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Der Eurofighter "Typhoon" (III)

Produktion, Export und Einsatzbetrieb

Derzeit ist zwar die Fertigung von 707 Eurofighter "Typhoon" geplant - ein echter Exportschlager ist dieses Kampfflugzeug allerdings noch nicht. Doch am 2. Juli 2002 - gut sieben Monate vor dem Erstflug des ersten Serienflugzeuges - entschied sich die damalige Österreichische Bundesregierung für den Ankauf der Eurofighter "Typhoon" als Nachfolger für die Saab 35OE "Draken".

Bis Mitte Februar 2008 sind 138 Eurofighter "Typhoon" an die Luftstreitkräfte der vier Entwicklernationen sowie fünf Maschinen an die österreichischen Luftstreitkräfte ausgeliefert worden. Insgesamt haben sich bis heute sechs Nationen für dieses High-Tech-Kampfflugzeug entschieden.

Während mittlerweile die ersten 38 Flugzeuge der Tranche 2 in verschiedenen Phasen der Endmontage stehen, ist ein Abschluss der Vertragsverhandlungen über die Produktion der geplanten 236 Stück der Tranche 3 noch nicht in Sicht. Sparmaßnahmen im Verteidigungsbereich der einen oder anderen Entwicklernation könnten zu einer Reduktion dieser Zahl führen. Damit wäre auch die aktuell geplante Produktionszahl von 707 "Typhoon" (620 Flugzeuge für die vier Entwicklernationen und 87 Maschinen für den Export) nicht zu halten, wenn nicht noch neue Exportkunden dazukommen. Nach den Vorstellungen des Eurofighter-Konsortiums will man bis 2030 rund 400 "Typhoon" an Exportkunden verkaufen.

Exportbemühungen

Griechenland

Im Jahr 2000 zeichnete sich ein erster Exporterfolg ab - doch er konnte letztlich nicht realisiert werden. Griechenland unterzeichnete zwar am 8. März ein Memorandum of Understanding über die geplante Beschaffung von 60 Eurofighter "Typhoon" (mit einer Option auf 30 weitere Maschinen), setzte jedoch einige Monate später die weiteren Verhandlungen aus. Als offizieller Grund wurden die infolge der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen fehlenden finanziellen Mittel angegeben. Später entschied sich Griechenland, weitere F-16-Kampfflugzeuge aus den USA zu beschaffen. Zwar hat Griechenland nach wie vor Bedarf an einem modernen Kampfflugzeug der vierten Generation - wofür auch der "Typhoon" in Frage käme - und will in den nächsten Jahren eine diesbezügliche Entscheidung treffen, derzeit steht ein Ankauf des "Typhoon" aber nicht zur Debatte.

Österreich

Die damalige Österreichische Bundesregierung entschied sich am 2. Juli 2002 - gut sieben Monate vor dem Jungfernflug der ersten Serienmaschine - überraschenderweise für den "Typhoon" als Nachfolger für den Saab 35OE "Draken". Ursprünglich sollten 24 Maschinen beschafft werden, nach dem Jahrhunderthochwasser vom August 2002 und den Parlamentswahlen im November 2002 wurde die Stückzahl jedoch auf 18 reduziert. Die Unterzeichnung des Kaufvertrages mit der Eurofighter GmbH erfolgte am 1. Juli 2003. Nach den Parlamentswahlen vom 1. Oktober 2006 kam es zu Neuverhandlungen mit der Herstellerfirma, wobei die Stückzahl auf 15 Flugzeuge reduziert wurde, die einheitlich den Standard Tranche 1/Block 5 aufweisen werden.

Saudi-Arabien

Im Dezember 2005 kündigt Saudi-Arabien an, den Eurofighter "Typhoon" für seine Luftstreitkräfte, die auch den "Tornado" in verschiedenen Versionen im Einsatz haben, beschaffen zu wollen. Im September 2006 erfolgte die Vertragsunterzeichnung mit BAE Systems über den Kauf von 72 Flugzeugen der Tranche 2, die zwischen 2008 und 2011 ausgeliefert werden sollen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 8,9 Mrd. US-Dollar. Während die ersten 24 Maschinen aus der Produktion für die Royal Air Force (RAF) abgezweigt und in fertigem Zustand an die Luftstreitkräfte Saudi-Arabiens übergeben werden, soll die Endmontage der restlichen 48 Flugzeuge in Al Khobar in Saudi Arabien erfolgen. (Die RAF erhält dafür 24 Maschinen zum Ende der zweiten Tranche.)

