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Der Sergeants Major Course

Die Ausbildung an der US Army Sergeants Major Academy in Fort Bliss, Texas

Der Sergeant Major ist Unteroffizier, doch ihm melden oft sogar Offiziere. Seine Dienststellung und Funktion ist mit keiner Unteroffiziersfunktion im Österreichischen Bundesheer direkt vergleichbar, wohl aber Bereiche seiner Tätigkeit, vor allem bei Einsätzen im Ausland. Deshalb absolvierte vom Juli 2000 bis zum Juni 2001 erstmals ein österreichischer Unteroffizier die Ausbildung zum Sergeant Major.

Ein Sergeant Major ist der höchste Un­ter­offizier seiner Ein­­heit bzw. seines Ver­bandes oder er arbeitet in einer höheren Stabsstelle. Der Sergeants Major Course (SMC) der US Army bereitet den dafür vorgesehenen Unteroffizier auf diese Aufgabe vor, und befähigt ihn, dort den Stabsoffizier oder den Kommandanten direkt zu unterstützen und zu beraten - als Sergeant Major oder später z. B. als Command Sergeant Major und vielleicht sogar als Sergeant Major of the Army.

Die Ausbildung erfolgt an der US Army Sergeants Major Academy (USASMA) in Fort Bliss, El Paso, Texas. Der Aus­bil­dungsstoff des Sergeants Major Course ist speziell auf diese Funktion abgestimmt und umfasst Elemente der Offi­ziersausbildung, darf aber mit dieser nicht verwechselt werden. Am Sergeants Major Course 2000/2001 nahmen 470 Soldaten aus allen Bereichen teil, darunter 24 International Military Students (IMS) - also Nichtamerikaner - aus 21 Ländern. Bei den Teilnehmern der US Army lag der Frauenanteil bei rund 30 Prozent. Diese Frauen werden allerdings nur in nicht kämpfenden Einheiten eingesetzt.

Die Bezeichnung US Army Sergeants Major Academy täuscht. Nach öster­reichischem Verständnis ist der Kurs waffengattungsübergreifend, sind doch in der US Army selbst alle Waffengattungen vertreten, ebenso Reservisten. Auch aus den anderen Bereichen der Streitkräfte (Air Force, Navy, Marines, Coast Guard sowie National Guard) werden ausgewählte Unteroffiziere zu diesen Kursen entsandt.

Aus Gründen des Erfahrungsaustausches mit anderen Nationen dürfen auch verbündete sowie neutrale Länder Unteroffiziere zu diesem Kurs entsenden. Bis zu drei Jahren nach erfolgreichem Abschluss dieses Kurses wäre es auch für diese ausländischen Unteroffiziere möglich, als Ausbilder an der US Army Sergeants Major Academy am Sergeants Major Course auszubilden, etwa im Zuge eines Austauschprogramms (z. B. wenn ein amerikanischer Unteroffizier gleich­zeitig als Ausbilder an der österrei­chi­schen Heeresunteroffiziersakademie tätig wäre). Die Voraussetzung für einen sol­chen Personalaustausch ist aller­dings ein bilaterales Zustimmungsverfahren.

Die Vorbereitung

Eine Voraussetzung für diesen Kurs sind Englischkenntnisse der Stufe "C". Diese werden in den Vereinigten Staaten nochmals überprüft. Eine weitere Grundbedingung ist (mindestens) der Dienstgrad Offiziersstellvertreter - be­reits bei Kurseinstieg.

Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Waffengattung, z. B. Jäger, ist hingegen nicht erforderlich, weil, wie oben angeführt, im Kurs sämtliche Waffengattungen vertreten sind. Zwingend vorgeschrieben ist allerdings eine Ge­sundheitsun­ter­suchung für das Ausland und - natürlich - ein Visum. (Dieses wird im Zuge einer Einweisung, die an der amerikanischen Botschaft in Wien erfolgt, beantragt und danach dem Kursteilnehmer kostenlos zugesandt.)

