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Panzergrenadierbataillon 35

Die "Fünfunddreißiger" sind eines der beiden Panzergrenadierbataillone des Österreichischen Bundesheeres. Sie unterstehen der 3. Panzergrenadierbrigade und bilden zusammen mit dem Panzerbataillon 33 und dem Jägerbataillon 19 die Kampfelemente der "Dritten".

Geschichte und Gliederung des Verbandes

Im September 1957 wurden Kadersoldaten in Großmittel zusammengezogen, und das Panzerschützen-Schulbataillon wurde aufgestellt. 1960 wurde aus dem Panzerschützen-Schulbataillon das Panzergrenadierbataillon 35 und der Zulauf der ersten Schützenpanzer "Saurer" begann. Seit Dezember 2008 hat das Panzergrenadierbataillon 35 durch die Reform "ÖBH2010" einen neuen Organisationsplan. Die Kampfunterstützungskompanie wurde aufgelöst und Teile dieser Kompanie in die Stabskompanie übergeleitet. Das Panzergrenadierbataillon 35 besteht heute aus einem Bataillonskommando, einer Stabskompanie und drei Panzergrenadierkompanien. Hohe Beweglichkeit, Personalstärke und Feuerkraft zeichnen das Bataillon aus. Das waffentechnische Rückgrat bildet dabei der Schützenpanzer "Ulan".

Stabskompanie:

Die Aufgaben der Stabskompanie liegen im Bereich Führungs-, Einsatz- und Kampfunterstützung innerhalb des Bataillons. Dazu verfügt sie über eigene Führungs- und Versorgungsteile, je einen Fernmelde-, Instandsetzungs-, Versorgungs- und Sanitätszug sowie über einen schweren Granatwerfer- und einen Aufklärungszug. Auch das Bataillonskommando findet sich organisatorisch in der Stabskompanie wieder.

1. Panzergrenadierkompanie (Kaderpräsenzeinheit):

Die 1. Panzergrenadierkompanie stellt die kaderpräsenten Kräfte des Bataillons, die im Rahmen der "Petersberg-Aufgaben" international rasch zum Einsatz gebracht werden können. In dieser Einheit dienen ausschließlich Kadersoldaten und Militärvertragsbedienstete. Sie umfasst Führungs- und Versorgungsteile sowie drei Panzergrenadierzüge.

2. und 3. Panzergrenadierkompanie:

Beide Kompanien sind analog der 1. Panzergrenadierkompanie gegliedert, jedoch keine Kaderpräsenzeinheiten. Ihre Aufgaben liegen schwergewichtsmäßig im nationalen Bereich. Beide Kompanien sind hauptverantwortlich für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Rekruten sowie der Miliz des Bataillons.

Aktuelle Aufgaben und Herausforderungen

Stellung von Kräften für die National Reserve Force (NRF):

Im Oktober 2006 bekam das Bataillon den Auftrag, eine Kaderpräsenzeinheit (KPE) in Form einer Panzergrenadierkompanie aufzustellen, auszubilden und für internationale Aufträge bereitzustellen. Diese KPE kehrte mit April 2009 aus einem Einsatz im Rahmen von KFOR aus dem Kosovo zurück. Derzeit hält das Bataillon die KPE als nationale Reserve der Streitkräfte bis Ende September 2009 bereit. Sie ist für kurzfristige Einsätze sowohl im Rahmen von EUFOR "Althea" als auch im Rahmen von KFOR vorgesehen.

Grundwehrdiener-Ausbildung:

2009 werden etwa 790 Grundwehrdiener in fünf verschiedenen Einrückungsterminen im Bataillon ausgebildet. Mit dem Vollkontingent zum Einrückungstermin Juli wird auch ein Teil des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes nach Schengenerweiterung an der österreichischen Ostgrenze abgedeckt.

Konsolidierung des neuen Organisationsplanes:

Ziel ist es, die neuen Strukturen zu konsolidieren und den Kader für die Aufgabenerfüllung auszubilden.

Kaderaus- und -weiterbildung:

Ein wichtiger Punkt für die "Kampfkrafterhaltung" des Verbandes ist die Kaderaus- und -weiterbildung. In den erforderlichen Ausbildungsgängen des Kaderpersonals bildet vor allem der Wissenserhalt am Hauptwaffensystem "Ulan" ein Schwergewicht für das Zusammenspiel des Bataillons. Durch Zulauf von Simulationssystemen für die abgesessenen Grenadiere und für den "Ulan" sowie durch den Zulauf einer Anlage zur Ausbildung der Turmbesatzungen des "Ulan" wurde eine enorme Qualitätssteigerung an Ausbildungs- und Trainingsmitteln innerhalb des Panzergrenadierbataillons 35 erzielt.

Tradition

Die Tradition des Verbandes geht auf das 8. Böhmische Dragonerregiment "Montecuccoli/Dampièrre-Kürassiere" zurück. Dieses Regiment war das älteste reguläre Reiterregiment der k.k. Kavallerie, das 299 Jahre - bis zum Ende der Monarchie 1918 - bestanden hatte. Es trat unter dem Namen "Florentinische Reiter" im Jahr 1619 in den kaiserlichen Dienst und Generalfeldmarschall Henri Duval Graf von Dampièrre (geb. 1580 bei Metz, gefallen am 8. Oktober 1620 bei Pressburg) wurde zum Inhaber dieses Regimentes bestellt. Im Jahre 1619 wollten die österreichischen protestantischen Stände mit den Böhmen gemeinsame Sache machen und bedrohten Kaiser Ferdinand II. in der Wiener Burg. Als die Nachricht davon zu dem in Krems stehenden Regiment durchdrang, brachen fünf Kompanien des Regimentes nach Wien auf. Am 5. Juni 1619 kamen sie dort an und drangen durch das Fischertor in die Residenz ein, um den Kaiser aus seiner Not zu retten. Für diese Treue und Tapferkeit erhielt der jeweilige Regimentsinhaber das Privileg, jederzeit unangemeldet in voller Rüstung Zutritt beim Kaiser zu haben. Das Regiment erhielt das Recht, die Hofburg zu passieren.

Das Truppenkörperabzeichen ist zweiteilig, mit einem gotischen Schild (Dreieckschild) in schwarz. Im Zentrum befindet sich das Hoheitszeichen, davor ein Schützenpanzer "Ulan", golden, in Schrägansicht. Oberhalb des Hoheitszeichens die Inschrift "Dampièrre-Kürassiere", darunter "5.6.1619", jeweils golden als Bezug zum Traditionsverband. Oberhalb des Schildes verläuft ein grüner Querbalken mit der Inschrift "PzGrenB 35" in Gold. Anstelle des Kleinodes ein stilisierter schwarzer Ritter, der sich auf sein Schwert stützt.

Partnerverbände

Panzergrenadierbataillon 212 (Augustdorf/Deutschland).

Motorisiertes Schützenbataillon 71 (Hranice/Tschechische Republik).

Zivile Partner

Seit 6. Oktober 1979 besteht eine Partnerschaft mit der Donau-Versicherungs-AG und seit 5. Oktober 2002 mit der Steyr-Spezialfahrzeuge-AG.

Autor: Hauptmann Franz Voltr.

Erreichbarkeit des Panzergrenadierbataillons 35:

Tel: +43(0)50201/2131502.

Fax: +43(0)50201/2117310.

E-Mail: pzgrenb35.fgg5@bmlvs.gv.at

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