Säuberungsaktion durch eine der Konfliktparteien.

Für die Übung "DISPUTE 05" wurde die Ausgangslage "MAINLAND" adaptiert, die seit dem vergangenen Jahr im Bundesheer als Grundlage für derartige Übungen dient. Das "MAINLAND"-Szenario spielt in einer fiktiven Region in Europa, wo Minderheiten bzw. deren Enklaven bedroht werden und des Schutzes von internationalen Militärkräften bedürfen. Nach einer Resolution der Vereinten Nationen sollen diese Militärkräfte die Konfliktparteien trennen und für Ruhe und Ordnung im Inneren des Landes sorgen.

-red- Österreich/Europa: Stabsrahmenübung "VIKING 05"

Vom 5. bis 16. Dezember 2005 fand an elf Standorten in acht Ländern (Schweden, Finnland, Frankreich, Irland, Kroatien, Schweiz, Slowenien und Ukraine) die NATO-PfP-Übung "VIKING 05" statt. Insgesamt nahmen rund 2 000 Personen aus 22 Ländern daran teil (Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Italien, Kanada, Kroatien, Litauen, den Niederlanden, Österreich, Polen, Schweden, der Schweiz, Tschechien, Ukraine, Ungarn und den USA). Österreich war mit 76 Personen vertreten, großteils Teilnehmer des 17. Generalstabslehrganges und des Führungslehrganges 2 der Landesverteidigungsakademie. Zusätzliche Spezialisten wurden von der Zentralstelle und von den Waffen- und Fachschulen gestellt.

"VIKING 05" ist die vierte Fortsetzung einer bereits seit 1999 durch Schweden veranstalteten Serie von computerunterstützten Stabsübungen. Vorrangiges Ziel der Übung war die Verbesserung der Interoperabilität im Rahmen des NATO Combined Joint Task Force-(CJTF-) Konzeptes in einem multinationalen friedensunterstützenden Einsatz. Darüber hinaus stand auch die bei derartigen Einsätzen unerlässliche Zusammenarbeit mit zivilen Organisationen (z. B. UNO, UNHCR, Amnesty International sowie verschiedenen anderen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen) auf dem Programm.

Übungsannahme war der friedensunterstützende Einsatz einer aus mehreren gepanzerten Brigaden sowie Luft- und Seestreitkräften bestehenden internationalen Truppe (BFOR - Bogaland Force) unter dem Kommando der NATO in "BOGALAND" zur Durchsetzung einer UN-Resolution (notfalls unter Gewaltanwendung) nach einem Bürgerkrieg. Neben der Einrichtung einer entmilitarisierten Zone zu Land, in der Luft und auf See, um die Streitparteien zu trennen und zu entwaffnen, musste auch dringend humanitäre Hilfe für die Not leidende Bevölkerung organisiert werden.

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