Die Produktionsaufteilung

Vier Nationen - ein Flugzeug

Vom Beginn der Produktion der ersten Teile über die Fertigung der Hauptbaugruppen und die knapp 12 Monate dauernde Endmontage vergehen insgesamt 38 Monate, bis ein fertiger "Typhoon" aus der Montagehalle rollt. Rund 400 europäische Firmen mit mehr als 100 000 Mitarbeitern sind an der Produktion und im Zulieferbereich beteiligt.

Ähnlich wie schon bei der Entwicklung des "Typhoon" will natürlich auch bei der Produktion jede der vier Entwicklernationen einen adäquaten Anteil für die eigene Luftfahrtindustrie lukrieren. So wird beispielsweise die linke Tragfläche des "Typhoon" in Italien gefertigt und die rechte in Spanien. Zweifellos ist es eine große Herausforderung, die Hauptbaugruppen von einem Kampfflugzeug wie dem "Typhoon" in vier verschiedenen Ländern zu fertigen (siehe Grafik unten). Dies gilt sowohl für die Planung und die Koordinierung als auch für die Zulieferlogistik, damit alle Teile "just in time" bei der Endmontage zusammentreffen.

Die Produktion der Eurofighter "Typhoon" erfolgt somit an insgesamt acht Standorten in den vier Entwicklernationen. Die im Eurofighter-Konsortium vertretenen Firmen (EADS Deutschland, BAE Systems, Alenia Aeronautica und EADS CASA) fertigen dort die Hauptbaugruppen des "Typhoon"; die Endmontage der für die jeweils eigenen Luftstreitkräfte vorgesehenen Maschinen findet im eigenen Land statt.

Die Hauptbaugruppen des "Typhoon"

Die Produktion der Hauptbaugruppen des Eurofighter "Typhoon" teilt sich wie folgt auf:

Deutschland (EADS Deutschland): In den EADS-Werken in Augsburg, Lemwerder und Manching werden die Rumpfmittelstücke gefertigt, die in der Folge im EADS-Werk in Manching bei Ingolstadt zu einbaufertigen Baugruppen ausgerüstet werden. In Manching erfolgt auch die Endmontage der für die Deutsche Luftwaffe (sowie der für die österreichischen Luftstreitkräfte) bestimmten Flugzeuge.

Großbritannien (BAE Systems): Im Werk in Samlesbury in Nordwestengland werden die Rumpfvorderteile (Bugsektion) inklusive dem Cockpit, die Canards, die inneren Klappen/Querruder, die Rumpfrückenteile, die Luftbremsen, verschiedene Strukturbestandteile sowie die Seitenleitwerke hergestellt. Außerdem erfolgen hier die ersten Arbeitsschritte bei der Fertigung der Rumpfhinterteile (Triebwerksektion). Die Endmontage der für die Royal Air Force vorgesehenen Flugzeuge erfolgt im BAE-Werk in Warton an der Irischen See.

Italien (Alenia Aeronautica): In den Werken in Foggia und in Caselle bei Turin werden die linken Tragflächen der "Typhoon" und die äußeren Klappen/Querruder gefertigt. Darüber hinaus erfolgt die Komplettierung der aus Großbritannien zugelieferten Rumpfhinterteile. Die Endmontagelinie der für die italienischen Luftstreitkräfte bestimmten "Typhoon" befindet sich ebenfalls in Caselle.

Spanien (EADS CASA): Im EADS-Werk in Getafe bei Madrid werden die rechten Tragflächen für die "Typhoon" sowie die Vorflügelklappen hergestellt. Auch die Endmontage der für die spanischen Luftstreitkräfte vorgesehenen Flugzeuge erfolgt in Getafe.

Produktion und Stückzahlen

Die Produktion des Eurofighter "Typhoon" erfolgt in drei verschiedenen Tranchen (Tranche 1 bis 3), wobei sich die Flugzeuge verschiedener Tranchen zum Teil beträchtlich in ihren Fähigkeiten unterscheiden. Die Tranchen sind in Produktionslose (Batches) unterteilt. Die Hauptunterschiede dieser einzelnen Batches liegen hauptsächlich in der Ausrüstung mit verschiedenen Hardware-Komponenten, während sich die Blocks primär in der Leistungsfähigkeit der Software unterscheiden.

