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Die Verbände des Österreichischen Bundesheeres - Die 4. Panzergrenadierbrigade

Der Name Panzergrenadierbrigade weist darauf hin, dass es sich um einen der beiden mechanisierten Großverbände des Österreichischen Bundesheeres, mit etwa 3 000 Soldaten, 280 Ketten- und 820 Räderfahrzeugen handelt. Die Bezeichnung "4." ist auf den Sitz des Kommandos in Oberösterreich und somit auf den Befehlsbereich Vier zurückzuführen.

Seit August 1956, damals noch als "4. Brigade" bezeichnet, entwickelte sie sich in vielen Schritten zu einem leistungsfähigen Verband, der mit Abschluss der derzeit laufenden Transformation über fünf Bataillone verfügen wird.

Die Umgliederung, die seit Mitte 2005 im Gang ist, stellt eine Herausforderung dar, muss doch um den alten Kern der oberösterreichischen Stammbataillone eine neue Brigade geformt werden. Dies soll durch die Abgabe von vier Bataillonen, die Aufnahme von vier anderen erfolgen, mit dem zusätzlichen Auftrag, zwei davon aufzulösen.

Gliederung

Die Zielstruktur beinhaltet das Panzerstabsbataillon und je ein Aufklärungs- und Artilleriebataillon, Panzerbataillon, Panzergrenadierbataillon und Jägerbataillon.

Diese Gliederung der Brigade ist nicht willkürlich gewählt. Sie lässt dem Brigadekommandanten in nahezu jedem Gelände bei jeder Art von Auftrag Handlungsfreiheit.

Die Spähtrupps des Aufklärungs- und Artilleriebataillons klären voraus sowie in den Flanken auf und die Artillerieelemente unterstützen das Vorgehen. Als Spitze und Stoßelement marschieren die Kampfpanzer, gefolgt von den Grenadieren. Das Jägerbataillon übernimmt die Sicherung des Angriffszieles bzw. im Infanteriegelände die Spitze. Das Panzerstabsbataillon unterstützt mit den erforderlichen Führungs- und Versorgungsteilen die gesamte Brigade. Mit dieser Zusammensetzung aus verschiedenen Bataillonstypen ist die Brigade befähigt, Aufträge selbstständig zu erfüllen.

Standorte/Kommandanten

  • Brigadekommando: Linz-Ebelsberg, Brigadekommandant: Brigadier Mag. Robert Prader, Chef des Stabes: Major dG Mag. Dieter Schadenböck;
  • Panzerstabsbataillon 4: Linz-Ebelsberg, Freistadt und Hörsching, Oberst Franz Linsboth;
  • Aufklärungs- und Artilleriebataillon 4: Allentsteig und Horn, Major Herbert Gaugusch;
  • Panzerbataillon 14: Wels, Oberstleutnant Hans Otto Hrbek;
  • Panzergrenadierbataillon 13: Ried im Innkreis, Oberstleutnant Martin Bogenreiter;
  • Jägerbataillon 12: Amstetten, Oberstleutnant Rupert Raab.

Wappen

Das Wappen der 4. Panzergrenadierbrigade hat als Basis einen goldumrandeten französischen Schild mit schwarzem Hintergrund. Im Schildfuß erscheint von rechts oben ein goldener Komet mit sechszackigem Stern. Die Inschrift "4. PzGrenBrig" im Schildhaupt schließt das Wappen nach oben hin ab.

Traditionsmarsch

Il Ferro ("Der Eiserne"), komponiert von Oberst Mag. Franz Peter Bauer (†).

Traditionstag

1. April 1964, der Aufstellungstag der 4. Panzergrenadierbrigade.

Militärischer Partner

Die Panzerbrigade 12 aus Amberg in der Oberpfalz/Deutschland. Dieser Verband wurde erst vor kurzem in die Einsatzräume Bosnien, Kosovo und Afghanistan entsandt.

Ziviler Partner

Die Industriellenvereinigung Oberösterreich.

Kaderpräsenzkräfte

Die Kaderpräsenzkräfte bestehen aus Freiwilligen, welche sich für drei Jahre mit einer Auslandseinsatzbereitschaft gemeldet haben. Sie sind rasch verfügbar und durch das gemeinsame Training sowie die daraus resultierende hohe Professionalität sind sie auch für robuste Einsätze geeignet.

Die Brigade verfügt über folgende Kaderpräsenzkräfte:

  • eine Panzergrenadierkompanie in Ried im Innkreis;
  • eine verminderte Aufklärungskompanie in Horn;
  • zwei ABC-Abwehrzüge und eine verminderte Werkstattkompanie in Hörsching;
  • zwei Funktrupps in Ebelsberg.

Milizverbände

Die Brigade ist Patenverband für die beiden Jägerbataillone Oberösterreich und Niederösterreich. Diese beiden Bataillone werden in die Taktik- und Führungssimulatorausbildung der Brigade sowie in Übungen eingebunden werden, die ab 2009 wieder zu erwarten sind.

Schwergewicht 2008

Das Schwergewicht des heurigen Jahres ist die Übernahme der Brigadeführung der Multinational Task Force South (MNTF S) im Kosovo für sechs Monate. Der Brigadekommandant, Brigadier Mag. Robert Prader, wird im Kosovo etwa 3 800 Soldaten aus sieben Nationen (Aserbaidschan, Bulgarien, Deutschland, Mazedonien, Österreich, der Schweiz und der Türkei) führen. Das österreichische Bataillon wird vom Kommandanten des Panzerbataillons 14, Oberstleutnant Hans Otto Hrbek geführt. Als Vorbereitung wurden im Herbst 2007 während der NATO-PfP-Übung "COOPERATIVE LONGBOW" in Albanien, bei dem das multinationale Brigadekommando unter anderem aus dem Personal der 4. Panzergrenadierbrigade rekrutiert wurde, Erfahrungen in der Führung eines multinationalen Stabes gesammelt.

Eine besondere Herausforderung für die Personalplanung ist es, neben dem hohen Anteil des Kaders im Einsatz die Auftragserfüllung im Inland weiterhin sicherzustellen: Basisausbildung für Rekruten, Einjährig Freiwilligenausbildung, Chargenkurse, Assistenzeinsatz Schengen-Erweiterung, Gestellung der nationalen Verstärkungskräfte für den Balkan, Teilnahme an den Übungen "PACEMAKER 08" und Evaluierung der ABC-Abwehrkompanie sowie die Gestellung von Kräften für die Fußballeuropameisterschaft "EURO 08" lassen für alle Angehörigen der Brigade ein interessantes, aber auch ein arbeitsreiches Jahr erwarten.


Autor: Major dG Mag. Dieter Schadenböck, Chef des Stabes der 4. Panzergrenadierbrigade

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