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Editorial

Einer "profil" - Umfrage zufolge lehnen 54 Prozent der Österreicher den Einsatz des Bundesheeres in Afghanistan ab. Für die Katastropheneinsätze im Inland gibt es dagegen immer ungeteilte Zustimmung. Das österreichische "entweder - und - oder" schlägt wieder erbarmungslos zu: Wir wollen ein Heer, aber nur zur Erledigung der Nebenaufgaben.

Nur ein funktionierendes Heer mit einer militärischen Hauptaufgabe kann neben entsprechenden Personalreserven auch Großgerät sowie eine leistungsfähige Logistikorganisation - auch zur Bewältigung von Nebenaufgaben - sicherstellen.

Dies galt für die Ausbildungsarmee in der Zeit des Kalten Krieges ebenso wie für die Einsatzarmee des 21. Jahrhunderts. Durch den, von rund zwei Dritteln der Österreicher gewünschten, Beitritt zur Europäischen Union hat Österreich aber auch Verpflichtungen im militärischen Bereich übernommen. Damals hat die Politik tunlichst alles unterlassen, das Wahlvolk auf allfällige Belastungen, die sich aus dem Beitritt ergeben könnten, hinzuweisen.

Heute muss klar sein: Ohne militärische Einsätze gibt es kein Heer, ohne Heer gibt es auch keine Katastropheneinsätze. Entweder - oder!

Die Erkenntnis des österreichischen Steuerzahlers in den europäischen Rock investieren zu müssen, um das österreichische Hemd zu schützen wird wesentlich davon abhängen, ob eine verantwortungsvolle Politik willens und in der Lage ist, den militärpolitischen Paradigmenwechsel verständlich zu machen. Erklärungsbedarf scheint jedenfalls auch 10 Jahre nach dem EU-Beitritt noch immer gegeben zu sein.

Dr. Jörg Aschenbrenner, Chefredakteur TRUPPENDIENST

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