Die Anreise

Der Hinflug führte von Wien über London und Dallas nach El Paso. Bei der Ankunft in El Paso erfolgte die Abholung direkt vom Flughafen - durch drei (!) GI’s. Die Unterbringung - bis zum Beginn des Vorkurses - erfolgte in einem Hotel direkt in der Kaserne. Danach war es möglich, bis zum Kursende ein Appartement außerhalb der Kaserne anzumieten. Selbst wenn man schon Informationen über El Paso eingeholt hat, überraschen den Gast der Anblick der Sträucherwüste und die hohen Temperaturen. Auch die Ausmaße von Fort Bliss sind "amerikanisch". Die Kaserne kann bis zu 15 000 Soldaten fassen und übertrifft Österreichs größte Kasernen bei weitem, selbst Salzburg-Siezenheim.

Als enormer Vorteil zeigten sich schon zu Beginn die Fürsorge und die Betreuung durch dafür speziell geschulte Mitglieder und Bedienstete der Army. Diese machten die Eingewöhnungsphase für alle Neuankömmlinge (nicht nur für die International Military Students) sehr einfach. Auch erfolgte im Verlauf des Kurses - von der Ankunft bis zum Abflug - ständig eine Betreuung der Kursteil­neh­mer durch die Ortsstelle des International Military Student Office (IMSO). Das IMSO hat die alleinigen Entscheidungs- und Befehlsbefugnisse gegenüber den "ausländischen" Kursteilnehmern, den International Military Students, und ist auch für diese verantwortlich.

Trifft jemand z. B. eine Woche vor Beginn des Vorkurses ein, kann er in dieser Woche schon einige administrative Tätigkeiten durchführen. Gleichzeitig kann er sich mit anderen International Military Students anfreunden und mit ihnen gemeinsam El Paso erkunden. Weil dort im Sommer die Temperaturen während des Tages auf über 40 Grad steigen, sollte er aber immer eine Was­serflasche dabei haben und sich nicht zu lange im Freien aufhalten. Das wichtigste Gerät im Auto oder Appartement ist in der heißen Jahreszeit die Klimaanlage - sie macht das Leben um einiges erträglicher. Glücklicherweise zählen in diesem Teil von Texas Klimaanlagen zur Standardausstattung von Fahr­zeugen und Appartements.

Der Vorkurs

Der Vorkurs wurde nur für die International Military Students durchgeführt und dauerte drei Wochen. In dieser Zeit erfolgten eine Überprüfung der Eng­lischkenntnisse, eine Gesundheitsunter­suchung, die Administration und eine vorbereitende Ausbildung. Es wurde versucht, grundlegende Verhaltensregeln zu vermitteln sowie einige militärische Themen zu erläutern, um den nichtamerikanischen Kursteilnehmern den Umstieg auf das amerikanische Militär- und Ausbildungssystem zu erleichtern. Dazu zählten Besuche des Rathauses (mit Empfang beim Bürgermeister), bei der Zollwache, einer Poli­zeiakademie, der JTF 6 (eine militärische Einheit, die die Zollwache unterstützt) und in verschiedenen Museen. Der Vorkurs bot damit und durch andere Veranstaltungen auch einen Überblick über die zivile Verwaltung und einige staatliche Institutionen.

Bereits im Vorkurs bekamen alle International Military Students so genannte Mentoren zugewiesen. Der Men­tor ist Amerikaner und selbst ebenfalls Kursteilnehmer. Er übernimmt freiwillig die Zusatzaufgabe, sich um "seinen" zugewiesenen International Military Student so weit zu kümmern, dass Probleme erst gar nicht auftreten oder rasch erledigt werden können.

Interessant ist auch, wie amerikani­sche Soldaten ihre Dienstreisen handhaben. Weil sehr viele aktive US-Soldaten aus Bereichen außerhalb oder aus weit entfernten Gebieten innerhalb der USA zu dem Kurs versetzt wurden, sind Dienstreisen nach österreichischem System nicht zweckmäßig. Die Dienstreisen im Zusammenhang mit dem Kurs dauerten in den meisten Fällen etwa einen Monat (!). Das ist darauf zurückzuführen, dass in der Reise auch gleich der Umzug (nicht nur mit Hand- und Rückengepäck) von der alten zur neuen Dienststelle inbegriffen ist. Der komplette Umzug wird von der Army bezahlt und ist deshalb kein Nachteil für den Soldaten, zumindest kein finanzieller. Für eine normale Dienstreise ab einer gewissen Funktion gilt grundsätzlich: Der Soldat bezahlt mit einer Hee­res­kreditkarte seine Auslagen (Flug, Unterkunft, Essen) und rechnet diese nach der Rückkehr mit seiner Dienststelle ab.

