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Das Panzergrenadierbataillon 35

Das Panzergrenadierbataillon 35 (PzGrenB35) in Grossmittel ist einer der drei Kampfverbände der 3. Panzergrenadierbrigade. Als einziger Verband dieser Brigade ist es befähigt, den Kampf sowohl mechanisiert von den Fahrzeugen aus als auch infanteristisch zu führen.

Das Aufgabenspektrum dieses Verbandes ist, sowohl im Inland als auch im Ausland, sehr umfangreich. Gegliedert ist das PzGrenB35 in eine Stabskompanie und drei Panzergrenadierkompanien. Eine der Panzergrenadierkompanien hat für jeweils drei Jahre den Status einer Kaderpräsenz-Einheit (KPE), und ist damit ein Teil der Kräfte für Internationale Operationen (KIOP).

Der Standort des traditionsreichen PzGrenB35 ist die Jansa-Kaserne in Grossmittel, die ca. zehn Kilometer nordöstlich von Wr. Neustadt liegt. Unmittelbar neben der Jansa-Kaserne befindet sich der zweitgrößte, für mechanisierte Fahrzeuge geeignete Übungsplatz Österreichs. Dieser Garnisonsübungsplatz liegt inmitten des größten Trockenbiotops Europas. Aufgrund der dort herrschenden "wüstenähnlichen" Bedingungen werden die Angehörigen des PzGrenB35 häufig als "Wüstensöhne" oder "Wüstenfüchse" und die Garnison als "Wüstengarnison" bezeichnet.

Die Nähe zum Übungsplatz hat für das Bataillon einen großen Wert, da nahezu alle Einsatzarten rasch und ohne großen Aufwand geübt werden können. Dieser infrastrukturelle Vorteil spiegelt sich im hohen gefechtstechnischen Können der Panzergrenadiere wider.

Das heutige PzGrenB35 war das erste Panzergrenadierbataillon des Bundesheeres. Es kann daher auf eine lange Tradition in der Ausbildung und der Einführung von Waffensystemen zurückblicken.

Vor etwa 40 Jahren wurde das PzGrenB35 mit dem Schützenpanzer "Saurer" in seinen verschiedensten Varianten ausgerüstet. Vor rund acht Jahren war es der "Mutterverband" zur Implementierung des neuen Kampffahrzeuges der Panzergrenadiere, des Schützenpanzers "Ulan". Dieser zählt zu den besten Schützenpanzern der Welt. Er zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit im Gelände und eine überlegene Feuerkraft (30-mm-Maschinenkanone) aus und bietet seiner Besatzung hohen Schutz gegen feindliche Waffenwirkung (also Beweglichkeit, Schnelligkeit, Feuerkraft und Schutz).

Die Vielfältigkeit der Waffengattung Panzergrenadiere verhilft ihren Soldaten zu Eigenschaften, die es ihnen ermöglicht, sich den zahlreichen Herausforderungen auf dem Gefechtsfeld zu stellen. Durch ihre Flexibilität, der Mannstärke und der infanteristischen Wendigkeit im bewaldeten und urbanen Gebiet sind die "Wüstensöhne" von Grossmittel eine schlagkräftige Truppe des Österreichischen Bundesheeres, die auch international angesehen ist.

Wie eingangs erwähnt, umfasst das Einsatzspektrum dieses Verbandes Aufgaben im Inland als auch im Ausland. Die Inlandsaufgaben sind im Wesentlichen die Aus- und Weiterbildung des Kaderpersonals, die Ausbildung der Grundwehrdiener, die Aus- und Weiterbildung der Miliz sowie Assistenzeinsätze an der Staatsgrenze beziehungsweise im Katastrophenfall.

Aufgrund des Vertrauens der übergeordneten Führung in diesen Verband wurde das Bataillon mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Diese haben das PzGrenB35 nachhaltig, besonders im Hinblick auf internationale Einsätze, verändert. So erfuhr es eine Aufwertung, indem eine Kompanie geschlossen in Grossmittel zu einer Kaderpräsenz-Einheit wurde, welche sich für Auslandseinsätze mit kurzer Vorwarnzeit bereitzuhalten hat. In Zusammenhang damit wurde das Ausbildungsschwergewicht in den Bereich der Friedensunterstützung verlagert.

In Verbindung mit der KIOP-KPE ist zu erwähnen, dass das PzGrenB35 u. a. mit der Aufgabe der Planung und Durchführung von AUCON1/ORF (Austrian Contingent 1/Operational Reserve Force, das sind kompaniestarke Kräfte im Rahmen des Reservekonzeptes der NATO und der EU am Balkan) beauftragt wurde. Auch dieser "Ersteinsatz" konnte erfolgreich - mit großem Erfahrungsgewinn innerhalb, aber auch über das Bataillon hinaus - abgeschlossen werden. So sind die Auslandseinsätze zum selbstverständlichen Teil der Aufgaben geworden.

Das Panzergrenadierbataillon 35 ist, als stolzer Kampfverband mit langer Tradition, ständig bemüht flexibel, innovativ und fordernd seine Fähigkeiten auszubauen, um weiterhin für Einsätze an "vorderster Front" bereitzustehen.

Autor: Major Thomas Holzbauer, MSD

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