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Die neue Österreichische Karte 1:250 000

Mit der Einführung der neuen Österreichischen Karte 1:250 000 wird das zivile und militärische Kartenwerk vereinheitlicht. Damit verfügen das Österreichische Bundesheer und die zivilen Einsatzorganisationen erstmals in der Zweiten Republik über eine gemeinsame idente Führungsgrundlage.

Die Österreichische Karte 1:250 000 (ÖK250) wurde vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Militärisches Geowesen (IMG) entwickelt. Das staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement (SKKM) des Innenministeriums empfiehlt dieses Kartenwerk allen Blaulichtorganisationen als Grundlage für Planungen und Einsätze. Die ÖK250 löst nach nunmehr flächendeckender Verfügbarkeit die Österreichische Karte 1:200 000 (Bundesländerkarte) als staatliche Übersichtskarte im mittleren Maßstabsbereich ab und wird neben zivilen Zwecken auch als offizielle Militärkarte des Österreichischen Bundesheeres dienen.

Blattschnitt und Blattbereichsbezeichnung

Die Österreichische Karte 1:250 000 wird flächendeckend für das gesamte Bundesgebiet und das angrenzende Ausland in zwölf Kartenblättern aufgelegt. Jedes dieser zwölf Blätter deckt einen Raum von 2° in der West-Ost- und 1° in der Nord-Süd-Erstreckung ab. Die Ausdehnung eines Kartenblattes beträgt durchschnittlich 153 km in West-Ost- und 111 km in Nord-Süd-Richtung (abhängig von der geografischen Breite). Die Fläche eines Blattbereiches umfasst rund 17 000 Quadratkilometer.

Die Blattbereichsbezeichnung der ÖK250 wird aus der Blattnummer und dem Blattnamen gebildet.

Die Blattnummer ist sechsstellig und setzt sich aus der vierstelligen Bezeichnung des entsprechenden Blattbereiches der Internationalen Weltkarte - IWK (z. B. NL 33) und einer Zahl von 01 (links oben) bis 12 (rechts unten) zusammen.

Der Blattname ergibt sich aus dem Namen der größten im Blattbereich liegenden Stadt (z. B. Innsbruck, Salzburg, Graz, Wien).

Karteninhalt

Die ÖK250 entsteht durch die Verknüpfung des Datenbestandes des Kartografischen Modells 1:200 000 des BEV (KM200-R) - mit entsprechenden kartografischen Veränderungen für den Maßstab 1:250 000 - mit dem Kartenrahmen und dem Kartenrand. Das Kartenbild ist im Norden und Osten abfallend (reicht also bis zum Papierrand).

Das KM200-R ist die digitale Karte des gesamten österreichischen Staatsgebietes im Maßstab 1:200 000. Es liegt blattschnittfrei und georeferenziert (mit Koordinaten versehen) vor und wird im Koordinatensystem ETRS 89 (Europäisches Terrestrisches Referenzsystem 1989) auf der Grundlage des UTM-Systems (Universales Transversales Mercator-System) erstellt.

Die ÖK250 ist eine topografische Übersichtskarte mit einer Geländedarstellung durch Höhenschichtenlinien, Felsdarstellung und Reliefschummerung. Weitere Inhalte sind eine flächenhafte Siedlungsdarstellung, das Gewässernetz, das Verkehrswegenetz sowie geografische Namen von Siedlungen und wichtigen Objekten.

Das Kartenwerk zeichnet sich durch eine neuartige, den Einsatzzwecken des Krisenmanagements angeglichene, Klassifikation des Straßen- und Wegenetzes aus. Diese Straßenklassifikation beinhaltet Informationen über Verbindungsbedeutung, Straßenbreiten, Engstellen, eingeschränkte Brückenbelastbarkeit und Durchfahrtshöhen sowie außergewöhnliche Steigungen. Ebenfalls eingezeichnet sind die Standorte von Krankenhäusern.

