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Der österreichische Beitrag zur Aufklärungskomponente am Balkan

Österreich leistet einen wesentlichen Beitrag für die Aufklärungskräfte im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina. Wesentlich beteiligt an deren Ausbildung ist u. a. das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7 (AAB7), das auch eine Vielzahl seines Kaders in diese Einsätze entsendet. Im folgenden Beitrag werden Ausrüstung, Gliederung und Einsätze dargestellt.

Gemischte Aufklärungskompanie KFOR

Gliederung und Ausstattung

Im September 2008 stellte das AAB7 für sechs Monate den österreichischen Anteil des Kompaniekommandos der gemischten Aufklärungskompanie (Bezeichnung im Einsatzraum "Multinational Reconnaissance Company", kurz MNRC oder MN RECCE COY) der Multinationalen Task Force South (MNTF S) im Kosovo. Diese Aufklärungskompanie entsprach dem Verständnis der deutschen Bundeswehr von einer Aufklärungseinheit und verfügte, dem Einsatzraum und den Aufgaben angepasst, über alle vier Teilfähigkeiten der Aufklärung:

  • Späh-,
  • Radar-,
  • Drohnen- und
  • Gesprächsaufklärung.

Die RECCE COY bestand aus deutschen, türkischen und österreichischen Soldaten, einer "ALADIN"-Gruppe und insgesamt vier Aufklärungszügen:

  • einem österreichischen Aufklärungszug,
  • einem türkischen Aufklärungszug,
  • einem deutschen technischen Aufklärungszug und
  • einem deutsch-österreichischen Feldnachrichtenzug.

Die Ausstattung des technischen Aufklärungszuges (TAZ/DEU) stützte sich mit Masse auf sechs Transportpanzer "Fuchs" ab, wovon drei Stück als Radarträger "RASIT" (radar d‘acquisition et de surveillance terrestre) genutzt werden konnten. Das Radar ermöglichte eine Detektion von Zielen bis maximal 20 Kilometer in einem Sektor von 2 200 Strich (ca. 125 Grad). Dieser Zug konnte auch als leichte Spähaufklärung zu Fuß oder mit dem geländegängigen Kraftfahrzeug "Wolf" zum Einsatz gebracht werden.

Zur Mannesausrüstung zählten beim TAZ Bildverstärkerbrillen, Laser-Licht-Module sowie Nachtsichtaufsätze zur Standardausrüstung. An weiteren Beobachtungsmitteln standen zehn Wärmebildgeräte "Sophie", ein Fernrohr "Leica" (mit 30-facher Vergrößerung) sowie zwei Digitalkameras zur Verfügung. Diese Ausstattung zählte bereits zum Zeitpunkt des Einsatzes geringerer Intensität zur Minimalkonfiguration für die Entsendung eines Aufklärungszuges und ließ schon die ersten Unterschiede zum österreichischen Äquivalent (keine Kameras und Spektive/Fernrohre sowie nur eine geringere Anzahl an Nachtsichtmitteln) erkennen.

Die "ALADIN"-Gruppe (Abbildende luftgestütze Aufklärungsdrohne im Nächstbereich) erweiterte die Teilfähigkeiten innerhalb der Kompanie um die Komponente der dritten Dimension, der Aufklärungsdrohne. Obwohl sie in Afghanistan und in der Deutschen Bundeswehr als zusätzliches Mittel für den Spähtruppführer auf "Fennek" (gepanzertes Aufklärungsfahrzeug der Bundeswehr)-Basis dient, wurde sie im Kosovo als eigenes Element verfügbar gemacht. Die Aufklärungskompanie hatte zwei Bodenkontrollstationen und sechs Flugkörper (Unmanned Aerial Vehicles - UAV). Die maximale Reichweite der Drohne ist mit ca. fünf Kilometer Reichweite bei einer Flughöhe zwischen 150 und maximal 3 000 Meter und einer Geschwindigkeit von 45 bis 70 km/h beschränkt. Die Vorbereitungen für den Start benötigen ungefähr zehn Minuten und erforderten eine enge Koordinierung mit anderen Luftraumnutzern.

