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Die European Military Press Association zu Gast in Österreich

Beim 30. Kongress der European Military Press Association vom 6. bis 10. Oktober 2009 in Wien werden Militärjournalisten aus 16 europäischen Staaten einen breiten Einblick in die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit des Österreichischen Bundesheeres erhalten.

Die European Military Press Association (EMPA) entstand 1977 in Rom auf Initiative des italienischen Generals Dionisio Sepielli. 1980 wurden in Hamburg die ersten Statuten beschlossen, und der erste Vorstand wurde gewählt.

Derzeit hat die EMPA 111 Mitglieder in 22 europäischen Staaten. Mitglieder können sowohl physische Personen als auch Medien werden. Daher umfasst das Spektrum der Mitglieder Militärjournalisten, interessierte Journalisten aus dem Bereich von Tageszeitungen und elektronischen Medien sowie Zeitschriften und TV-Kanäle (siehe umseitigen Kasten).

Die Ziele der EMPA

Die EMPA ist ein Forum zum freien und permanenten Meinungsaustausch unter Militärjournalisten und Medienvertretern. Sie erstrebt - ganz im Sinne eines vereinten Europas - die Stärkung von Frieden und Freiheit sowie die Förderung der dazu notwendigen Verteidigungsbereitschaft.

Die EMPA ist weder eine Unterorganisation der EU noch der NATO und untersteht auch keinem Ministerium. Das macht sie von "übergeordneten" Strukturen und Verwaltungsabläufen unabhängig.

Der Zweck der EMPA liegt in der Stärkung der persönlichen und beruflichen Beziehungen der Mitglieder untereinander und unterstützt damit deren Tätigkeit für die europäischen Militärmedien. Schwerpunkte der Arbeit sind

  • die gegenseitige Information,
  • die Förderung des Verständnisses für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der jeweils anderen Mitgliedsländer sowie
  • die Vermehrung des Wissens über die Streitkräfte in Europa.

Dazu organisiert die EMPA Kongresse, Meetings sowie Journalistenreisen und vergibt seit 2008 jährlich den EMPA-Award für den besten Beitrag des Jahres in einer Mitgliedszeitschrift.

Die EMPA und die Europaidee

Die Verwirklichung der Europaidee ist eine Grundvoraussetzung für eine dauerhafte friedliche Entwicklung. Der Europagedanke geht bei den Mitgliedern der EMPA deutlich über die Europäische Union hinaus. Detailliert behandelt werden vor allem die Bereiche Sicherheit und Verteidigung.

Viel effektiver als jede Information "über" einen Gedanken ist das Handeln "im Sinne" eines Gedankens. Jeder Beitrag, mit dem Soldaten eines europäischen Landes Soldaten eines anderen europäischen Landes gleichsam "aus erster Hand" informieren, sei es über ihre Ausrüstung, ihre Einsatzgrundsätze oder über ihre Ausbildungs- und Einsatzerfahrungen, ist eine solche Umsetzung des Europagedankens und dient der Vertrauensbildung - gleichsam ein von Soldaten "gelebtes Europa"!

Die Funktion der EMPA als Plattform und Motor für eine gegenseitige Information kann im Sinne der Friedensgemeinschaft Europa als sehr hoch bewertet werden.

Zusammenarbeit für den Leser

Egal ob es um ein neu eingeführtes Gerät, um ein Ausbildungsproblem oder um einen Einsatz geht, in den militärischen Fachmedien Europas kommen meist die unmittelbar betroffenen Personen (die Soldaten) und die verantwortlichen Fachkräfte (die Kommandanten, Techniker usw.) selbst zu Wort und nicht Dritte (z. B. "Sensationsreporter") über diese. Die Beurteilung der Aussagen auf Glaubhaftigkeit und Nutzbarkeit für den eigenen Bereich übernimmt der dazu durchaus fähige - weil militärisch ebenfalls qualifizierte - Leser. Das unterscheidet diese Medien von auflagenorientierten Boulevardmedien, bei denen generell "über Dritte" geschrieben wird, "Sensationen" geboten werden müssen und dem (fachlich oft nur bedingt qualifizierten) Leser auch gleich Beurteilungen mitgeliefert werden.