Der Karteninhalt wird laufend aktualisiert und die Karte in Abständen von drei Jahren neu aufgelegt. Die Aktualität des Karteninhaltes entspricht dem Aktualitätsstand des KM200-R zum Zeitpunkt der Ausgabe des entsprechenden Kartenblattes. Der Druck der aktuellen Ausgabe erfolgte im April 2011.

Der abfallende (bis zum Papierschnitt reichende) Kartendruck an der Nord- und Ostseite jedes ÖK250-Blattbereiches ermöglicht in Verbindung mit Passmarken oder Passkreuzen das schnelle und genaue Aneinanderfügen der angrenzenden Blattbereiche, ohne den Kartenrand bzw. den Kartenrahmen umknicken oder abschneiden zu müssen.

UTM-Ausstattung

Die UTM-Ausstattung der ÖK250 im Kartenbild und im Kartenrahmen umfasst:

  • 100-km-Quadrate, gekennzeichnet durch breite, rote Linien und deren Bezeichnung; jedes 100-km-Quadrat ist in allen vier Ecken und mehrmals entlang seiner Begrenzungslinien durch seine Bezeichnung ausgewiesen;
  • Gitterlinien des betreffenden UTM-Gitternetzes im Abstand von vier Zentimetern (zehn Kilometer); jede zehnte Gitterlinie ist verstärkt dargestellt und deckungsgleich mit einer Seite des 100-km-Quadrates. An den Schnittpunkten dieser Gitterlinien werden die betreffenden 100-km-Quadrate mit dem zutreffenden Buchstabenpaar gekennzeichnet.

Zur UTM-Ausstattung gehört auch die Eintragung der 30 Blattbereiche der ÖK50 im Kartenbild der ÖK250. Die jeweiligen Blattbereiche der ÖK50 sind durch schraffierte Linien dargestellt. In der Farbe des UTM-Aufdruckes im Kartenbild befinden sich die Passmarken, die ein einfaches und präzises Zusammenfügen mehrerer nebeneinander liegender Blattbereiche der ÖK250 ermöglichen.

Im Kartenrand der ÖK250 befinden sich

  • eine Gliederung der im Blattbereich liegenden österreichischen politischen Bezirke;
  • eine weitgehend standardisierte Erläuterung zum Ortsangabeverfahren gemäß UTMREF bzw. UTM in deutscher und in englischer Sprache, einschließlich eines auf den Blattbereich bezogenen Beispiels;
  • eine Übersicht der ÖK250 Blattbereiche 1:250 000 zueinander und in Bezug zu den Nachbarländern sowie
  • eine Blattbereichsübersicht der Österreichischen Karte 1:50 000 mit einem Beispiel der Blattbezeichnung des jeweiligen ÖK250-Blattes.

Die Kartenrandausstattung enthält im Anschluss an den Titelbereich eine Übersichtsdarstellung des Blattbereiches, den Herausgebervermerk und den Urheberrechtsvermerk. Die Kartenrandinformationen sind sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache abgefasst.

Ab dem 4. Quartal 2011 wird der Druck aller Österreichischen Karten im Heeresdruckzentrum (HDruckZ) und nicht mehr wie bisher im BEV erfolgen.


Autor: Oberstleutnant dhmtD Mag. Wolfgang Wechselberger, Jahrgang 1965. 1984/85 Einjährig-Freiwilligenausbildung (Waffengattung Jäger), danach Zugskommandant im Landwehrbataillon 712 und im Jägerbataillon 25. Studium der Geografie und Kartografie an den Universitäten Graz und Wien. 1996 Eintritt in den MilGeoDienst; 1997 bis 2002 LVAk/IMG - Verwendung als Referent MilGeoInformationssystem; 1999 Grundausbildungslehrgang dhmtD; 2002 bis 2010 KdoFüU/IMG, Verwendung als Referent MilGeoPublizistik. 2007 bis 2008 Auslandsverwendung als Planungs- und Verbindungsoffizier beim Regionalen Zentrum für die Unterstützung der Verifikation und Durchführung der Rüstungskontrolle in Südosteuropa (RACVIAC) in Zagreb/Kroatien. Seit 2011 FüUZ/IMG - Verwendung als Referent MilGeo.

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