Der Feldnachrichtenzug stellte die dritte Teilfähigkeit der Aufklärungstruppe dar und setzte sich aus deutschen und österreichischen Soldaten, die speziell in der Gesprächsaufklärung geschult sind, zusammen. Obwohl der Zug organisch ein Element der Kompanie war, wurde er als einziges Element durch die G2-Abteilung der MNTF SOUTH unmittelbar geführt und nur in Ausnahmefällen zur Zusammenarbeit mit der restlichen Kompanie angewiesen. Die Berichterstattung erfolgte nach Auswertung der Aufklärungsergebnisse direkt an die G2-Abteilung, die dann die unbedingt erforderlichen Informationen dem Kommandanten der Aufklärungskompanie für eine Folgeoperation zur Verfügung stellte.

Die vierte Teilfähigkeit, nämlich jene der Spähaufklärung, wurde durch den türkischen und österreichischen Aufklärungszug abgedeckt. Der türkische Aufklärungszug verfügte über gepanzerte leichte Spähaufklärungsfahrzeuge des Typs "Cobra", die sehr wendig und geländegängig besser zum Einsatz gebracht werden konnten als die Fahrzeuge des österreichischen Aufklärungszuges. Dieser hatte "Dingo" 2, die für die meisten Wege im südlichen Kosovo abseits der Hauptbewegungslinien zu schwerfällig waren. So musste der österreichische Zug für derartige Einsätze oftmals auf die ungepanzerten "Puch G" zurückgreifen oder gar auf Fahrzeuge nach dem Ausbringen (Absetzen der Spähtrupps nahe der Aufklärungsziele - die Trägerfahrzeuge verlegen wieder zurück ins Camp) verzichten. Im türkischen Zug war noch zusätzlich ein Radar vom Typ "ASKARAD" mit ähnlichen Leistungsparametern wie das "RASIT" für den abgesetzten Betrieb vorhanden. Der österreichische Aufklärungszug (AufklZg/AUT) wurde durch den KPE-AufklZg des Jägerbataillons 18 gestellt und hatte mit 40 Mann die größte Durchhaltefähigkeit.

Aufträge und Einsätze

Nach einer kurzen Übergabe- und Übernahmephase durch den deutschen Vorgänger bestand die Hauptaufgabe des Kompaniekommandanten darin, die wesentlichen Einsatzgrundsätze und Einschränkungen der restlichen drei Teilfähigkeiten zu erfassen. Nach dem Kennenlernen der entscheidenden Parameter der unterschiedlichen Systeme wurde durch gemeinsame Übungen vorrangig das Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen aller Nationalitäten innerhalb der Kompanie gefördert. Dies gelang vorwiegend dadurch, dass die einzelnen nationalen Erfahrungen in der Gefechtstechnik und die jeweilige Ausbildungsphilosophie in gemeinsamen Trainingseinheiten vereinheitlicht wurden.

Ein weiteres Schwergewicht war das gemeinsame "Voice Procedure Training", das die Kommunikation über Funk innerhalb der Kompanie erst ermöglichte. Entscheidend für ein gegenseitiges Verständnis war jedoch nicht nur die Ausbildung, sondern der offene und wertschätzende Umgang untereinander, da die nationalitätseigenen Ansichten und Verfahren nur sehr ungern abgelegt wurden. Die ersten "Operationen" in denen sich die Kompanie zu beweisen hatte, verliefen ähnlich wie der Grenzüberwachungseinsatz im Burgenland. Vorwiegend war der Grenzraum zu FYROM (Former Yugoslavian Republic of Macedonia) und Albanien zu überwachen und Schmuggeltätigkeiten festzustellen. Die Beobachtungen waren unverzüglich der MNTF S zu melden. Die Task Force leitete Vorkommnisse dann an das Kosovo Police Service weiter. Die besondere Herausforderung für die Aufklärungskräfte lag dabei nicht in der Überwachung eines Raumes, sondern im Beziehen desselben. Da die Operationen immer verdeckt zu erfolgen hatten, d. h. die Aufklärer mussten unerkannt ihre Stellungen erreichen, wurden stets kreative Varianten des Ausbringens der einzelnen Trupps gewählt. Bei Tageslicht wurden Aufklärungskräfte z. B. überwiegend mit Hubschraubern oder Fahrzeugen ausgebracht, deren Zugehörigkeit nicht auf die Aufklärungskompanie schließen ließ (Fahrzeuge von anderen Truppengattungen). Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit im Kosovo unterstützt ein Teil der Bevölkerung die organisierte Kriminalität. Es musste davon ausgegangen werden, dass die eigenen Bewegungen genau beobachtet und bewertet wurden. Erschwerend für das Unerkanntbleiben kam hinzu, dass Aufklärungskräfte meist Trägerfahrzeuge nutzen, die sich wesentlich von denen anderer Truppenteile unterschieden. Egal ob es sich um die Transportpanzer "Fuchs" mit Radar, dem türkischen Spähfahrzeug "Cobra" oder dem "Dingo" 2 des österreichischen AufklZg handelte - diese Fahrzeuge wurden eben nur durch die Aufklärungskompanie der MNTF S genutzt. Daher wurden Täuschungsoperationen in anderen Gebieten mit Kräften, die gerade nicht so gebraucht wurden zeitgleich mit dem Ausbringen der Trupps durchgeführt, oder sie wurden in der Nacht und/oder mit Hubschraubern ausgebracht.

