Neues Handfunkgerät
Ein militärisches Handfunkgerät muss für den Einsatz auf dem Gefechtsfeld in vorderster Front maßgeschneidert sein. Die Verbindung vom Zug zur Gruppe und somit die Koordination von Feuer und Bewegung auf unterster Ebene ist lebenswichtig. Das Gerät muss einfach zu bedienen und äußerst flexibel einsetzbar sein.Neuentwicklung
Die Firma ascom entwickelte das Handfunkgerät Pentacom RT 405, das für den universellen Einsatz im Bundesheer - hier unter der Bezeichnung TFF-41-0 - bestens geeignet ist. Dieses Funkgerät ist grundsätzlich für die verschlüsselte digitale Übertragung von Sprache oder Daten bestimmt.
Zusätzlich wird auch die unverschlüsselte analoge Sprachübertragung als Betriebsart unterstützt, um mit herkömmlichen Funkgeräten zusammenarbeiten zu können. Der Name Pentacom leitet sich von fünf gleichzeitig verwendbaren Frequenzen ab.
Einfache Bedienung
Beim TFF-41-0 ist eine Fehlbedienung praktisch ausgeschlossen. Der Bediener hat einzig den Ein-/Ausschalter mit Lautstärkeregler und die Sprechtaste zu bedienen. Die dafür notwendigen Bedienungselemente sind „gelb“ markiert. Alle für den Betrieb notwendigen Parameter wie Schlüssel, Frequenzen etc. werden vorher mit einer unter Microsoft® Windows 95 oder Windows NT lauffähigen Software programmiert. Das TFF-41-0 besitzt weiters eine hochwertige integrierte Sprachverschlüsselung und wählt automatisch aus zwei Frequenzen die jeweils bessere aus. In Summe führt dies zu einer Minimierung der Ausbildungszeit und zu einer entscheidenden Verbesserung der Verbindungssicherheit.
Flexibel im Einsatz
Je einfacher ein System für den Bediener ist, umso schwieriger ist die Systemkonfiguration. Trotz dieser Regel kann das TFF-41-0 mit der entsprechenden Software recht einfach und flexibel programmiert werden.
Dabei kann der Planer im digitalen Betrieb bis zu 99 Netze und im analogen Betrieb bis zu 63 Netze einstellen. Auch ein Prioritätsruf (Anklopfen) ist möglich.
Die Geräte sind ohne Hardwareänderung für unterschiedliche Anwendungen konfigurierbar z. B. für
* gleichzeitige Teilnahme an zwei Funknetzen,
* den Einsatz als Relais und
* die Verwendung von unterschiedlichen Sende- sowie Empfangsfrequenzen.
Daneben können auf dem Gefechtsfeld ohne Hilfsmittel alle Betriebsparameter über eine Infrarot-Schnittstelle in andere Geräte kopiert werden. Selbst nach Löschung aller Daten im Speicher des Gerätes kann mit einem „Notkanal“ wieder die Verbindung zum Netz hergestellt werden.
Das TFF-41-0 verbindet die Merkmale einfacher Bedienung und flexiblen Einsatzes nahezu perfekt. Der Soldat verfügt einerseits über ein digitales Handfunkgerät mit integrierter Sprachverschlüsselung und der Möglichkeit zum „Zweinetzbetrieb“ und andererseits kann er mit dem Analoggerät eine Verbindung mit allen bei der Truppe eingeführten UKW-Funkgeräten herstellen.
Zulauf
Insgesamt beschafft das Bundesheer 1.550 Handfunkgeräte. Die ersten 150 Geräte werden voraussichtlich im Spätherbst 2001 bei der Truppe sein. Die Verwendung der neuen Handfunkgeräte wird zunächst bei den Truppen im Grenzeinsatz forciert. Dort ersetzen sie die bisher eingesetzten TFF-21-0.
ADir Hptm Wolfgang Mund, FMTS
Technische Daten |
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Frequenzbereich | 30 - 88 MHz |
Kanalabstand | 25 kHz |
Kanalraster | 12,5 kHz |
Anzahl Kanäle | 2.320 |
Modulation (DFF) | 4 Phasenmodulation |
Modulation (AFF) | Frequenzmodulation F3 |
Sendeleistung | 0,1 - 2 W |
Reichweite | 3 - 6 km |
Gewicht | 1 kg |
Stromversorgung | Batterie oder Akku |