Bis Mitte Februar 2008 hatten fünf Luftstreitkräfte insgesamt 143 Eurofighter "Typhoon" übernommen. In Großbritannien, Italien und Spanien ist die Lieferung der Flugzeuge der Tranche 1 bereits abgeschlossen. An die Deutsche Luftwaffe wird die letzte Maschine der Tranche 1 im Frühjahr 2008 ausgeliefert werden. Die letzten von insgesamt 148 "Typhoon" der Tranche 1 wird Österreich Anfang 2009 erhalten, wobei die letzten sechs Maschinen von der Deutschen Luftwaffe übernommen und vor der Auslieferung nach Österreich vom Hersteller auf den Standard Tranche 1/Block 5 modifiziert werden.

Der Produktionsvertrag für die Tranche 2 (ursprünglich 236 Flugzeuge) wurde am 14. Dezember 2004 unterzeichnet, während die Verhandlungen für die Tranche 3 noch einige Zeit andauern werden; geplant ist der Vertragsabschluss Ende 2008.

Der erste "Typhoon" der Tranche 2 ist das IPA7 (IPA - Instrumented Production Aircraft), das am 16. Jänner 2008 in Manching seinen Erstflug absolvierte. Die so genannte "Type Acceptance", also die internationale Typenzulassung für die Tranche 2 (Block 8), ist für den Frühsommer 2008 vorgesehen; unmittelbar danach sollen dann die ersten Maschinen der Tranche 2 den Einsatzverbänden zulaufen.

Am 15. November 2006 begann das so genannte R2-Programm (R - Retrofit), das bis 2012 laufen wird und in dessen Rahmen insgesamt 115 "Typhoon" der Tranche 1/Block 1, Block 2 und 2B auf den Standard Block 5 modifiziert werden. Neun modifizierte Maschinen wurden bereits wieder an die Luftstreitkräfte retourniert, 25 befanden sich Ende Februar gerade in der Umrüstung. Damit sollen letztlich alle bei den Einsatzverbänden fliegenden "Typhoon" der Tranche 1 einheitlich über den maximalen Leistungsumfang (FOC - Full Operational Capability) dieser Tranche verfügen.

Die Flugerprobung geht weiter

Obwohl mittlerweile alle sieben Prototypen (DA - Development Aircraft) außer Dienst sind, geht die Flugerprobung weiter, da laufend neue Systeme und neue Fähigkeiten zu integrieren sind. Dafür werden jetzt die IPA eingesetzt: Das IPA6 wird für die Integration der Avionik und der Software für die Tranche 2 verwendet, und das IPA7 - der erste "Typhoon" der Tranche 2 - dient vorerst dem Nachweis der für die Zulassung erforderlichen Leistungen und Fähigkeiten.

Mit dem IPA3 erfolgte am 24. Februar 2006 von Manching aus ein Erprobungsflug mit der bis dato schwersten Kampflast:

  • 2 Luft-Luft-Lenkwaffen IRIS-T (Infrared Imaging System - Tail/Thrust Vector Controlled);
  • 4 Luft-Luft-Lenkwaffen AMRAAM (Advanced Medium Range Air-to-Air Missile);
  • 4 lasergelenkte Bomben "Paveway" II;
  • 3 Zusatztanks á 1 000 Liter.

Am 8. Mai 2007 wurde erstmals das neue Radar mit elektronisch aktiv abtastender Antenne CAESAR ("Captor" Active Electronically Scanned Array Radar) in einem "Typhoon", nämlich im Prototyp DA5, im Flug getestet.

Der Einsatzbetrieb beginnt

Insgesamt wurden von den bei den fünf Luftstreitkräften im Einsatz stehenden "Typhoon" bis Ende Jänner 2008 rund 32 250 Flugstunden absolviert. Bei den nachfolgenden Stückzahlenangaben sind die IPA, die ebenfalls den jeweiligen nationalen Luftstreitkräften gehören, aber als Erprobungsträger verwendet werden, inkludiert.

Deutschland

An die Deutsche Luftwaffe wurden bis Ende Jänner dieses Jahres 39 "Typhoon" ausgeliefert (wobei aber das IPA7 bereits der Tranche 2 angehört). Sechs Maschinen wurden von der Luftwaffe wieder an den Hersteller retourniert; sie werden in der Folge (nach dem Upgrade auf Block 5) nach Österreich ausgeliefert, da Österreich nach der Vertragsänderung vom Vorjahr ausschließlich Flugzeuge der Tranche 1/Block 5 erhält.

Die ersten Maschinen (durchwegs Doppelsitzer) gingen Ende April 2004 an das Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" in Laage bei Rostock, wo die Ausbildung aller "Typhoon"-Piloten der Deutschen Luftwaffe erfolgt. Für die Ausbildung stehen unter anderem ein Full-Mission Simulator sowie ein Cockpittrainer zur Verfügung. Auf der Basis eines Ausbildungsvertrages erfolgt in Laage auch die Schulung der österreichischen Einsatzpiloten.

