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Die Heerestruppenschule - ein Eckpfeiler der Reform

Mit 1. Jänner 2007 übernimmt der Aufstellungsstab Heerestruppenschule Eisenstadt die Führung der bisherigen Jägerschule, der Panzertruppenschule, der Artillerieschule und der Pioniertruppenschule. Bis zur Überleitung 2008 entsteht daraus die Heerestruppenschule mit einem Stab, einem Grundlagenelement und dem Dienstbetrieb in Eisenstadt. Das Gebirgskampfzentrum befindet sich in Saalfelden. Das Mech- und das Artillerieinstitut sowie eine selbstständige Abteilung Aufklärung sind in Zwölfaxing disloziert, das Infanterie- und das Pionierinstitut in Bruckneudorf. Mit rund 400 Bediensteten wird die Heerestruppenschule zur größten Bildungseinrichtung der österreichischen Streitkräfte. Im Zuge der Überleitung verlegen drei Schulen ihre Standorte, und mit dem Gebirgskampfzentrum in Saalfelden entsteht ein neues Element, das die österreichische Erfahrung beim Einsatz im Gebirge widerspiegelt.

Die Ziele

Trotz der personellen Einsparungen soll die Ausbildung durch die Nutzung von Synergien verbessert werden. Dies alles bedingt eine hohe Flexibilität des Personals im Denken wie im Handeln, einen entsprechenden Wissenstransfer und Investitionen in Millionenhöhe, bis die "Full Operational Capability" und die ambitionierten Ziele erreicht sind: - Der Wirkungsverbund (als Kampf der verbundenen Waffen und Einsatz der verbundenen Kräfte) im gesamten Einsatzspektrum der modernen Streitkräfte muss erzielt werden. Hier liegt auch der besondere Wert der Schule: Jenem Zusammenwirken der Waffengattungen, welches die Verbände im Einsatz zu praktizieren haben, wird bereits in der Schulstruktur und damit in der Ausbildung der Kommandanten abgebildet!

- Lehr- und Ausbildungspläne müssen harmonisiert werden, und zweckmäßige Ausbildungsabläufe sollen ein möglichst häufiges Zusammenwirken ermöglichen.

- Die "Meinungsführerschaft" der Waffengattungen muss weiter ausgebaut werden. Der Schulterschluss zwischen der Forschung und Entwicklung einerseits und der Lehre andererseits, im engen Zusammenwirken mit der Truppe im Ausbildungsbetrieb und für die Truppe im Einsatz, muss die Heerestruppenschule und ihre Institute befähigen, die Qualitätsspitze der jeweiligen Waffengattung zu bilden. Wo es um die Fertigkeiten der Kommandanten im Einsatz geht, gibt es keine Kompromisse.

- Eine zeitgemäße Ausbildungsinfrastruktur und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen jene Voraussetzungen, welche das Erreichen der Ziele der jeweiligen Ausbildungsabschnitte gewährleisten.

- Ein starkes inneres Gefüge und die Identifikation mit der Aufgabe des Führens und Lehrens durch Vorbild, verbunden mit angemessenem Waffengattungsstolz, muss das hochqualifizierte und motivierte Führungs- und Lehrpersonal auszeichnen.

- Die nationale und internationale Vernetzung sichern die hohe Qualität in der Ausbildung, begleitendes Bildungscontrolling schafft die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der Lehre.

Die Kommandantenausbildung in den militärischen Kernfähigkeiten - quasi die "Beherrschung des Handwerks" - ist die vornehme Aufgabe der Heerestruppenschule Eisenstadt.

Die Umsetzung

Zunächst steht die Feinabstimmung der Struktur und des Organisationsplanes bevor. Annähernd zeitgleich sind intensive Anstrengungen zur Schaffung der notwendigen Infrastruktur erforderlich, um die Verlegungen aus den bisherigen Standorten in der vorgegebenen Zeit zu bewerkstelligen. Parallel dazu sind Ausbaumaßnahmen am Truppenübungsplatz Bruckneudorf notwendig. Mit Vorliegen der Struktur können gezielte Interessentenerhebungen und Werbemaßnahmen beginnen, um qualifiziertes Personal zu gewinnen sowie die notwendigen Umschulungen und den erforderlichen Wissenstransfer planen und einleiten zu können. Die Ausbildung im Jahr 2007 wird aber noch so erfolgen, wie von den bestehenden Schulen geplant.

Mit der oft als "einer der Eckpfeiler der Reform" bezeichneten Heerestruppenschule Eisenstadt geht Österreich europaweit einzigartige, innovative Wege. Schon heute ist das internationale Interesse an diesem Projekt groß. Der mutige Schritt, Kampf- und Kampfunterstützungswaffengattungen weitgehend zusammenzuführen, ist ein guter Start in die richtige Richtung. In den nächsten Monaten wird es darum gehen, die guten Ideen unter den vorhandenen Rahmenbedingungen auf allen Ebenen ehrlich und engagiert umzusetzen.

Autor: Oberst dG Mag. August Reiter

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