Da Aufklärer im abgesetzten Einsatz, also ohne Abstützung auf ein Trägerfahrzeug, oftmals bis zu vier Tage ohne Anschlussversorgung das Auslangen finden mussten, erforderte das eine hohe geistige und körperliche Flexibilität. Die Annäherung an die Aufklärungsziele erfolgte im gebirgigen südlichen Teil des Kosovos oft über mehrere Kilometer und mit Rückengepäck bis zu 60 Kilogramm pro Mann.

Neben der Forderung, unerkannt durch die Bevölkerung in die entsprechenden Räume zu kommen, waren das Aufrechterhalten der Kommunikation und das Orientieren (Navigieren) weitere Herausforderungen. Um mit der übergeordneten Führungsebene und auch innerhalb der Kompanie Verbindung halten zu können, bezog der Kompaniekommandant mit dem Führungspanzer "Fuchs" eine vorgeschobene Befehlsstelle, um einen Relaisbetrieb sicherzustellen. Aufgrund der hohen Anzahl an Bewegungen und an Fahrzeugen bezogen die einzelnen Elemente immer zeitlich gestaffelt ihre Stellungen. Die Navigation wurde durch die Abstützung auf NATO-Gerät wesentlich erleichtert, da das Kartenmaterial oft nicht mehr aktuell war. So konnte durch eine Satellitenverbindung ständig der aktuelle Standort der eigenen Elemente auf einer digitalen Karte im Fahrzeug dargestellt und auch Informationen innerhalb der Kompanie sowie mit der übergeordneten Führungsebene ausgetauscht werden.

Zu weiteren Aufträgen der Kompanie zählten die Überwachung von Go and Pray Visits (GPV) bzw. Go and See Visits (GSV), bei denen einerseits durch die jeweilige Minderheit eine religiöse Feier besucht wurde oder die Rückansiedelung von Vertriebenen im Vorfeld stattfand. Wie jedoch auch bei der "klassischen" Grenzraumüberwachung wurde stets der Anspruch auf "Tarnung der eigenen Tätigkeiten" gestellt. Um etwaige Demonstrationen (Versammlungsräume) an solchen Tagen frühzeitig erkennen zu können, wurde ein spezielles Verfahren zur Beobachtung und Verfolgung (Tracking) aus der Luft von An-/Versammlungen mit den vorhandenen Hubschrauberbesatzungen trainiert. Dieses umfasste eigene Nachtflugprogramme für die Angehörigen der MN RECCE COY und wurde durch gemeinsame Operationen mit dem FLIR (Forward Looking Infrared) der österreichischen "Alouette" III Besatzungen geübt. Durch Verwendung der NightSun ("Scheinwerfer", der an der "Alouette" III montiert ist und nahezu mit Tageslichtqualität Ziele beleuchten und mittels Lichtpunkt markieren kann) mit einem entsprechenden UV-Filter (durch diesen Filter ist das markierte Zielobjekt mit freiem Auge nicht erkennbar markiert und wird dadurch nicht merkbar angestrahlt) wurden verdächtige Fahrzeuge auch bei Dunkelheit vom Hubschrauber aus markiert. Die Aufklärungskräfte am Boden konnten in Folge mit ihren Nachtsichtgeräten diese innerhalb ihres Beobachtungsbereiches erkennen und zuordnen. Im Zusammenwirken aller Teilfähigkeiten der Aufklärungskompanie war es dann relativ mühelos möglich diese Fahrzeuge zu kontrollieren. Der teilfähigkeitsübergreifende Einsatz der Aufklärungsmittel wird auch als "Sensormix" bezeichnet und ist bei vielen Armeen Standard.