Am 14. Februar 2005 erhielt die Deutsche Luftwaffe den ersten Einsitzer und am 25. Juli 2006 wurde der Flugbetrieb im ersten Einsatzverband der Deutschen Luftwaffe, dem Jagdgeschwader 74 in Neuburg/Donau aufgenommen. Dort laufen derzeit die Vorbereitungen für die Übernahme der Luftraumüberwachung (QRA - Quick Reaction Alert, vergleichbar mit der österreichischen Einsatzbereitschaft) mit dem "Typhoon". Ursprünglich war dies bereits für 1. Jänner 2008 vorgesehen, die deutsche Luftwaffe hat sich jedoch entschlossen, den Luftraumüberwachungsdienst mit den "Typhoon" doch erst ab Mitte 2008 aufzunehmen. Bis dahin wird die Einsatzaufgabe weiter mit den F-4F "Phantom" wahrgenommen.

Am 8. Jänner 2008 fand der erste (probeweise) Alarmstart einer "Typhoon"-Rotte vom Standort Neuburg statt.

Weitere Verbände, die in den kommenden Jahren auf den "Typhoon" umsteigen werden, sind das JG 71 "Richthofen" in Wittmund, das JaBoG 31 "Boelcke" in Nörvenich sowie das JaboG 33 in Büchel. Der "Typhoon" ersetzt bei der Deutschen Luftwaffe die F-4F "Phantom" II und in weiterer Folge auch einen Teil der "Tornado" IDS.

Der durchschnittliche Klarstand der deutschen "Typhoon"-Flotte betrug im Jahr 2005 42 Prozent, im Jahr 2006 48 Prozent und 50 Prozent im Jahr 2007.

Großbritannien

Die Royal Air Force betreibt derzeit 52 "Typhoon" (eine der insgesamt 53 ausgelieferten Flugzeugzellen wird für Zellenermüdungstests verwendet und dabei verbraucht). Sie sind in den Squadrons No. 3, 11, 17 und 29 organisiert und in Coningsby in der Grafschaft Lincolnshire stationiert. Dort stehen für die Pilotenaus- und -weiterbildung, die durch die 29th (Reserve) Squadron (OCU - Operational Conversion Unit) abgewickelt wird, auch zwei Full-Mission Simulators sowie ein Cockpittrainer zur Verfügung.

Zu Beginn des Zulaufes der "Typhoon" war der Flugbetrieb in Warton angesiedelt, wo mit massiver Unterstützung durch BAE unter der Bezeichnung "Case White" die Ausbildung der Piloten organisiert wurde und die RAF die ersten Erfahrungen mit dem Betrieb des neuen Kampfflugzeuges machen konnte. Aufgrund dieser massiven Abstützung auf die Industrie erreichte die RAF mit dem "Typhoon" um 15 bis 20 Prozent höhere Klarstände als die anderen Luftstreitkräfte. Die britischen "Typhoon" haben daher auch die bisher größte Anzahl von Flugstunden absolviert.

Auch die RAF fokussiert auf den Einsatz der "Typhoon" für die Luftraumüberwachung, die am 29. Juni 2007 aufgenommen werden konnte, wobei die 3rd Squadron für die Luftraumüberwachung über dem Südteil der britischen Inseln verantwortlich zeichnet. Darüber hinaus wird in Großbritannien auch bereits der Einsatz der "Typhoon" in der Luft-Boden-Einsatzrolle vorbereitet. Die 11th Squadron in Coningsby ist als erste Multi-Role-Unit vorgesehen. Die Zielsetzung in diesem Verband ist es, bis Mitte Juli 2008 alle Piloten sowohl in der Luft-Luft- als auch in der Luft-Boden-Einsatzrolle in den Status "Combat Ready" zu bringen. In weiterer Folge sollen Teile der 11th Squadron nach Afghanistan verlegt werden.

Der "Typhoon" ersetzt in der Royal Air Force die "Tornado" F.3 und die mittlerweile außer Dienst gestellten "Jaguar" GR.3. In Großbritannien lauten die bisherigen Bezeichnungen "Typhoon" T.1 für den zweisitzigen Trainer und "Typhoon" F.2 für das einsitzige Kampfflugzeug.

Italien

Die italienischen Luftstreitkräfte haben bisher 28 "Typhoon" übernommen, die großteils in Grosseto (bei Rom) beim 4° Stormo "Amadeo d’Aosta" stationiert sind. Hier erfolgt auch die Umschulung der italienischen Piloten auf den "Typhoon". Dafür stehen in Grosseto zwei Full-Mission Simulators sowie in Ronchi bei Udine ein Cockpittrainer zur Verfügung.

