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Maschinengewehr 74 - Schistockklemmen für den Wintereinsatz

Beim Maschinengewehr 74 besteht im Winter und bei Gebirgseinsätzen das Problem des im Schnee einsinkenden Zweibeines. Einfache Schistockklemmen können dieses Problem lösen.

Das Einsinken des Zweibeines im Schnee erschwert den effektiven Einsatz des Maschinengewehrs 74 und beeinträchtigt das genaue Zielen erheblich. Schon lange suchte man Möglichkeiten und Mittel, dieses Problem zu beheben. Um dem Zweibein einen sicheren und ruhigen Halt zu geben, bediente man sich verschiedenster Unterlagen. Man verwendete Bretter, Schneeschuhe, Schistockteller, Rucksäcke oder das Universaltragegerät UT 2000.

Doch all diese Hilfsmittel haben zwei große Nachteile: Sie müssen als zusätzlicher Ballast mitgetragen werden, und ihr Einsatz ist mit Umbauarbeiten am Zweibein des MG verbunden. Der Transport und die Handhabung der Waffe werden dadurch behindert.

Deshalb ein Vorschlag zur einfachen Lösung dieses Problems: Die Ausrüstung des Soldaten umfasst im Winter zumeist ohnedies auch Schi (oder Schneeschuhe) und Stöcke. Wesentlich für den Lösungsvorschlag sind die Stöcke, denn diese können mit geringem Aufwand zu einer stabilen Zweibeinunterlage umfunktioniert werden. Man benötigtt dazu nur gekröpfte Klemmen. Diese verbinden die beiden Schistöcke zu einer festen Unterlage. Ein Distanzstück an der Klemme lässt die Kreuzspitzen des Zweibeines zwischen den Stöcken einrasten.

Die Schistockklemme wurde bereits bei Übungen im scharfen Schuss erprobt. Dabei zeigte sich folgendes Ergebnis: - Die Verbindung von Schistöcken und Zweibein mittels Klemmen ist fest.

- Selbst bei lockerem Neuschnee bleibt die Mündung der Waffe noch (gemessene) 15 cm über der Schneeoberfläche.

- Das Zweibein verbleibt während der Schussabgabe zwischen den Stöcken.

Das Maschinengewehr 74 ist damit bei jeder Schneelage wirkungsvoll und zielsicher verwendbar.

Geht der MG-Trupp in Stellung, werden die Schistöcke quer zur Schussrichtung abgelegt. Das Zweibein der Waffe lässt sich dann einfach und ohne zusätzliche Tätigkeiten in die Unterlage einsetzen.

Die Vorteile Die Vorteile der Schistockklemmen sind - die verbesserte Auflage im Schnee, - keine Behinderung durch zusätzliches Gerät sowie - die einfache und rasche Montage bzw. Demontage der Klemmen.

Während der Gefechtsphase wird der MG-Schütze nicht durch den zweiten Schistock behindert, denn dieser wird bereits in der Vorbereitung zum Gefecht mit dem anderen Stock verbunden. Die rechte Hand des Schützen kann somit ungehindert das Griffstück der Waffe umfassen.

Die Kosten zur Herstellung einer Musterklemme beliefen sich auf 20 Euro, der Arbeitsaufwand zur Herstellung betrug knapp zwei Stunden. Eine serienmäßige Produktion würde Kosten und Zeitbedarf deutlich senken.

___________________________________ ___________________________________ Autor: Offiziersstellvertreter Alexander Wöll, Jahrgang 1967. 1986 eingerückt beim Landwehrstammregiment 61, Ausbildung zum Sperrjäger und später zum ABC-Abwehrunteroffizier. 1994 bis 1999 Ausbilder beim Landwehrstammregiment und beim Jägerregiment 6. Ab 1999 an der Jägerschule in Saalfelden u. a. als Zugskommandant und Lehrunteroffizier/Jäger eingesetzt. Absolvent des Lehrganges "Ausbildung der Lehrer" der Heeresunteroffiziersakademie. Seit 2003 Kommandogruppenkommandant und ABC-Abwehrunteroffizier.

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