Der Kurs

Der eigentliche Kurs dauerte neuneinhalb Monate und umfasste fünf Abschnitte:

  • Common Core (allgemeiner Teil/Einstieg);
  • Resource Management (Grundlagen);
  • Military Operations (militärische Operationen);
  • Leadership (Kommandantenverhalten);
  • Common Core (allgemeiner Teil/Abschluss).

Die Akademie legt viel Wert auf Grup­penzusammenarbeit und gegenseitiges Kennenlernen. Deshalb wurden bei jedem neuen Abschnitt die Klasse und die Kameraden gewechselt. In jedem Abschnitt musste man mindestens zwei Gruppenaktivitäten durchführen, um einander besser kennenzulernen. Diese Aktivitäten sollten möglichst in der Freizeit erfolgen. Die Sitzordnung in der Klasse wechselte täglich, man sollte ja mit allen Klassenkameraden Kontakt bekommen. Die International Military Students hatten dabei einen Vorteil. Sie wechselten die Klassen gemeinsam mit ihrem Mentor, um über den ganzen Kursverlauf dieselbe An­sprechperson zu haben.

Die Ausbildung fand ausschließlich im Lehrsaal statt und wurde mit Masse von den Kursteilnehmern durchgeführt. Dazu wurden zu Beginn des jeweiligen Abschnittes die Handzettel für alle Themen ausgefolgt. Diese enthielten Vorgaben wie

  • das Lernziel,
  • die Zwischenziele,
  • zu verwendende Unterlagen und
  • die vor dem Unterricht zu lesenden Abschnitte.

Aus den vorgegebenen Themen musste jeder Kursteilnehmer verschiedene Unterrichte (insgesamt mindestens 22 Unterrichtseinheiten) halten. Diese wurden durch den Ausbilder benotet und in die Gesamtbeurteilung einbezogen.

Die amerikanischen Ausbildungsunterlagen sind bis ins kleinste Detail vorbereitet. Es ist unter anderem vorgegeben, welche Bereiche zu lesen, ja selbst welche Fragen an die Schüler zu stellen sind. Auch ist genau angegeben, wann welche Folie zu zeigen und wann sie wieder zu entfernen ist. Wünschte man eine Änderung, musste man diese ausnahmslos und rechtzeitig (eine Woche vorher !) beim jeweils zuständigen Ausbilder beantragen. Die Handzettel sind aus österreichischer Sicht also eher "Drehbücher" bzw. detaillierte Stundenbilder als selbst verfasste Stichwortzettel.

Diese Art der Ausbildung kann eine Vorbereitung eines lernwilligen Kursteilnehmers durchaus fördern - vor allem desjenigen, der den Unterricht halten muss. Um positiv bewertet zu werden, ist jedoch aufgrund der genauen Vorgaben eine detaillierte Vorbereitung nicht zwingend erforderlich. Mit etwas Glück kommt man mit den umfassenden "Unterrichtskonserven" auch ohne langwierige Vorbereitung irgendwie über die Runden.

In den einzelnen Kursabschnitten gab es verschiedene schriftliche Überprüfungen, insgesamt zwanzig. Davon war einzig das Zeichnen der Lagekarte kein Multiple Choice-Test ("Ankreuztest"). Bei den Tests durften von den Kursteilnehmern alle Bücher und persönlichen Aufzeichnungen zu den jeweiligen Themen verwendet werden. Denn die Fragen waren aufgrund der The­men­vielfalt und der kurzen Ausbil­dungszeit kaum ohne Unterlagen, Fachbücher und Vorschriften zu beantworten - auch nicht von den ameri­ka­ni­schen Kursteilnehmern. Um positiv zu sein, waren bei den Tests 70 Prozent richtige Antworten erforderlich. Die International Military Students konnten dabei einen Zeitbonus von einer Stunde in Anspruch nehmen. Dies war nicht unbedingt erforderlich, manche von ihnen schafften alle Tests in der normalen Zeit. Die Tests sind anscheinend bewusst einfach aufgebaut. Damit hat jeder Kursteilnehmer gute Chancen, den Kurs positiv zu absolvieren.

Neben den schriftlichen Tests sind auch andere Aufgaben zu absolvieren. Vom österreichischen Kursteilnehmer wurden u. a. verlangt:

  • zehn Präsentationen zu verschiedenen Themen;
  • drei mündliche Inhaltsangaben von Büchern;
  • die Vorbereitung und Durchführung von zwei Sportstunden;
  • ein "Country Briefing" - die Vorstellung Österreichs vor dem gesamten Kurs.