Am 1. Oktober 2007 übernahm das 36° Stormo "Riccardo Helmut Seidl" in Gioia del Colle (bei Bari) die ersten vier "Typhoon".

Am 16. Dezember 2005 standen erstmalig zwei "Typhoon" - scharf bewaffnet - im Luftraumüberwachungseinsatz: Es waren zwei Maschinen vom 4° Stormo der italienischen Luftstreitkräfte. Auch während der olympischen Winterspiele in Turin im Februar 2006 übernahmen die "Typhoon" vom 4° Stormo Luftraumüberwachungsaufgaben. Seit Ende 2006 stehen die "Typhoon" der italienischen Luftstreitkräfte regelmäßig im Luftraumüberwachungsdienst.

Der Eurofighter "Typhoon" ersetzt bei den italienischen Luftstreitkräften die bereits 2006 außer Dienst gestellten F-104S ASA-M "Starfighter" und in weiterer Folge die von den USA geleasten F-16A/B "Fighting Falcon".

Spanien

Die bisher an die spanischen Luftstreitkräfte ausgelieferten 19 "Typhoon" sind beim Ala 11 in Morón (bei Sevilla) stationiert. Für die Pilotenausbildung stehen dort ein Full-Mission Simulator sowie ein Cockpittrainer zur Verfügung.

Spanien erhielt im vergangenen Jahr als erste der vier Entwicklernationen Eurofighter "Typhoon" Block 5 (das entspricht den an Österreich gelieferten Flugzeugen). Wie auch Deutschland und Österreich plant Spanien mit Jahresmitte 2008 die ersten "Typhoon" für die Luftraumüberwachung einzusetzen.

Der Bezeichnungen für die "Typhoon" lauten bei den spanischen Luftstreitkräften CE.16 für den Doppelsitzer und C.16 für den Einsitzer. Sie ersetzen in Spanien die "Mirage" F1 und später auch einen Teil der EF-18A/B "Hornet".

Österreich

Mit dem Überwachungsgeschwader in Zeltweg verfügt nun auch Österreich über einen "Typhoon"-Verband. Der Zulauf der ersten fünf Flugzeuge erfolgte am 12. Juli, am 13. September sowie am 11., 19. und 20. Dezember 2007. Seit Mai 2007 ist auch der für die Pilotenausbildung notwendige Full-Mission Simulator in Betrieb.

Ab Juli 2008 sollen die "Typhoon" die aktive Komponente der Luftraumüberwachung in Österreich stellen. Sie lösen damit die F-5E "Tiger" ab, die Österreich 2004 als Zwischenlösung für die Überbrückung des Zeitraumes nach der Einstellung des Flugbetriebes mit den Saab 35OE "Draken" von der Schweiz geleast hat, und die ab Juli dieses Jahres wieder an die Schweizer Luftwaffe retourniert werden.

(wird fortgesetzt)


Autoren: Amtsdirektor Ing. Gerald A. Simperl, Jahrgang 1962. Ausbildung an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Mödling/Höhere Abteilung für Feinwerktechnik. Anschließend als Projektsachbearbeiter in der Industrie tätig; ab 1987 im Amt für Wehrtechnik/Abteilung Mathematik, Chemie, Physik. Seit 1985 freier Mitarbeiter und seit 1992 Redakteur der Zeitschrift TRUPPENDIENST; Mitverfasser von Fachpublikationen, Verfasser zahlreicher Beiträge in zivilen und militärischen Fachzeitschriften im In- und Ausland sowie Korrespondent deutscher Fachzeitschriften.

Oberstleutnant dG Mag. Reinhard Zmug, Jahrgang 1968. Eingerückt 1986 zum Fliegerabwehrbataillon 2 in Zeltweg. 1987 bis 1990 Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, ausgemustert als Flugsicherungsoffizier ins Military Control Center nach Wien. Von 1997 bis 2000 Generalstabslehrgang an der Landesverteidigungsakademie in Wien, danach Verwendung als G4 im Kommando Fliegerdivision bzw. Kommando Luftstreitkräfte. Anfang 2004 Verwendung im BMLV, Abteilung Ausbildung A; seit Mai 2004 Verwendung im Rüstungsstab/Luftzeugabteilung als Leiter der Stabsstelle in der Projektgruppe Luftraumüberwachungsflugzeug. Ab 1. April 2008 Truppenverwendung als Leiter der Fliegerwerft 2 in Zeltweg.

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