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AAB7 mit Zukunft!

Den Medien wurden heuer sieben Wehrdienstmodelle präsentiert. Eine breite Debatte darüber und eine Beschlussfassung im Parlament sind allerdings noch ausständig. Sollte die Wehrpflicht bzw. deren Aussetzung oder Abschaffung erneut zum Wahlkampfthema werden und dann wieder Polemik, Wahltaktik und Parteipolitik statt einer sachlichen Diskussion der Sicherheitspolitik die Medienlandschaft beherrschen? Manch kluge und motivierende Ansätze, die auf breitem Konsens von der ÖBH-Reformkomission 2010 ausgearbeitet wurden, erfuhren bis dato keine Umsetzung (neues Dienstrecht, Auslandseinsatzverpflichtung, Budget, Anschubfinanzierung etc.).

Auch für die Truppe blieben zahlreiche Fragen unbeantwortet: Wer reagierte rechtzeitig auf die erwartbare Ressourcenknappheit? Wo liegt die Wahrheit zwischen Budgetnot, teilweise veralteter Infrastruktur und der Tatsache, dass das Österreichische Bundesheer seine Aufgaben im internationalen Umfeld mit guter Ausrüstung in hervorragender Weise erfüllt? Die brauchbarsten Informationsquellen sind weiterhin die Tageszeitungen.

Die Masse der Rekruten des AAB7 sprechen sich für eine Beibehaltung der Wehrpflicht aus. Das wichtigstes Beurteilungskriterium dafür sind persönliche Erlebnisse wie der Präsenzdienst sowie Eigenerfahrungen in Assistenzeinsätzen im Inland.

Gerade in unsicheren Zeiten muss man sich auf seine Stärken fokusieren:

Der Kader des AAB7 hat schon zahlreiche Reformen gemeistert. Dies v. a. durch hohe Motivation, Innovationen, Leistungswillen und Leistungsbereitschaft auch unter schlechter werdenden Bedingungen (Aussetzen der Artillerieausbildung, unsichere Zukunft für die eigene Garnison, Reduktion der Mehrdienstleistungen etc.).

Argumente für die Zukunft

Die Sicherheit Österreichs sollte von der Agenda der Tagespolitik gestrichen werden, da die Bevölkerung primär nur Katastropheneinsätze im Inland wahrnimmt. Erwartet wird eine Wehrgerechtigkeit - dafür wäre auch eine Bereitschaft vorhanden für die Gemeinschaft etwas zu leisten, um im militärischen und sozialen Bereich sowie bei Katastrophen potente Leistungsträger zu haben.

Aufgrund der Umstrukturierung und künftiger Reformen, werden die Anzahl bzw. die Größe der Artilleriebatterien und die Anzahl der Garnisonen im gesamten Bundesgebiet reduziert werden müssen. Die Zukunft unserer Aufklärung sieht positiver aus, zwischen der Notwendigkeit der Aufstellung einer technischen Aufklärungskompanie, der bewährten Ausbildung für einen jährlichen Auslands¬einsatz und der Option, dass unter Inkaufnahme des vertraglich vereinbarten Rückbaues der Garnison Fehring, in eine moderne Kaserne nach Güssing ausgewichen werden kann.

Schlechter hingegen ist die Zukunft der Artillerie in Feldbach. Der Ansatz, dass die Kadersoldaten des AAB7 im Bereich des schweren Granatwerfers, im Pionierdienst aber auch im Finanzministerium Verwendung finden werden ist für diese wenig hilfreich. Man erwartet, dass die Fähigkeiten im Artilleriebereich durchgeplant werden und dass nach den entsprechenden Ableitungen entschieden wird, wo welche Artilleriebatterien disloziert werden sollen.

Das AAB7 sieht voller Zuver¬sicht, aber auch mit eigenen Über¬legungen den Herausforderungen der Zukunft entgegen.

Way ahead

Das AAB7 ist bereit für ein Pilotprojekt. Politischer Wille und Zustimmung der vorgesetzten Ebenen vorausgesetzt, wäre ein territorial eingebettetes Ausbildungszentrum für das Heer und für Einsatzorganisationen zu bilden, wo z. B. jede Öster¬reicherin und jeder Österreicher in den Stellungsstraßen eine Gesunden¬untersuchung erfahren darf. Mobile Informationsteams führen in den Bezirken zweitägige Informationsveranstaltungen über den Dienst im Heer durch. In neuen Ausbildungszentren soll eine gemeinsame Ausbildung (rechtliche und soziale Grundlagen, Erste Hilfe, Katastrophenschutz, Zivilschutz, ABC-Abwehrdienst, Pionierdienst, Sport etc.) für alle zukünftigen Mitarbeiter stattfinden. Die besten 10 000 Wehrdienstpflichtigen dürfen in den Brigaden ihre militärische Ausbildung absolvieren. Alle anderen Wehrtauglichen des jeweiligen Jahrganges - und Freiwillige bis zum 65. Lebensjahr - kommen in die ihnen entsprechende Ausbildungsschiene (Rettung, Feuerwehr, Berg-, Wasser-, Höhlenrettung, Rettungshundebrigade, klassischer Zivildienst etc.) und leisten beim Bedarfsträger ihren Dienst ab. Neben dem Wehrdienst und dem Wehrersatzdienst ist ein Zivil- und Katas¬trophenschutzdienst implementiert.

Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden.

Oberst dG Ing. Mag. Klaus Jäger

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