Außer dem "Country Briefing" und den Sportstunden waren alle Vorträge und Präsentationen kurz zu halten (Zeitvorgabe zwischen 5 und 15 Minuten).

Die Kursabschnitte

Common Core: Die Hauptthemen des Common Core-Einstiegsteiles (14. August bis 13. Oktober 2000) waren Grup­penbildungsprozesse, Gruppendyna­mik, Erwachsenen-Lernsysteme, Zeit- und Stressmanagement, Kommunikation, effektives Zuhören, Motivation, allgemeine Sportausbildung, das Ge­sund­heitsprogramm (der US Army), militärischer Schriftverkehr, Vortragstech­ni­ken, Problemlösungen und der Entscheidungsprozess.

Dieser Abschnitt soll den angehenden Sergeant Major befähigen, im allgemeinen Dienstbetrieb besser mit seinem Kommandanten und seinen Untergebenen umgehen zu können. Er soll den Sergeant Major aber auch befähigen, seinen Kommandanten bei alltäglichen Aufgaben und Ausbildungen besser zu beraten. Dabei gab es eine große Überraschung. Gespräche mit den ameri­ka­ni­schen Klassenkameraden zeigten, dass Kenntnisse in Teilbereichen der Ausbildungs- und Führungsmethodik sowie in Menschenführung nur bei wenigen amerikanischen Kursteilnehmern bereits vorher (im Rahmen des First Sergeant Kurses) vorhanden waren - und das trotz einer Dienstzeit von etwa 20 Jahren! Der Grund: nur die wenigsten amerikanischen Kadersoldaten bilden Rekruten aus, und wenn, dann maximal für fünf Jahre (als Drill Sergeant).

Resource Management: Der Abschnitt Resource Management (16. Oktober bis 13. Dezember 2000) beinhaltete - den Aufbau einer Division! Und zwar Basiswissen, unterstützende zivile und militärische Organisationen sowie Management. Weiters Training und Ausbildung der Division, Mobilmachung, Verlegungen innerhalb der Staaten und nach Übersee im Einsatz und im Frieden, Rückverlegung und Demobilisierung sowie den Kampfwert und die Kampfkraft erhaltende Maßnahmen.

Hiebei lernt der Unteroffizier, welche Unterstützungsmöglichkeiten ihm das System bietet. Er lernt aber auch, die zivilen und militärischen Ressourcen für die Truppe richtig zu nutzen bzw. einzusetzen. Dies hört sich zwar sehr hochtrabend an, ist jedoch vorrangig die Aufgabe des Sergeant Majors sowie des Command Sergeant Majors. Er soll damit seinen Kommandanten bei dessen Führungsaufgaben entlasten.

Military Operations: In diesem Abschnitt (14. Dezember 2000 bis 26. Februar 2001) gab es einige "Highlights". Neben zwei Planspielen bzw. Lagen brachte das Zeichnen von Lagekarten einer mechanisierten Infanteriedivision (!) etwas Abwechslung in das eintönige Sitzen im Lehrsaal. In diesem Abschnitt wurden auch offensive und defensive sowie friedenserhaltende Ope­ra­tionen (Planung, Vorbereitung, Logistik und Grundzüge der Taktik) im Di­vi­si­ons­rahmen unterrichtet sowie die nachrichtendienstliche Bearbeitung eines Einsatzes und die Befehlsgebung. Dies soll den Unteroffizier nicht nur dazu befähigen, während eines Einsatzes den Kommandanten zu unterstützen. Er soll auch in einer Stabsstelle fähig sein, den Kommandanten bzw. den Stabsoffizier zu beraten und Planungen in seinem Bereich durchzuführen.

Leadership: Dieser Abschnitt (27. Februar bis 20. April 2001) war ein weiteres Kernstück des Kurses. In ihm wurden Recherchetechniken (für eine Präsentation oder einen Vortrag) aber auch Risi­ko­beurteilung, Selbstmord­ver­mei­dung, Mitarbeitergespräche, Ein­­bin­dung der Miliz und der Reserve sowie allgemeine Themen der Soldatenfür­sorge behandelt.

