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KIOP-KPE: Trotz Umbau ungestörter Betrieb

Nach dem Start der Implementierung des Systems KIOP-KPE (Kräfte für Internationale Operationen-Kaderpräsenzeinheiten) in das Bundesheer vor drei Jahren ist das Jahr 2007 geprägt durch den Übergang vom Aufstellungsabschnitt I in den Aufstellungsabschnitt II. Die Voraussetzungen und Bedingungen für die Auslandseinsatzbereitschaft stellen sich nunmehr unvergleichlich besser dar als in den Anfangsjahren.

Anders als noch 2004 hat heute der Großteil der Kommandanten der großen und kleinen Verbände eine KPE-Verantwortung zu tragen. Damit hat KPE den Status einer geduldeten Minderheit überwunden und ist zu einem Thema für das gesamte Bundesheer geworden. FORMEIN (Formierte Einheiten) und KPE stehen im Jahr 2007 nicht im Gegensatz zueinander, sondern ergänzen einander sinnvoll zur Abdeckung der Auslandseinsatzambitionen des Bundesheeres.

Durch die drastische Ausweitung der KPE-Verantwortung auf die Masse der Verbände des Bundesheeres ist ein kollektives Verantwortungsbewusstsein entstanden, ohne das der Übergang auf den zweiten Aufstellungsabschnitt unter den gegeben Erschwernissen nicht zu bewältigen wäre.

Diese Erschwernisse resultieren aus verschiedenen Faktoren: - Zum Ersten aus dem verbrieften Recht der Beendigung des Dienstes in der Auslandseinsatzbereitschaft nach drei Jahren. Bis zum Stichtag 7. August 2007 haben 141 Soldaten nach drei Jahren Dienst in einem KPE-Element ihre freiwillige Meldung nicht erneuert und somit ihren Dienst in der Auslandseinsatzbereitschaft planmäßig beendet.

- Zum Zweiten aus Organisationsänderungen, welche den Verlust des in der Auslandseinsatzbereitschaft eingeteilten Personals nach sich ziehen. Bis zum Stichtag 7. August 2007 hat der Dienstgeber bei 63 Soldaten die Auslandseinsatzbereitschaft infolge Bedarfsmangels (Auflösung des KPE-Elementes) beendet. Die gute Nachricht dazu ist, dass von 116 dieser 204 ehemaligen KPE-Angehörigen (also von 56,9 Prozent) eine freiwillige Meldung für das System KIOP-FORMEIN vorliegt. Der Abgang von insgesamt 204 Soldatinnen und Soldaten (10 Truppenoffiziere, 77 Unteroffiziere und 117 Chargen) ist für österreichische Verhältnisse ein gewaltiger Aderlass.

- Das dritte Handicap bei diesem Übergang vom Aufstellungsabschnitt I auf den Aufstellungsabschnitt II resultiert aus der Sogwirkung jener Ausbildungsmöglichkeiten, welche der Dienstgeber zur Höherqualifizierung anbietet: 89 Militär-Vertragsbedienstete haben sich für den 19. Unteroffiziers-Lehrgang qualifiziert, weitere zehn werden ab September 2007 die Schulbank am Bundesrealgymnasium für Berufstätige in Wiener Neustadt drücken. Zudem haben 43 KPE-Freiwillige, die noch nicht in das Dienstverhältnis aufgenommen worden sind, in die Unteroffizierslaufbahn gewechselt. Da dieses "Umsatteln" nur mit Zustimmung der Kommandanten möglich ist, haben die Vorgesetzten offenkundig Begabte erkannt und angeleitet, die herkömmliche Unteroffizierslaufbahn anzustreben. Dieses "dritte Handicap" entpuppt sich damit als "Investition in die Zukunft des Bundesheeres" (Zitat von Oberst dG Mag. Gerhard Christiner, Leiter des Teilstabes Operation im Streitkräfteführungskommando).

Soweit die Erschwernisse bzw. das Handicap. Nun zum aktuellen Stand des Aufstellungsabschnittes II: Mit Stichtag 7. August 2007 war das durch die Organisationspläne normierte Personalstandsziel bereits zu knapp 76 Prozent erreicht. Angestrebt wird, diesen Befüllungsgrad noch im Jahr 2007 - im Sinne der vom Management ÖBH 2010 herausgegebenen Realisierungsweisung Nr. 4 - auf über 85 Prozent zu steigern.

Heute, mehr als drei Jahre, nachdem das Rechtsinstitut Auslandseinsatzbereitschaft mühsam gestartet wurde, wissen die meisten Ressortangehörigen und auch das Milizpersonal, dass das System KIOP von zwei Säulen bzw. Teilsystemen getragen wird, nämlich von KIOP-FORMEIN und von KIOP-KPE. Von einem Gegensatz zwischen den Teilsystemen wird nicht mehr ausgegangen; sie werden als sich wechselseitig ergänzend gesehen und verstanden.

Gibt es also trotz des Umbaus wirklich einen ungestörten Betrieb? Diese Frage ist guten Gewissens zu bejahen! Verschiedene KPE-Teile befinden sich planmäßig im Auslandseinsatz, andere im turnusmäßig jeweils vorgesehenen Bereitschaftszustand. Dabei darf aber nicht übersehen und verschwiegen werden, dass insbesondere die in der KPE-Verantwortung stehenden Verbände einer hohen Dauerbelastung ausgesetzt sind. Auch muss anerkannt werden, dass sich alle mit KPE-Angelegenheiten befassten Organisationselemente im gesamten Ressortbereich immer wirksamer bemühen, die Rahmenbedingungen für das System KIOP-KPE zu verbessern. Die vom Leiter des Führungsstabes, Generalmajor Mag. Christian Segur-Cabanac, ins Leben gerufene Kommunikationsplattform des strukturierten KPE-Dialoges hat dazu wesentlich beigetragen.

Autor: Hofrat Thomas Mais

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