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Asthma bronchiale

Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit.

Das Asthma bronchiale ist durch (akute) Zustände von Atemnot gekennzeichnet. Die Dauer und der Schweregrad der Anfälle werden von der gestörten Ausatmung bestimmt. Für das Ausmaß der Behinderung ist die Verengung der Bronchien (feine Verzweigungen der Luftröhre) durch das Anschwellen der Bronchialschleimhaut mit gesteigerter Absonderung (zähflüssiger glasiger Schleim) ihrer Drüsen, verantwortlich. Die Lungen können nur unvollständig mit sauerstoffreicher Luft gefüllt werden, wodurch bei dem Kranken das Gefühl des Luftmangels entsteht.

Verantwortlich für die Entstehung des Asthma bronchiale sind erbliche Vorbelastung, vor allem jedoch die Chronische Bronchitis (Entzündung der Bronchialschleimhaut). Dabei unbedingt zu beachten ist, dass nicht vollständig ausgeheilte und daher wiederkehrend auftretende bakterielle Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (Nasennebenhöhlenentzündung) und des Atemtraktes, die Entwicklung der Chronischen Bronchitis fördern!

Die chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut wird durch den morgendlichen, schleimfördernden (Dauer-)Husten, mitunter bis zur Atemnot, offenbar. Kurzatmigkeit (Keuchatmung), anfänglich nur bei Belastung (Waschen, Ankleiden, Treppensteigen), in der Folge auch in Ruhe, bezeichnet die fortschreitende Verschärfung des Leidens.

Technisch hoch entwickelte apparative Untersuchungsverfahren (röntgenologische Darstellung des Brustraumes und der Nasennebenhöhlen, Lungenfunktionsprüfung, Allergiediagnostik) und laborchemische Blut- und Harnuntersuchungen geben Aufschluss über die Art und das Ausmaß der Schädigung der Atemwege und des Lungengewebes.

Das Sputum (Auswurf) als ein Träger von diagnostischen Merkmalen ist bei Bronchialerkrankungen gleichfalls von großer Bedeutung. Das Krankheitsbild des Asthmas bronchiale ist witterungsabhängig. Nasskaltes Wetter, vor allem im Zusammenhang mit körperlicher (Über-) Belastung, bei manchen Verlaufsformen des Leidens auch feuchte Wärme oder Föhn, begünstigen das anfallsartige Krankheitsgeschehen. Wichtige anfallsauslösende Ursachen sind auch chemische und mechanische Reize (Gase, Dämpfe, Eisen-, Straßen-, Kohlen- und Hartmetallstaub, Verbrennungsrückstände), Zigarettenrauch (sowohl Nikotinmissbrauch als auch das passive "Mitrauchen"), die Anwendung von bestimmten Arzneimitteln (Truppenarzt befragen), seelische Spannungs- und Verstimmungszustände und das Einatmen geringster Mengen von Magensaft durch den Rückfluss von Magenflüssigkeit in die Speiseröhre (z. B. bei Funktionsausfall des Schließmuskels am Mageneingang beim Zwerchfellbruch) während des Nachtschlafes oder nach einer reichlichen Abendmahlzeit.

Bei der allergischen Form des Asthmas bronchiale wirken die Pollen von Gräsern, Bäumen (z. B. Erle, Birke), Sträuchern (z. B. Hasel) und von Kräutern, des weiteren Getreide- und Mehlstaub, Kunststoffe, Waschmittel und Tierhaare (z. B. Hund, Katze, Pferd, Meerschweinchen) bei der Einatmung (Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut gegen körperfremde Stoffe) anfallsauslösend.

Mit der Nahrung wie z. B. durch Fisch, Ei, Milch und Milchprodukte zu-geführte Fremdstoffe (Allergene) sind gleichfalls als Ursachen für den Asthmaanfall bekannt.

Zur Bekämpfung des Asthmaanfalles stehen Dosieraerosole und Arzneimittel zur Verfügung, durch deren Anwendung die Erleichterung der Atmung erreicht wird. Die für den Gebrauch dieser Heilmittel erteilten truppenärztlichen Anweisungen sind dabei streng zu beachten!

Wichtig: hustenstillende Substanzen sind im Asthmaanfall nicht zu verwenden! Das Abhusten des zähen Bronchialsekretes wird durch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr (warmer Tee) erreicht. In diesem Zusammenhang ist unbedingt zu beachten, dass der Truppenarzt dem Kranken Arzneimittel verordnet, um dem Asthmaanfall vorzubeugen. Die truppenärztlich festgesetzte Anwendung dieser Substanzen muss der Kranke auch bei Beschwerdenfreiheit beibehalten!

Die Mehrfachtherapie des Asthmas bronchiale umfasst neben dem Gebrauch von Medikamenten auch die seelische Beruhigung des angstvollen Asthmatikers (truppenärztliche Gespräche).

Durch die regelmäßige, maßvolle körperliche Belastung, durch die sportliche (Ausdauer-)Betätigung (z. B. Schwimmen!), durch die (täglich) als eine Eigenbehandlung durchgeführten atemgymnastischen Übungen und durch das Training der Brust-, Rücken- und Bauch-Muskulatur unterstützt der Kranke die truppenärztlich festgesetzten Behandlungsverfahren. In bestimmten Zeitabständen sind Lungenfunktionsprüfungen und lungenfachärztliche Kontrolluntersuchungen unentbehrlich.

Die vielschichtige Behandlung des Asthmas bronchiale macht dem Kranken das Leiden bestmöglich erträglich und hat als das Therapieziel die deutliche Verbesserung der Lebensqualität. Vom Erkrankten ist die Bereitschaft zu fordern, die ihm von seinem Truppenarzt vorgegebenen therapeutischen Richtlinien konsequent zu verfolgen, um dem Leiden entschlossen entgegenzutreten!


Autor: Oberstarzt Medizinalrat Dr. Peter Heinz Hutzler, MAS, Jahrgang 1948. Medizinstudium und Promotion an der Universität Wien. Niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin in Thaya, Niederösterreich. Autor verschiedenster Veröffentlichungen in medizinischen Fachzeitschriften sowie Preisträger zahlreicher Bewerbe für Medizin-Journalismus. 1993 Bestellung zum ärztlichen Leiter des Krankenreviers B3 am Truppenübungsplatz Allentsteig. 1996 Erwerb des Diploms zum "Akademisch geprüften Krankenhausmanager" an der Wirtschaftsuniversität in Wien. 2002 Verleihung des akademischen Grades "Master of Advanced Studies (Hospital Management)" durch die Wirtschaftsuniversität Wien.

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