Auf einen Blick

Für die Zielaufklärung wurden zumeist Informationen durch den Feldnachrichtenzug (in Österreich auch Field Human Intelligence - FHT) herangezogen und dann unter Anwendung des "Sensormix" eine möglichst unauffällige Variante der Überwachung gewählt. Die Einsätze im Kosovo waren durch abwechslungsreiche Aufgaben und eine relativ großzügige Vorbereitungszeit (für die Planung der Operationen) gekennzeichnet und stützten sich auf technische Hilfsmittel ab.

Der Aufklärungszug des Multinationalen Bataillons EUFOR "Althea"

Gliederung und Ausstattung

Der Aufklärungszug des Multinationalen Bataillons gliederte sich in drei Aufklärungsgruppen zu je zwei Aufklärungstrupps und war mit "soft skinned vehicles", also ungehärteten Fahrzeugen des Typs "Puch G" ausgestattet.

Dieser Zug hatte grundsätzlich ähnliche Aufträge und mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie jener zwei Jahre zuvor im Kosovo. Die Einsätze waren nahezu ausschließlich verdeckt durchzuführen. Die vorhandene Ausstattung ließ jedoch anfangs eine Auftragserfüllung im vollen Umfang nicht zu (z. B. durch das Fehlen einer qualitativ hochwertigen Fotoausrüstung). Doch nach und nach wurden u. a. die so dringend benötigten Kameras für die Umsetzung der Aufträge geliefert. Damit konnten nun Fotos von gesuchten/verdächtigen Personen mit der geforderten Qualität bis zu einer Entfernung von 700 Metern gemacht werden.

Im Rahmen dieser Aufträge agierte der Aufklärungszug als einziges Element des multinationalen Bataillons und somit auch der noch verbliebenen Truppe in Bosnien und Herzegowina oftmals von bis zu 100 Kilometer vom Camp entfernt selbstständig für eine Dauer von bis zu fünf Tagen. Zweck dieser Einsätze war es, verdächtige Personen zu observieren und Bewegungen dieser Personen auf bosnischem Staatsgebiet zu dokumentieren. Diese Art der Einsätze erforderte eine detaillierte Planung, beginnend von dem verdeckten Ausbringen der Trupps bis zur geeigneten Stellungswahl anhand von Satellitenbildern und Kartenmaterial, da eine Erkundung vorab nicht möglich war. Wesentlich dabei war vor allem die Berücksichtigung der Minenlage im jeweiligen Einsatzgebiet.

Die größte Herausforderung war jedoch die Annäherung zum Zielobjekt, da diese bis zu 100 Kilometer immer wieder durch urbanes Gelände führte. Daher stellte der abgesessene Einsatz der Spähaufklärung in sicherer Entfernung vom Zielobjekt die effektivste Variante dar. Dadurch reduzierte sich die Durchhaltefähigkeit der Spähtrupps um einiges, da die gesamte Ausrüstung am Mann mitzuführen war (alleine die Kameraausstattung mit Zubehör wog zehn Kilogramm; ca. 60 bis 70 Kilogramm das gesamte Rückengepäck) und eine Anschlussversorgung für fünf Tage nicht zweckmäßig gewesen wäre. Die Spähaufklärungskräfte wurden bei Dunkelheit in sicherer Entfernung zum Ziel abgesetzt und näherten sich zu Fuß unter Zuhilfenahme von GPS und Nachtsichtgeräten an die anhand der Karte beurteilten Beobachtungsstellen an. In einer nahen FOB (Forward Operating Base) wurden EOD (Explosive Ordnance Disposal)- und Sanitätskräfte (Notarzttrupp) bereitgehalten, bis die Trupps ihre Stellungen bezogen hatten. Dem Spähtruppführer oblag es, den beurteilten Weg genauestens einzuhalten. Dieser speicherte den Marschweg als sogenannten "GPS-Track" ab. Die Verbindung konnte aufgrund der großen Distanzen nur durch das NATO-Satellitenkommunikationsmittel TacSat (Tactical Satellite) bzw., falls die eigenen Fahrzeuge in der Nähe der Beobachtungsstellen verblieben, mittels Kurzwelle gehalten werden. Wesentlich bei einem Fünf-Tageseinsatz war, den Melderythmus und die Indikatoren für Sofortmeldungen klar zu befehlen, da die mitgeführten Akkus einen durchgehenden Betrieb nicht erlaubten.

