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Das Armeemuseum in Brüssel

Ein zutiefst europäisches Museum

Das Museum ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Einerseits wegen der prächtigen und komplexen Architektur des Gebäudes, andererseits wegen der nicht minder umfangreichen und interessanten Sammlung, die es beherbergt.

Adresse: Königliches Armee- und Militärgeschichte-Museum, Jubelpark 3, 1000 Brüssel (U-Bahnlinie 1, Station Schuman oder Merode)(Homepage: http://www.klm-mra.be).

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 0900 bis 1200 und von 1300 bis 1645 Uhr. Geschlossen an Montagen, am 1. Jänner, am 1. Mai, am 1. November, am 25. Dezember und an Tagen, an denen Wahlen stattfinden. Eintritt frei.

Das Armeemuseum ist in einem Flügel des Jubel-Palastes - begonnen 1888 und provisorisch fertiggestellt für die Weltausstellung 1910 - untergebracht. Es hat riesige Hallen mit wunderschönen Glaskuppeln, verwinkelten Gängen, Türmen und Innenhöfen. Die Ausstellung spiegelt ein bisschen die Inhomogenität des Baus und natürlich der belgischen Geschichte wider. Zutiefst europäisch - gewissermaßen.

Die größte Halle des Museums gehört den Fliegerkräften und zwar keineswegs nur den belgischen. Da steht etwa ein schwedischer "Draken", eine C-119 "Flying Boxcar", eine Mi-24 "Hind" der Nationalen Volksarmee (NVA) neben einer belgischen F-16, einer finnischen F-86 "Sabre" und einer sowjetischen MiG-23. Geboten wird demnach ein durchaus repräsentativer Querschnitt der Militärflugzeugtechnik nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der zweitgrößte Raum ist dem Ersten Weltkrieg gewidmet und zeigt vor allem eine Vielzahl an Geschützen. Daneben sind Uniformen nahezu aller Teilnehmerstaaten in Vitrinen ausgestellt. Das Angebot ist nahezu unerschöpflich, doch leider auch recht unübersichtlich. Aber wer sucht, wird hier sicher fündig!

Beide Räume gehören zur Kategorie "groß, interessant, aber eher konservativ in der Darstellung".

Das gilt auch für den Innenhof mit der Panzersammlung. Das meiste ausgestellte Großgerät stand in belgischen Diensten, z. B. der Sherman "Firefly", der M-24, der M-47, der "Gepard" sowie der "Skorpion". Aber auch einige Panzer anderer Nationen sind ausgestellt, darunter ein sowjetischer "Josef Stalin" 3 und ein T-34/85. Die Panzerfahrzeuge leiden etwas unter demselben Schicksal wie die Panzer im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, sind sie doch großteils ebenfalls der Witterung ausgesetzt und deshalb teils in einem recht schlechten Zustand.

Ganz anders wirkt der Ausstellungsteil über die Besetzung Belgiens durch die Deutsche Wehrmacht und über den Zweiten Weltkrieg. Hier werden in moderner Präsentation sehr viele Aspekte dieser Zeit dargestellt: Belgische Soldaten auf beiden Seiten, Unterdrückung und Deportation, Luftkrieg, Befreiung, … Selbst ein Stück eines Flakturms mit Vierlingsgeschütz und Besatzung wurde hier nachgebaut.

Didaktisch sowie von der Darstellung her gleichfalls sehr modern ist der Ausstellungsbereich über die Napoleonischen Kriege. Nur finden muss man ihn, denn er ist nur über einen Lift oder eine enge Stiege erreichbar und liegt über dem Triumphbogen des Palastes. (Mit besagtem Lift erreicht man übrigens auch eine Plattform mit einem wunderbaren Ausblick auf Brüssel.) Der Raum mit den mittelalterlichen Rüstungen sowie den Hieb- und Stichwaffen ist leider derzeit gesperrt.

Ein Wort zum Museumsshop: Wer Literatur sucht, die man in Österreich nur in Fachbuchhandlungen bekommt, möge eine dicke Brieftasche mitnehmen. Er wird dort sicher fündig!

Autor: Mag. Uwe Schwinghammer

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
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