Das Problem des militärischen Fachjournalismus in Europa war allerdings eine u. a. auch auflagen-, verteilungs- und sprachbedingte Beschränkung auf das jeweilige Inland und dabei auf das "eigene" Militär. Die EMPA ist auch aus dem Wunsch europäischer Militärjournalisten entstanden, diese Barrieren zu überwinden und - im Sinne der eigenen Leser - rasch und unbürokratisch auf bereits gesicherte Fachinformationen aus dem (jeweiligen) Ausland zugreifen zu können. Das gilt für Texte, Bilder und Grafiken. Im Gegenzug bietet das Militärmedium, das nunmehr auf die Bilder und Texte anderer ummittelbar zugreifen darf (sofern diese das Copyright haben; Anm.), diesen anderen seine aufbereiteten Informationen zur Nutzung an und erhöht damit indirekt den eigenen Leserkreis - eine geradezu klassische win-win-Situation, die dem Leser, den Militärmedien und -journalisten, aber auch dem Europagedanken nutzt.

Am Beispiel TRUPPENDIENST

Beiträge, die das einander (besser) Kennenlernen unterstützen, fördern auch das gegenseitige Vertrauen - besonders dann, wenn es Beiträge "aus erster Hand" sind. Die Blattlinie von TRUPPENDIENST sieht u. a. vor, möglichst die betroffenen und die verantwortlichen Personen selbst zu Wort kommen zu lassen anstatt Dritte über diese. Der Ungar, der detailliert über ungarische Friedenseinsätze berichtet, der Slowene, der Abläufe eines slowenischen Ausbildungsverfahrens beschreibt, der Pole, der ein Problem - z. B. ein Rauschgiftproblem - in den polnischen Streitkräften ungeschönt darstellt, ist glaubhaft und authentisch. Er bietet für die Zusammenarbeit der Streitkräfte Europas wichtige Sachinformationen und er schafft Vertrauen.

Viele der durch länderübergreifende mediale Zusammenarbeit entstandenen Beiträge in TRUPPENDIENST wurden erst über Mitglieder der EMPA ermöglicht.

Die hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit Deutschland (ca. 100) ist eine Folge der gemeinsamen Sprache, der räumlichen Nähe sowie persönlicher Kontakte - vor allem der Chefredakteure - zu den deutschen Autoren.

Die hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit der Schweiz (ca. 70) ist ebenfalls eine Folge der gemeinsamen Sprache, der räumlichen Nähe und persönlicher Kontakte zu den Autoren. Darüber hinaus ergibt sie sich aber aus ähnlichen sicherheitspolitischen Parametern (Kleinstaat, immerwährende Neutralität).

Die relativ hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten Ungarn (ca. 25), Slowakei (ca. 20), Tschechische Republik (ca. 15) und Slowenien (ca. 10) erfolgte gezielt (u. a. über die EMPA). Einen besonderen Stellenwert hat dabei die Zusammenarbeit mit Fachzeitschriften dieser Länder, die sich (jeweils auf beiden Seiten) - deutlich sichtbar - in gemeinsam erstellten Heften ausdrückt. Diese Hefte geben den Soldaten des jeweils anderen Landes Einblicke in die militärischen Strukturen des Nachbarn, die - aufgrund der Sprachbarriere - ansonsten unmöglich gewesen wären.

Zu den Höhepunkten dieser Zusammenarbeit zählen gemeinsame Produkte mit "Új Honvédségi Szemle" (Ungarn), "Apológia" (Slowakei), "Armáda" (ebenfalls Slowakei, aus "Apológia" hervorgegangen) und "Slovenska Vojska" (Slowenien), mit der über ein gesamtes Jahr (2004) in jedem Heft Beiträge ausgetauscht wurden.

Autoren: Dr. Jörg Aschenbrenner, Oberst, und Josef Vyskocil, MSc, Oberst

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
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