Zu weiteren Aufträgen zählten die Überwachung der Gedenkfeierlichkeiten im Juli anlässlich des Srebrenica-Massakers und die Erkundung und Vorbereitung der Aufgaben gemäß den Eventualfallsplanungen des Multinationalen Bataillons (den so genannten Contingency Plans; z. B. Aufklärung im urbanen Gelände zum Zwecke der Evakuierung von Liaison Monitoring Teams oder des Personals der Botschaften).

Zusammenfassung

Die größten Herausforderungen in den heutigen Einsätzen für Aufklärungskräfte liegen in

  • dem unerkannten Beziehen geeigneter Räume für die Auftragserfüllung (vorwiegend durch urbanes Gelände),
  • dem Sicherstellen der Durchhaltefähigkeit über fünf Tage bei jeder Witterung,
  • dem Herstellen und Halten der Verbindung über große Distanzen,
  • dem Berücksichtigen der entsprechenden Minenlage unter größtmöglichem Eigenschutz,
  • der Wahl einer Beobachtungsstelle - möglichst weit entfernt vom Ziel und
  • den extremen körperlichen Belastungen, denen die Aufklärungskräfte ausgesetzt sind.

Im Vergleich zu konventionellen Szenarien, in denen es galt massive Panzerverbände und das Schwergewicht des feindlichen Angreifers frühzeitig zu erkennen, sind die erwähnten Aufgaben um einiges schwieriger auszubilden und durchzuführen. Zumeist muss in urbanes Gelände zumindest beobachtet werden. Es ist daher oftmals die Beobachtung aus mehreren Richtungen und kürzeren Distanzen zu gewährleisten. Mehr Kräfte am und kurze Entfernungen zum Zielobjekt bedeuten jedoch auch eine höhere Gefahr entdeckt zu werden. Die technischen Hilfsmittel sind unbestritten eine Notwendigkeit, um diese Aufträge erfüllen zu können, erhöhen aber das Gewicht des mitzuführenden Gepäcks und erfordern eine körperliche Robustheit, die über die "normalen" Anforderungen an einen Soldaten hinausgeht.

Trotz unterschiedlicher Aufgaben in beiden Einsatzräumen sind viele Gemeinsamkeiten zu erkennen: Aufklärungskräfte in Auslandseinsätzen müssen bereit sein, kreativ zu denken, flexibel und entschlossen zu handeln und ein höheres Risiko als andere Soldaten in Kauf zu nehmen.


Autor: Hauptmann Günter Rath, Jahrgang 1976. 1997 bis 2000 Theresianische Militärakademie; ab 2000 1. Offizier und Beobachtungsoffizier beim Panzerartilleriebataillon 9, ab 2002 stellvertretender Batteriekommandant bzw. Batteriekommandant/Artillerieregiment 1, seit Überleitung des Artillerieregiments 1 in das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7 Aufklärungsoffizier, seit 2009 Aufklärungsoffizier und stellvertretender S3; Auslandseinsätze: 2005/06 stellvertretender Kommandant Stabskompanie/Task Force "Dulje"/KFOR, 2008/09 Kommandant der gemischten Aufklärungskompanie/MNTF S/KFOR, 2010 S3/Maneuvre Battalion/EUFOR "Althea".

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