Ein Schwerpunkt war der Themenbereich Soldatenfürsorge. Er erstreckt sich von Homosexualität über Gleichbehandlung und Rassismus sowie Gewalt am Arbeitsplatz bis hin zur Unterstützung von Soldaten und deren Familien innerhalb und außerhalb des Dienstes. Fürsorge für den Soldaten und seine Angehörigen sowie die zivile Weiterbildung der Soldaten werden in der US Army sehr ernst genommen und sind ein wesentlicher Bestandteil im Dienstbetrieb aller Ebenen. Für diesen Bereich wird während des Dienstes auch sehr viel Zeit aufgewendet, damit sich schlechtes Klima oder finanzielle Sorgen in der Familie nicht auf den Soldaten - in der Heimat und im Einsatz - negativ auswirken. Probleme sollen rasch und z. B. ohne das Heimschicken oder Entlassen des Soldaten geregelt werden können. Der amerikanische Kom­mandant hat also die Verantwortung nicht nur für seine Soldaten, sondern auch für deren Familien!

Common Core: Der Common Core-Abschlussteil war zwar offizieller Teil des Kurses (23. April bis 16. Mai 2001), be­schränk­te sich aber für die International Military Students auf zweieinhalb Wochen, denn diese besuchten für eine Woche die Hauptstadt Washington.

In diesem Abschnitt erfolgte u. a. ein computerunterstütztes Planspiel auf Divisions- und Bataillonsebene, wobei jeder Kursteilnehmer entweder als Kom­mandant bzw. Kommandantstell­ver­treter fungierte oder eine Stabsfunktion innehatte. Während dieser Übung wurde das gesamte Führungsverfahren durchgespielt, beginnend von der Beurteilung der Lage bis zur Erstellung von Befehlen. Danach wurde es in einem "Angriff einer Division" (als Computersimulation) praktisch umgesetzt.

In der restlichen Zeit bis zum offiziellen Kursende (17. Mai 2001 bis 30. Mai 2001) erfolgten administrative Tätigkeiten und offizielle Veranstaltungen. Diese Zeit musste auch jeder dazu nutzen, seine Heimreise oder seinen Umzug vorzubereiten und eventuell schon mit letzterem zu beginnen. Denn mit dem letzten Kurstag mussten alle Unterkünfte (auch die Häuser) geräumt sein und die Kursteilnehmer, die nicht an der Akademie verblieben, abreisen. Diese Umzüge waren zum Teil logistische Meisterleistungen: Ziehen Sie einmal mit Ehepartner und Kindern irgendwo aus, schicken Sie ihre ganze Habe - inklusive Haustiere und Möbel - in ein neues Heim einige Tausend Kilometer entfernt auf einem anderen Kontinent, ziehen Sie dort ein - und das innerhalb eines Monats!

Der Nutzen

Das amerikanische Berufssoldatenmodell sowie die Gliederung, der Aufbau und die Arbeitsweisen der US Army sind mit dem Österreichischen Bundesheer kaum vergleichbar. Deshalb kann das bei diesem Kurs erlernte Wissen und Können im Bundesheer selbst nur eingeschränkt verwendet werden. Von großem Vorteil ist es hingegen bei der Zusammenarbeit mit amerikanischen Truppenteilen in Internationalen Einsätzen, hat doch dieser Kurs einen sehr guten Einblick in die Arbeitsweisen und Abläufe der US Army gewährt. Die Absolvierung des Sergeants Major Course durch einen österreichischen Teilnehmer ist dabei ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt, denn dieser Kurs ist der höchste Kurs für Unteroffiziere der US Army. Schon im Kursverlauf zeigte sich, dass in der US Army allen Absolventen dieses Kurses ein sehr hohes Maß an Ansehen und Respekt entgegengebracht wird. Und das kann sich in der Zusammenarbeit für beide Seiten sehr positiv auswirken.


Autor: Offiziersstellvertreter Thomas Schweig­hart, Jahrgang 1965. Nach abgeschlossener Lehre als Koch 1984 Grundwehrdienst, 1985 Jagdkommandoausbildung, danach eingesetzt im Landwehrstammregiment 52 bzw. im Aufklärungsregiment 1; seit 1995 Lehrunteroffizier an der Jägerschule; u. a. Heereshochalpinist und Scharf­schützenausbilder; 2000/2001 Sergeants Major Course an der US Army Sergeants Major Academy in Fort Bliss, El Paso, Texas.

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